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Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahra Owens
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wieder Revue passieren und kam immer zum gleichen Ergebnis: So würde sich kein Mann benehmen, der nicht interessiert war.
    Jack betrat das Haus mit einem Lächeln und hob seine Hand an die Nase, um den schwachen Duft von Lucas‘ Aftershave einzufangen, den die kurze Berührung dort hinterlassen hatte.
    Trotz seines Vorsatzes, sich zurückzuhalten, hatte sich der junge Mann in sein Herz geschlichen und er wusste, dass die Zusammenarbeit mit ihm von jetzt an nicht leicht werden würde. Auch wenn er seinen Gefühlen niemals nachgeben durfte, gab es einen Teil von ihm, der sie genoss. Und warum konnte er sich das nicht gönnen? Es gab genug Männer, die Affären hatten und hinter dem Rücken ihrer Frau mit anderen schliefen.
    Aus dem schwach erleuchteten Wohnzimmer konnte er Maria und Lucy in der Küche sehen. Könnte er seine Frau betrügen? Lucas wollte offensichtlich mehr. Jack konnte die Lust in seinem Blick praktisch sehen, wenn dieser auf ihn gerichtete war. Er wusste, dass er jetzt am Zug war. Er glaubte nicht, dass Lucas jemals noch direkter auf ihn zugehen würde, denn der junge Mann wusste, dass Jack dafür sorgen konnte, dass er seine Arbeit verlor. Aus der Traum von der Diplomatie. Wenn er es sich recht überlegte, konnte Lucas ihm dasselbe antun. Wenn er jemals eine engere Beziehung zwischen ihnen zuließe, müssten sie ständig auf der Hut sein und sich davor fürchten, dass man ihnen auf die Schliche kommen würde. Hinter dem Rücken seiner Frau eine Affäre zu haben, wurde schon beinahe als etwas Normales betrachtet. Man entschuldigte sich, versöhnte sich wieder und versprach, es nie wieder zu tun. Doch eine Affäre mit einem Mann würde ihn seinen Posten kosten. Das wusste er und hatte er immer gewusst. Mit seiner Glaubwürdigkeit wäre es dann aus. Er würde mit leeren Händen an den Verhandlungstisch kommen, während seine Widersacher sich hinter seinem Rücken über ihn lustig machten.
    Jack schüttelte den Kopf, um diese Gedanken loszuwerden, und betrat, nachdem er ein letztes Mal tief durchgeatmet hatte, die Küche.
    „Ist der Nachtisch bald fertig, Maire?“, fragte er seine Frau liebevoll.
    Maria warf ihm einen zärtlichen Blick zu, bevor sie sich an Lucy wandte. „In der Küche hat er kein Vertrauen zu mir.“ Sie legte einen Arm um ihn und zog ihn an sich. „Aber wir machen meine Spezialität, nicht wahr?“ Und wieder an Lucy gewandt: „Blaubeerkuchen mit Eis.“
    „Klingt köstlich!“, rief Lucy.
    „Und außerdem so leicht zu machen, dass es wahrscheinlich sogar Lucas hinkriegen würde“, teilte ihr Jack mit, nachdem er sein Gesicht kurz spielerisch an den Hals seiner Frau geschmiegt hatte.
    Jack löste seinen um Maria gelegten Arm ein wenig, als er Lucas in die Küche kommen sah. Er konnte sehen, dass der Brite sich um eine fröhliche Miene bemühte.
    „Was würde ich hinkriegen?“, fragte der jüngere Mann.
    Jack krümmte seinen Zeigefinger. „Komm her.“
    Als Lucas auf ihn zukam, griff er nach seiner Schürze, stellte sich hinter ihn und legte sie ihm um, wobei er übertrieben gestikulierte wie ein Zauberer auf einem Kindergeburtstag. Er sah, dass Lucas leicht verunsichert lächelte, als wüsste er nicht genau, wie er in dieser Situation reagieren sollte, doch die Frauen hatten ganz eindeutig Spaß an dem Spektakel.
    Jack wirbelte durch die Küche, um verschiedene Dinge zusammenzusuchen, die er dann jeweils Lucas und den Frauen präsentierte. „Wir benötigen … ein Ei … eine große und eine kleine Schüssel, um es zu trennen. Schaffst du das, Lucas? Ein Ei trennen?“
    Lucas nahm das Ei und die Schüsseln mit einem unsicheren Lächeln entgegen. „Na ja, ich könnte es versuchen?“
    Der Amerikaner fuhr fort. „Ferner benötigen wir eine Portion frischer Blaubeeren, wofür genau die richtige Jahreszeit ist. Und Zucker. Maria, Liebling, wärest du so gut …?“ Er deutete auf den Schrank hinter seiner Frau, die ihm das Gewünschte herausreichte.
    „Lucas, wie ich sehe, ist es dir gelungen, das Ei zu trennen. Junger Mann, du hast verborgene Talente!! Du wirst dich für mich um den Teig kümmern, während ich das Eiweiß steif schlage.“ Er griff in den Kühlschrank. „Doch zuerst, verehrtes Publikum, kommt etwas, das ich schon vorbereitet habe.“ Er entfernte die Frischhaltefolie von einem sorgfältig aufgerollten Teigkreis, der bereits auf Backpapier lag.
    „Lucas, nimm du die Blaubeeren, füll sie in eine Schüssel und füge drei Esslöffel Zucker und die Schale

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