Diplomatische Beziehungen (German Edition)
zurechtrückte.
Jack stand auf und schnappte sich Lucas, um ihn leidenschaftlich zu küssen. „Zum Vernaschen gut.“ Er lächelte, als er ihn losließ und zur Tür hinüberging. „Ich lasse Mark jetzt rein, okay?“
Mark stand direkt vor der Tür, als Jack sie öffnete.
„Alles in Ordnung?“, erkundigte Jack sich in seinem professionellsten Tonfall.
Mark schien nicht ganz sicher zu sein, wie er darauf antworten sollte. „DOVO hat uns mitgeteilt, dass die Bombe entschärft wurde, Sir. Die Botschaft ist wieder freigegeben … wenn Sie keine Einwände haben, Sir.“
Beide Männer bemerkten, wie Mark sich misstrauisch im Raum umsah.
„Gibt es sonst noch etwas, Mark?“, fragte Jack, dessen eine Hand immer noch auf der Tür lag.
„Nein, Sir“, antwortete Mark widerstrebend, aber rührte sich nicht vom Fleck.
Da Lucas sehen konnte, dass der Secret-Service-Mann der Situation nicht ganz traute, lenkte er ihn mit einer Frage ab.
„Dürfen wir das Büro jetzt wieder verlassen?“
„Ja, Sir.“
„Sehr gut. Vielen Dank für Ihren Einsatz und dafür, dass Sie die Situation so gut im Griff hatten. Gute Arbeit!“, sagte Jack und schlug Mark die Tür vor der Nase zu.
Lucas stellte sich hinter ihn und steckte ihm die Hinterseite seines Hemdes in die Hose. „Gut, dass du dich nicht umgedreht hast.“
Jack drehte sich um und lächelte. „Ich dachte, er würde gar nicht mehr gehen.“
„Er hat nur seine Arbeit gemacht“, neckte Lucas.
„Ich wette, er fragt sich, warum ich es bin, der dich auf dem Schreibtisch vögeln darf und nicht er“, konterte Jack.
„Meine Güte, das will ich doch nicht hoffen!“, antwortet Lucas. „Glaubst du, er … weiß es?“
Jacks Gesicht wurde ebenfalls ernst. „Ich kann nur hoffen, dass ihm dazu die Fantasie fehlt.“
„Na ja, sie könnten das Stöhnen gehört haben.“
Jack schaute leicht besorgt drein. „Ich glaube, wir können uns darauf verlassen, dass Mark und Mrs. Claessens so etwas für sich behalten.“
Lucas schürzte die Lippen. „Ich glaube, deine Sekretärin ist auf unserer Seite, aber bei Mark bin ich mir nicht sicher. Natürlich kenne ich ihn nicht so gut wie du.“
Jack küsste seinen Liebsten flüchtig. „Mach dir nicht so viele Sorgen.“ Er zeichnete die Falten auf Lucas‘ Stirn nach. „Du bist hübscher, wenn du lächelst.“
Kapitel 15
B EI einem Treffen mehrerer US-Botschafter war es normalerweise üblich, dass sie in der gastgebenden Botschaft untergebracht wurden. Doch da die Botschaft in Paris diesmal umfangreichen Renovierungsarbeiten unterzogen wurde, bot man den Gästen liebenswürdigerweise Hotelzimmer an.
Als Jack und Lucas auf dem Weg zu ihren Zimmern ihre Schlüsselkarten verglichen, stellten sie fest, dass sie nicht nur in derselben Etage, sondern auch noch in nebeneinanderliegenden Zimmern untergebracht worden waren. Und als sie ihre Suiten betraten, wurde es noch besser, denn sie entdeckten eine Verbindungstür.
„Das kann nur Gertjes Werk sein, oder?“, fragte Lucas.
„Tja, ich kann mir nicht vorstellen, dass das hiesige Botschaftspersonal auf die Idee kommen würde, den Botschafter und den britischen Vertreter praktisch ein Zimmer teilen zu lassen. Ich bin sicher, dass sie das Hotel angerufen hat, sobald sie wusste, wo sie uns unterbringen würden, um in ihrem perfekten Französisch die genauen Bedürfnisse ‚ihres‘ Botschafters mitzuteilen. Schade, dass wir kaum hier sein werden.“ Jack bedauerte ganz offensichtlich, dass sie das Wochenende über arbeiten mussten.
Lucas bemerkte, wie müde und abgearbeitet Jack aussah. Nachdem er seinen Zweitanzug und seine Hemden aufgehängt hatte, betrat er Jacks Zimmer, wo er sah, wie Jack sich gerade zwei kleine weiße Pillen in den Mund steckte und sie trocken hinunterschluckte.
„Dabei solltest du wirklich etwas trinken“, bemerkte Lucas und ging zur Minibar, um eine Flasche Evian zu holen. „Geht es dir nicht gut?“
Jack zuckte mit den Schultern. „Einfach müde schätze ich. Vielleicht brüte ich auch eine Erkältung aus. Ich habe furchtbare Kopfschmerzen.“
Lucas kam näher und legte die Arme um seinen Liebhaber. „Du könntest anrufen und fragen, ob wir die Vorgespräche auf morgen früh verschieben können.“
„Lieber nicht. Je eher wir unsere Karten auf den Tisch legen, desto besser können wir morgen Nachmittag mit denen da oben reden. Diese Gespräche dauern immer länger, als man denkt, aber wenn sie gut laufen, können wir morgen ausschlafen.“
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