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Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahra Owens
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und den Vorfall in der Küche erklären zu müssen. Das Seltsame an der Sache war, dass selbst Lucas nicht ganz genau wusste, was passiert war. Für Jack wäre es das Leichteste gewesen, einfach seine Hand wegzuziehen und anschließend zu ignorieren, dass zwischen ihnen auch nur etwas annähernd Intimes passiert war. Es war ja nicht so, als hätte Lucas ihn geküsst! Doch Jack schien es ebenfalls schwer zu fallen, seine Gefühle einzuordnen, oder zumindest schien er nicht ganz Herr der Situation zu sein.
    Lucas wusste nur, dass er sich entschuldigen musste. Schließlich würden sie hiernach immer noch zusammenarbeiten müssen, und wenn sie schon nicht über Unstimmigkeiten zwischen ihnen reden konnten, wie sollten dann ihre Länder gut zusammenarbeiten? Er musste den ersten Schritt tun und dem älteren Mann zeigen, dass er seine persönlichen Gefühle zum Wohle der Allgemeinheit zurückstellen konnte. Er würde tun, was von einem Diplomaten erwartet wurde.
    Lucas wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sich Maria vom Tisch erhob. Er hörte, wie sie ihren Mann bat: „Jack, warum gehst du nicht mit Lucy und Lucas ins Wohnzimmer. Ich räume hier auf.“
    Lucy sprang ebenfalls auf. „Ich helfe dir, Maria.“
    „Oh nein, das kann ich nicht erlauben“, antwortete Maria. „Du bist unser Gast. Wenn wir Gäste haben, heißt die Regel: Jack kocht, ich räume ab.“
    Lucy half trotzdem, so dass Lucas, da Jack sich ebenfalls entschuldigte, allein zurückblieb. Also nahm er einige leere Teller, um sie in die Küche zu bringen, wo er auf Maria traf.
    Sie lächelte freundlich. „Oh nein, du musst nicht auch noch in der Küche helfen! Hat Jack dich etwa allein gelassen?“ Sie verdrehte die Augen. „Das ist so typisch! Hör zu, Lucas, ich wette, er raucht eine Zigarette auf der Veranda. Er hat bestimmt nichts gegen ein bisschen Gesellschaft, wenn du mit dem Zigarettenrauch leben kannst.“
    Lucas nickte und lächelte ihr zu.
    Sie reichte ihm zwei Tulpengläser voll Brandy. „Nimm die doch mit zu ihm nach draußen.“
    „Nach der kalten Woche ist es hier draußen noch überraschend warm“, begann Lucas, als er seinen Gastgeber gegen die Sandsteinhauswand gelehnt auf einer Bank vorfand.
    Jack nahm einen langen Zug von seiner Zigarette und sagte dann nur: „Ja“, ohne den jungen Mann anzusehen.
    „Ich dachte, mittlerweile hätten alle Amerikaner das Rauchen aufgegeben“, versuchte Lucas zu scherzen und reichte Jack eines der Gläser.
    Jack zuckte mit den Schultern, während er weiter auf den Garten hinausschaute. „Na ja, ich kann aufhören, wenn ich will, aber ich weiß nie, wie lange. Maria bittet mich zwar immer darum, aber das reicht wohl als Motivation nicht aus.“
    Lucas ließ sich bewusst am anderen Ende der einfachen Holzbank nieder, um genug Abstand zu dem anderen Mann zu halten. Er beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie.
    „Schöner Garten.“
    „Ja, der letzte Botschafter hatte eine Frau mit grünem Daumen.“
    „Tja, Maria scheint auch ganz gut mit der Gartenschere umgehen zu können.“
    „Ja.“
    Da war es wieder. Lucas konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass Jack verstummte, sobald im Gespräch Marias Name fiel. Oder bildete er es sich nur ein?
    „Es tut mir leid, Jack.“
    „Nein, tut es dir nicht“, widersprach Jack ohne Zögern.
    „Du weißt überhaupt nicht, wofür ich mich entschuldige.“ Lucas richtete sich auf und sah zu Jack hinüber, der immer noch zurückgelehnt dasaß und den Sonnenuntergang am Horizont betrachtete.
    „Du hast dich dafür entschuldigt, dass du fast erwischt wurdest.“
    Lucas betrachtete den Amerikaner lange auf der Suche nach Bestätigung, um sicherzugehen, dass er Jack richtig verstand, doch dieser erwiderte den Blick nicht.
    „Eigentlich … tut es mir gar nicht leid“, hörte er sich selbst sagen und wählte damit vorerst den mutigen Kurs.
    „Dachte ich mir“, antwortete Jack mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Er trank einen Schluck Brandy, stand von der Bank auf und ging auf dem Weg hinein um Lucas herum.
    Als er an dem jungen Mann vorbeiging, ließ er seinen Zeigefinger an Lucas‘ Kiefer entlanggleiten und drückte mit der Hand seine Schulter, bevor er zurück ins Wohnzimmer verschwand.
    Die Geste hatte Lucas ganz benommen gemacht und er legte den Kopf schräg, um sich noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, wie sich die Hand des anderen Mannes auf seinem Gesicht angefühlt hatte.
    Er ließ die Ereignisse dieses Abends wieder und

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