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Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahra Owens
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dafür bin ich zu Hause ein braver Junge und höre auf sie.“
    Lucas konnte sich beinahe vorstellen, wie sie zusammen im Bett aussahen – Jack auf dem Rücken und … Er drehte sich um, als ihm bewusst wurde, dass es in seinen Fantasien niemals Maria sein würde, die sich über Jack beugte.
    „Also, Lucas, ich könnte ein paar helfende Hände gebrauchen, wenn es dir nichts ausmacht.“
    Der junge Mann wandte sich wieder seinem Gastgeber zu. „Ähm, macht es nicht, aber Lucy hatte recht, ich bin kein guter Koch.“
    „Tja, wasch dir die Hände und ich sage dir, was du tun kannst.“
    Jack konnte sehen, dass Lucas nervös war, doch er selbst war noch wesentlich nervöser. Dass er etwas zu tun hatte, half ihm. Etwas, das ihn davon abhielt, seinen Blick über das fließende, etwas zu groß geratene Seidenhemd an Lucas‘ Körper wandern zu lassen. Etwas, das seine Hände in Bewegung (und schmutzig) hielt, so dass er nicht in Versuchung geriet, nach dem jungen Mann zu greifen, als er hinter ihm vorbeiging, um sich an der Spüle die Hände zu waschen. Gib es auf, Christensen , ermahnte er sich, während er den Teig noch ein letztes Mal durchknetete, bevor er fertig für den Ofen sein würde.
    Lucas kam zurück zu Jack an die Arbeitsplatte und sah ihn erwartungsvoll an.
    „Also gut, wir müssen den Teig in kleinere Stücke für die einzelnen Brötchen zerteilen und sie dann zu Kugeln formen. Kriegst du das hin?“ Sie standen so dicht nebeneinander, dass Jack an seinen Armen die Wärme des jungen Mannes spüren konnte.
    „Ähm…“
    Jack reichte ihm ein Stückchen Teig. „Einfach vorsichtig kneten, ohne die Luft herauszudrücken. Stell dir vor, es wäre die Brust einer Frau.“
    Lucas lachte. „In meinem Fall werden es dann ziemlich kleine Brötchen.“
    Jack versetzte ihm einen spielerischen Stoß mit dem Ellbogen, bevor sie beide lachend weiter Brötchen formten.
    Schließlich warf Jack einen Blick aus dem Fenster, wo die beiden Frauen, offensichtlich in eine angeregte Unterhaltung vertieft, durch den Rosengarten spazierten.
    „Sie scheinen sich prima zu verstehen“, sagte er in die Stille hinein, die sich erneut zwischen ihnen ausgebreitet hatte.
    „Ja, da kann man mal sehen … unsere Frauen.“
    Jack fragte sich, ob er sich den Tonfall von Lucas‘ Bemerkung nur einbildete. Er stellte fest, dass er zwar gesehen hatte, wie Lucy sich an Lucas klammerte, doch davon abgesehen schienen sie keinerlei Zärtlichkeiten auszutauschen. Es wirkte wie eine einseitige Beziehung, aber vielleicht war er nicht gerade derjenige, der so etwas objektiv beurteilen konnte.
    „Gibt es Schwierigkeiten bei euch beiden?“, erkundigte sich Jack, was ihm einen ängstlichen Blick von Lucas einbrachte. „Entschuldige, ich wollte nicht neugierig sein. Es geht mich natürlich nichts an“, fügte Jack eilig hinzu und wandte seinen Blick ab. „Könntest du mir bitte den Ofen aufmachen?“, fragte er und zeigte auf den geräumigen Backofen unter den Gasbrennern. Nachdem Lucas der Aufforderung nachgekommen war, schob er das Brot hinein und kehrte zur Arbeitsplatte zurück.
    „Es ist nicht leicht, Jack“, flüsterte Lucas schließlich.
    Jack spürte die Spannung in den Raum zurückkehren und versuchte, die Situation zu retten. „Es muss schwer für sie sein, einfach so ihre Familie zu verlassen und in einem fremden Land zu leben.“
    „Ja.“ Lucas‘ Nicken war nicht besonders überzeugend.
    Verdammt, jetzt war der Augenblick verloren. Aber was hätte er tun sollen? Es war ja nicht so, als könnte er Lucas einfach ganz normal danach fragen. Normal, ja, sehr witzig …
    „Jetzt brauche ich im wahrsten Sinne des Wortes eine helfende Hand“, erklärte Jack in dem Bemühen, die Stimmung aufzulockern.
    „Gerne“, antwortete Lucas, „eine Hand, zwei Hände, Arme, Schultern, was auch immer du brauchst, Jack.“
    Jack konnte Lucas‘ Blick auf sich spüren und für einen Augenblick war der freche, selbstbewusste junge Mann zurück, den er aus dem Büro kannte. Einen Moment lang war er sprachlos, doch er fing sich schnell wieder.
    „Ich muss diesen Lachs in Filoteig wickeln und dann ein Band darumbinden. Deshalb brauche ich eine dritte Hand, die mir beim Zuknoten hilft.“
    Ihre Zusammenarbeit ging schweigend vonstatten und Jack spürte, wie Lucas ihn immer wieder berührte. Bildete er sich nur ein, dass Lucas unnötig nah bei ihm stand, Jacks Arme mit seinen streifte und jedes Mal absichtlich dafür sorgte, dass ihre Hände sich

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