Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahra Owens
Vom Netzwerk:
befürchtet. Er würde Mark wach, aber ruhig halten müssen. „Ich glaube, unter diesen Umständen duzt du mich lieber. Und hör auf, dich zu entschuldigen. Du hast mir das Leben gerettet.“
    „Gehört alles zu meinen Aufgaben, Sir …“ Mark biss die Zähne zusammen, kämpfte offensichtlich gegen den Schmerz an. „Jack.“
    Jack versuchte, sich an sein Anti-Terrorismus-Training zu erinnern. „Wir sollten uns auf unsere Vorteile konzentrieren. Deine Hände sind nicht gefesselt.“
    „Ich kann mich nicht bewegen, Jack“, unterbrach ihn Mark. „Kein bisschen.“

    „D ER belgische Fahrer des Botschafters wurde am Straßenrand gefunden und in ein Krankenhaus gebracht. Sein Zustand war stabil genug, um von der Polizei befragt werden zu können, doch diese lässt aufgrund der laufenden Ermittlungen keinerlei Informationen nach außen dringen.
    Bei Jack Christensen handelt es sich um einen erfahrenen US-Botschafter, der bereits in verschiedenen europäischen Ländern sowie in Südamerika und im Nahen Osten stationiert war. Er befand sich in Begleitung eines nicht namentlich genannten Agenten des Secret Service, der jedoch als gut ausgebildeter, erfahrener Mann gilt.“
    „Sie sagen einfach nichts!“, ereiferte sich Lucas.
    „Beruhig dich, Carlton.“ Sean hatte den jungen Mann noch nie so verängstigt gesehen. Lucas verhielt sich grundsätzlich selbstsicher und kontrolliert, doch sein jetziges Benehmen deutete auf ein sehr persönliches Interesse am Wohlergehen eines gewissen amerikanischen Botschafters hin. Allmählich verstand Sean, warum Jack ihm nicht hatte sagen können, wer der Mann war, für den er in Erwägung zog, seine Frau zu verlassen.
    „Lucas, ich weiß über dich und Jack Bescheid“, begann Sean vorsichtig.
    Der junge Mann löste den Blick vom Fernsehbildschirm und wandte ihn seinem Vorgesetzten zu. Einen Augenblick lang wirkte er schockiert, dann fing er sich wieder. „Ich … ich habe keine Ahnung, was Sie meinen. Jack und ich haben eng zusammengearbeitet, also bin ich um ihn besorgt. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht und außerdem sind wir Freunde geworden …“
    „Und noch mehr, wie es aussieht. Lucas …“ Sean seufzte. Wie sollte er dem jungen Mann beibringen, dass Jack es ihm praktisch gestanden hatte? Ach, ganz egal. „Jack hat es mir gesagt.“
    Lucas sackte resigniert auf dem Stuhl zusammen.
    „Er hat dich nicht namentlich erwähnt, Lucas. Er war sehr vorsichtig. Er hat mir nur erzählt, dass er darüber nachdenkt, seine Frau für einen Mann zu verlassen, und ich glaube, dieser Mann bist du.“
    Lucas‘ Gesicht lag jetzt in seinen Händen und Sean fragte sich, ob er weinte, doch dann schaute der junge Mann auf und in seinem Gesicht zeichnete sich etwas ganz anderes ab. Er sah dort Entschlossenheit und Unnachgiebigkeit – der ängstliche Blick war der draufgängerischen Einstellung gewichen, wegen der Lucas überhaupt erst eingestellt worden war.
    „Also sitzen wir hier einfach, ohne etwas zu tun?“
    „Na ja …“ Sean dachte schnell nach. „Ich kenne da jemanden bei der belgischen Polizei, den ich anrufen könnte.“
    „Dann los!“, befahl Lucas, bevor er sich daran erinnerte, mit wem er sprach. „Bitte. Sir.“
    Sean griff nach dem Telefon und wählte. Lucas hörte zu, als er mit dem Mann am anderen Ende der Leitung sprach und ihm die Situation erklärte. Nachdem er ein paar Mal genickt und „ich verstehe“ gesagt hatte, legte er auf.
    „Mark hatte einen GPS-Peilsender bei sich. Wenn er und Jack nicht getrennt wurden, müssten sie sie in weniger als einer Stunde gefunden haben.“

    E IN Rumpeln aus dem Nebenraum riss Jack aus einem unruhigen Schlaf. Seine blauen Flecken und das Liegen auf dem harten Betonboden, während Mark an ihn gelehnt war, verursachten ihm Schmerzen. Sein Bodyguard bewegte sich nicht und er wurde erneut von der Angst gepackt, dass der junge Mann gestorben war. Wie hatte er einschlafen können?
    Ein gleißendes Licht fiel in den ansonsten stockdunklen Raum, als die Tür sich den beiden Männern in Kampfausrüstung öffnete, die sie aufgebrochen hatten. Es folgten drei weitere, während Jack sie besorgt beobachtete. Sie würden jetzt entweder gerettet oder getötet werden.
    Jacks Augen waren noch dabei, sich an die Helligkeit zu gewöhnen, als ein vermummter Mann mit einem Sturmgewehr sich neben ihn hockte und in perfektem Englisch mit starkem französischen Akzent fragte: „Herr Botschafter? Ich bin Sergeant Lefebvre von der

Weitere Kostenlose Bücher