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Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Titel: Dinotod: Tannenbergs vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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den Punkt.“
    „Okay. Gregory Walther hat testamentarisch verfügt, dass diese 12 Millionen Dollar nur der ihm vom Verwandtschaftsgrad her am nächsten stehende, lebende deutsche Familienangehörige erben darf. Und weil unser Vater ja schon verstorben ist und Gregor sonst keine Geschwister hatte, ist das eben nur die Helene.“
    „Gewesen, Brüderlein, gewesen. Denn durch deine Tat ist sie es ja nicht mehr.“ Er sprang wie von der Tarantel gestochen plötzlich von seinem Stuhl in die Höhe. „Soll das etwa heißen, dass wir zwei jetzt alles erben? Helene hat ja keine Kinder. Los, Mann, sag schon!“
    „Ja, formal schon. Aber ...“
    „Aber was?“
    „Aber nur, wenn der potentielle Erbe ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis vorweisen kann. Das ist eine weitere Bedingung, die im Testament steht. Und das können wir nun wohl beide nicht mehr: Ich nicht und du auch nicht, weil du mir geholfen hast ...“
    „Verdammte Scheiße, dann stehen wir ja beide für die Bullen auf der Motivliste ganz weit oben!“
    „Nicht unbedingt.“
    „Wieso?“ Paul zog die Augenbrauen nach oben.
    „Na ja, bis jetzt weiß außer uns niemand etwas von der Sache.“
    „Stimmt. Und weil Helene nicht Walther, sondern Bender-Bergmann heißt, kann – außer den Bullen – niemand eine Verbindung herstellen. Und die auch nur dann, wenn sie Nachforschungen anstellen.“
    „Vor allem nicht die Amis.“ Peter grübelte, ließ mit verkniffenen Lippen seinen nachdenklichen Blick hoch zur Zimmerdecke steigen. Plötzlich fixierte er mit unruhigen Augen seinen im Raum umherwandelnden Bruder. „Wie auch? Wenn wir jetzt einfach Gras über die Sache wachsen lassen, die Erbenermittlung in die Länge ziehen ...“ Zum ersten Mal seit Stunden huschte ein zartes Lächeln über sein Antlitz. „Justitias Mühlen mahlen ja bekanntermaßen gerade in Deutschland recht langsam, auch die des Nachlassgerichts.“
    Pauls graue Zellen schienen regelrecht zu explodieren. „Du meinst, du könntest das so deichseln, dass die Amis gar nichts von dem gewaltsamen Ableben der Erbin mitbekämen.“
    „Genau.“ Peter nickte zustimmend. „Nehmen wir einmal an, das Nachlassgericht teilt den Amis etwa in einem halben Jahr mit, dass wir beide die einzigen lebenden Nachkommen des Gregory Walthers hier in seiner alten Heimat sind. Chronologisch wären dann die anderen Verwandten mit ihren Todesdaten aufgeführt, unter anderem auch Helene – verstorben am 14. April diesen Jahres.“
    „Genial!“, anerkannte Paul mit strahlenden Augen. Schon einen Moment später verfinsterte sich jedoch seine Miene. „Aber was ist mit der Todesursache?“
    „Gar nichts! Die wird nie mitgeteilt.“
    „Wahnsinn!“, stellte Paul beeindruckt fest und ließ sich anschließend wie ein nasser Sack auf einen Küchenstuhl plumpsen. „Meinst du, das könnte wirklich klappen?“
    „Warum eigentlich nicht? Wenn wir die ganze Sache lange genug hinauszögern – was ich ohne Probleme hinkriegen müsste – bekäme die Polizei auch nichts von unserer Erbschaft mit.“
    „Von daher haben wir ja Sauglück, dass Helene uns per Testament enterbt hat. Damit fällt unser Tatmotiv weg! – Das ist ja wirklich irre: Von ihrem eigenen Vermögen erben wir nichts und haben somit auch kein Motiv! Und von ihrer eigenen Erbschaft bekommt keiner was mit – und wir erben alles!“
    Peter war nicht so euphorisch wie sein Bruder. „Aber nur, wenn uns keiner auf die Schliche kommt.“
    „Du hast recht! Es steht einfach zu viel für uns auf dem Spiel. Wir müssen die Sache selbst in die Hand nehmen.“
    „Was meinst du damit?“
    „Wir müssen aktiv werden.“
    „Inwiefern?“
    „Na ja, zum Beispiel indem wir die Ermittlungsrichtung ganz von uns weg führen.“
    „Und wie?“ Peter wiegte verständnislos den Kopf hin und her.
    „Wir konstruieren eine Finte. Damit lenken wir von uns ab. – Erinnerst du dich an diesen Fall mit dem Serienmörder, mit dem sich dieser Tannenberg von der Kripo herumgeschlagen hat? Das ging ja damals durch alle Zeitungen.“
    „Ja klar, ist ja noch gar nicht so lange her.“
    „Und da ist der doch auch völlig blind im Dunkeln rumgetappt. Nur weil der Mörder es so wollte, hat er schließlich die Spur zu ihm gefunden. Und genau das, mein lieber Peter, wollen wir ja wohl jetzt am wenigsten. Oder, siehst du das etwa grundlegend anders?“
    „Nein, nein.“
    „Gut. Wir müssen uns irgendwas Geniales einfallen lassen. Das ist die Chance, mit dem wir unserem

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