Diplomatische Beziehungen (German Edition)
würde.
Lucas lag mit dem Rücken zur Sofalehne auf der Seite und hatte sich von hinten an Jack geschmiegt. Sie waren noch immer nackt, doch die schwüle Hitze der Innenstadt ließ gerade erst nach, so dass sie nicht froren, solange sie dicht beieinanderlagen.
Jack legte seinen Kopf ein wenig nach hinten. „Wir müssen reden, Lucas. Wir müssen uns der Realität stellen.“
Er hörte seinen jungen Liebhaber seufzen und spürte die warmen Lippen des Briten auf seiner Schulter. „Ich weiß. Es ist nur … Mir gefällt unsere eigene kleine Realität und wenn wir darüber reden, lassen wir die ganze schreckliche Welt wieder hinein.“
Jack lächelte. „Ich weiß. Und wir können unsere eigene kleine Realität behalten, nur für dich und mich.“ Er legte seine Hände über die von Lucas und zog dessen Arme fester um seinen Körper. „Aber ich glaube, wir müssen beide wissen, wo wir stehen.“
Jack fühlte Lucas nicken und erneut seinen Nacken küssen. „Ich liebe dich auch, Jack.“
Der Amerikaner seufzte. „Ich brauche Zeit, um es Maria beizubringen, Luke. Ich kann sie nicht einfach damit überfallen. Sie hat genauso viel in meine Karriere investiert wie ich und wenn das alles den Bach runtergehen sollte, braucht sie auch eine Alternative. Das bin ich ihr schuldig.“
„Ich möchte nicht, dass du deine Karriere aufgibst, Jack. Ich weiß, wie wichtig sie dir ist! Wir können abwarten und schauen, was passiert.“
Jack drehte sich auf den Rücken, weil er das Gesicht seines Liebsten sehen wollte. „Du meinst, wir sollen uns weiterhin verstecken und herumschleichen?“
Lucas lehnte seine Stirn gegen Jacks. „Wenn wir es öffentlich machen, hat keiner von uns beiden mehr eine Karriere. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich hätte keine Ahnung, was ich sonst machen sollte.“
Jack strich Lucas eine Locke aus dem Gesicht und küsste ihn auf die Stirn. „Ich habe nicht vor, für immer mit diesem Versteckspiel weiterzumachen, Luke. Ich möchte nur, dass du das weißt.“
„Ich weiß.“ Lucas lächelte ihn an. „Und jetzt solltest du dich lieber anziehen und nach Hause fahren.“
„Hast du mich etwa schon satt?“, neckte Jack.
„Ja, alter Mann. Geh zurück zu deiner Frau, bevor sie misstrauisch wird.“
Einen kurzen Moment lang fragte sich Jack, wie ernst diese Bemerkung gemeint war, doch Lucas hielt nicht lange durch, bevor er loslachte. Dann wurde er wieder ernst, doch diesmal wirkte sein Gesichtsausdruck sanft. „Es wird schon werden, Jack. Irgendwann wird sich eine Situation ergeben, in der wir nicht mehr so sehr der Öffentlichkeit ausgesetzt sind und es nicht wichtig ist, ob du die perfekte Frau hast.“
Jack nickte, obwohl er wusste, dass sie sich etwas vormachten. Zumindest hatten sie jetzt etwas mehr Zeit.
Und Lucas hatte ihm gesagt, dass er ihn liebte.
Kapitel 14
D ER europäische Widerstand gegen den Krieg hatte seinen Höhepunkt erreicht und Lucas befand sich in Jacks Büro, wo sie sich auf ihr Treffen mit den Ministern aus Deutschland, Belgien und Frankreich in Paris vorbereiteten. Sie hatten soeben eine Telefonkonferenz mit den amerikanischen Botschaftern in Deutschland und Frankreich beendet und hatten übereingestimmt, dass sie gut auf die harten Verhandlungen vorbereitet waren.
Lucas ordnete ihre Unterlagen, während Jack seine Aktentasche mit „Hausaufgaben“ füllte.
„Also, was hast du Maria gesagt, wann du heute von der Arbeit zurückkommst?“, fragte Lucas, nicht ganz ohne Hintergedanken.
„Gegen acht“, antwortete Jack mit einem Lächeln auf den Lippen.
„Dann haben wir …“ Lucas sah auf die Uhr. „Ungefähr zwei Stunden.“
„Ja“, antwortete Jack und ließ den Blick über den Körper seines Liebhabers wandern. „Zwei Stunden.“
Beide Männer wurden aus ihren Gedanken gerissen, als ein Agent des Secret Service in den Raum stürzte.
„Herr Botschafter? Die Botschaft wurde vollständig abgeriegelt.“ Der Mann warf einen Blick auf Lucas. „Mr. Carlton? Ich fürchte, Sie können wir ebenfalls nicht gehen lassen. Am besten informieren Sie alle Personen, die es wissen müssen, telefonisch. Es könnte eine Weile dauern.“
„Was ist los, Mark?“, fragte Jack, aufrichtig besorgt.
„Eine Bombendrohung, Sir. Die Tunnel wurden auf beiden Seiten des verdächtigen Fahrzeugs ungefähr einen Kilometer weit geräumt. Im Umkreis von zwei Kilometern wurde der Verkehr gestoppt.“
„Dann hat man auch alle Straßen gesperrt?“
„Ja, Sir. Könnten
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