Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Titel: Dinotod: Tannenbergs vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
Vom Netzwerk:
Stelle, wo sich ein rotes Kreuz befand, welches das Zaunloch markierte. „Dann wurde die Frau also von dort oben“, sein Finger machte einen Satz hinunter zum Barbarossawoog, „zu dem kleinen Tümpel gebracht und dort hinein gelegt ...“ Entsetzt blickte er zum Leiter der kriminaltechnischen Abteilung. „Oder hat man die arme Frau etwa auch oben vom Felsen hinuntergeworfen?“
    „Nein, Wolf, sie ...“, sagte Mertel.
    „Das hättest du vielleicht diesem verrückten Mörder sagen sollen“, fiel ihm der Gerichtsmediziner rücksichtslos ins Wort. „Dann hätte er es nämlich einfacher gehabt. Nein, Wolf, nun mal ernsthaft: Das ist völlig auszuschließen, denn die Tote weist keinen einzigen Knochenbruch auf.“
    Tannenberg ging nicht weiter auf diese makabere Aussage ein. „Wieso hat sie denn um diese Uhrzeit überhaupt jemand gefunden?“, fragte er in die Runde seiner versammelten Kollegen hinein. „Es war schließlich dunkel und die Gartenschau war doch schon lange geschlossen.“
    „Aber im Kulturzentrum in der Kammgarn hat ein Konzert stattgefunden“, erklärte Sabrina Schauß. „Und irgendwann ist dieser Mann – wie heißt der nochmal?“ Da niemand antwortete, fuhr sie gleich fort. „Ist ja auch im Moment egal. Also der Mann, der die Leiche gefunden hat, ist an den Barbarossawoog zum Pinkeln gegangen und hat dabei die Leiche entdeckt.“
    „Aber es war doch dunkel“, wiederholte Tannenberg trotzig.
    „Oh Gott, Herr Hauptkommissar, das spielt doch wohl jetzt überhaupt keine Rolle“, rüffelte Dr. Schönthaler. „Viel wichtiger ist doch wohl, dass er sie gleich gefunden hat. So konntet ihr wenigstens die Identität der Frau gleich klären. Was meinst du wohl, wie schwer das gewesen wäre, wenn sie längere Zeit in dieser Brühe gelegen hätte. Du weißt ja, wie Wasserleichen normalerweise aussehen.“
    „Ja, ja. Schon gut, Rainer. Wir sind ja alle wirklich unheimlich froh, dass der Mann die Tote so schnell entdeckt hat.“ Tannenberg lächelte gequält, dann krauste er die Stirn. „Sag mal, Karl, könnte es nicht sein, dass die Frau über den Zufluss in den Barbarossawoog geschwemmt worden ist. Dass sie also über das Kanalnetz dorthin ...“
    „Kannst du getrost vergessen, Wolf“, warf der Spurensicherungs-Experte sofort dazwischen, „denn die Öffnung, aus der frisches Wasser zugeführt wird, ist für einen menschlichen Körper viel zu eng.“
    „Okay.“
    „Weißt du, was ich gerade denke, Wolf?“, meldete sich Adalbert Fouquet plötzlich zu Wort, der die ganze Zeit über die Äußerungen seiner Kollegen aufmerksam verfolgt hatte. „Ich werde den Eindruck nicht los, dass uns hier jemand total veräppelt.“
    „Veräppelt?“, fragte Geiger.
    Der junge Kriminalkommissar erhob sich und ging an die Pinwand. „Fallen euch denn nicht die Parallelen zu unseren letzten Fällen auf?“
    „Wieso?“, fragte ein mehrstimmiger Polizistenchor.
    „Es ist doch wohl mehr als merkwürdig, dass in recht kurzen Zeitabständen zwei Frauen umgebracht und an markanten Orten abgelegt werden. So auffällig, dass man sie sofort findet. Wie in deinem ersten Fall, Wolf.“
    „Na ja, ich weiß nicht“, merkte Tannenberg skeptisch an. „Das kann doch genauso gut ein totaler Zufall sein.“
    „Und dass – wie in unserem letzten Fall – kurz hintereinander zwei Mordopfer an derselben Stelle gefunden werden?“
    „Also, Albert, das ist mir zu sehr an den Haaren herbeigezogen“, kritisierte der Kommissariatsleiter.
    „Warum?“
    „Albert, du kannst immer Parallelen zwischen verschiedenen Mordfällen finden. Ich denke, wir sollten uns mehr auf die Fakten konzentrieren. Und in der Hinsicht haben wir wohl noch nicht besonders viel in der Hand, Kollegen, oder?“
    Tannenberg nahm einen roten Edding und schrieb zuerst ›Alibi‹ auf ein weißes Pappkärtchen und pinnte es an die Korktafel. „Michael, du überprüfst die Alibis von Herrn Wackernagel und Herrn König.“
    Dann malte er in Großbuchstaben › PALZ ‹ auf das nächste und befestigte es direkt darunter. „Ich statte nachher der PALZ -Redaktion einen Besuch ab, befrage ein paar Leute und schaue mir mal etwas genauer an, woran diese Charlotte Kindelberger-Wintergerst in der letzten Zeit gearbeitet hat. Vielleicht entdecken wir da ja irgendeine heiße Spur.“
    Auf ein weiteres Kärtchen kritzelte er ›Gartenschau‹. „Albert, da gehst du nachher hin. Du kannst ruhig den halben Tag dort verbringen. Befrag mal die Geschäftsführerin und

Weitere Kostenlose Bücher