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Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahra Owens
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    Jack, der „sein“ Land gegenüber der EU und NATO vertrat, stand das Schlusswort im Namen der Botschafter zu. Er sprach mit heiserer und gepresster Stimme, aber klang dabei, wie es sich für einen professionellen Diplomaten gehörte, außerdem ruhig und kontrolliert und Lucas fragte sich, ob er der Einzige war, der bemerkte, wie krank Jack wirklich war. Der Amerikaner betonte, wie wichtig es sei, Einigkeit zu demonstrieren, und dass die Position dieser drei Länder nicht nur den Widerstand der westlichen Welt gegen den überhandnehmenden islamischen Fundamentalismus schwächte, sondern auch die Europäische Union an sich.
    Wie erwartet war es vergebens.
    Als Jack sich vom Tisch erhob, um seinen Gesprächspartnern die Hand zu schütteln, sah Lucas, wie er zusammenzuckte, sich aber gleich wieder fasste. Erst, als die politischen Führungskräfte den Raum verlassen hatten und nur noch die sechs amerikanischen Botschafter und britischen Repräsentanten zurückblieben, brach Jack buchstäblich zusammen. Lucas befand sich gerade auf der anderen Seite des Konferenztisches, als er den Amerikaner kalkweiß werden sah. Als Jack gegen ihn taumelte, half der Botschafter für Deutschland ihm schnell in einen Stuhl, damit er nicht hinfiel. „Es sieht aus, als wären sie gerade noch rechtzeitig gegangen“, lachte der stämmige Amerikaner. „Christensen scheint Niederlagen nicht gut zu verkraften“, fügte er an ihren Gastgeber gewandt hinzu.
    Lucas kam schnell um den Tisch herum und hockte sich vor Jack auf den Boden, um sein blasses Gesicht in Augenschein zu nehmen. „Sehen Sie nicht, dass er krank ist? Bitte rufen Sie einen Arzt.“ Der Botschafter für Frankreich zog eine Augenbraue hoch und rief einen seiner Assistenten zu sich.
    Jack hob die Hand. „Nein, keinen Arzt.“
    Lucas legte ihm die Hände auf die Knie. „Jack, bitte, dir geht es ganz offensichtlich schlecht, du brauchst …“
    Jack schüttelte den Kopf. „Ich habe eine Erkältung, vielleicht die Grippe, aber nichts Schlimmeres. Lass uns ins Hotel zurückfahren, damit ich schlafen kann.“
    Ein großer junger Mann mit starkem französischem Akzent beugte sich über sie. „Ihr Wagen wird bald hier sein, meine Herren.“
    Lucas bemerkte die hochgezogenen Augenbrauen und unsicheren Blicke der anderen Männer, als er Jack von seinem Stuhl hochhievte und ihm den Arm um die Schultern legte.

    I M H OTELZIMMER angekommen half Lucas Jack aus seiner Anzugjacke. Als er ihm die Hand auf den Rücken legte, bemerkte er, dass sein Hemd völlig durchnässt war. „Jack, du glühst ja, lass mich dir helfen.“
    Jack war zu erschöpft, um sich zu Wehr zu setzen, und ließ sich von Lucas das Hemd ausziehen. Lucas schob den Amerikaner ins Badezimmer, wo er einen Waschlappen mit Wasser tränkte und ihm Gesicht, Schultern und Brust abwusch, bevor er ihn in das schwach erleuchtete Hotelzimmer zurückmanövrierte.
    „Hier, setz dich hin“, flüsterte er und kehrte kurze Zeit später mit trockenen Boxershorts und einem frischen T-Shirt zurück. Bevor er Jack beim Umziehen half, hielt er ihm ein Glas kaltes Wasser hin.
    „Du reagierst nicht allergisch auf Aspirin, oder?“
    Jack antwortete nicht gleich.
    „Liebling, es ist wichtig. Es würde dein Fieber senken und vielleicht auch gegen die Kopfschmerzen helfen, so dass du schlafen könntest.“
    Jack schüttelte den Kopf und lächelte schwach. „Aspirin ist okay. Danke.“
    Lucas reichte ihm zwei Tabletten. „Jetzt nimm die hier und trink das Glas leer. Du musst trinken, Jack, denn deinem Hemd nach zu urteilen hast du schon viel mehr Flüssigkeit verloren, als in diesem Glas ist.“
    Jack gehorchte, und nachdem er das Glas leergetrunken hatte, versuchte er sich hinzulegen.
    Da Lucas Jacks Gesichtsausdruck ansah, dass sein ganzer Körper schmerzte, half er ihm, eine bequeme Position zu finden. Als Jacks Körper mit den frischen Laken in Berührung kam, sah Lucas ihn zittern. Schnell zog er sich ebenfalls bis auf Boxershorts und T-Shirt aus.
    „Gott, ist mir kalt“, stöhnte Jack.
    „Ich weiß, Schatz. Warte, ich bin gleich bei dir.“ Lucas deckte ihn zu, kroch zu ihm ins Bett und zog ihn an sich. Nach und nach ließ das Zittern und Zähneklappern nach und Jacks Atmung wurde ruhiger.
    Am nächsten Morgen wurde Lucas vom leisen Piepen eines Reiseweckers geweckt. Er lag auf der Seite und hielt einen schlafenden Jack in den Armen. Der Waschlappen, den er immer wieder angefeuchtet und in Jacks Nacken gelegt

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