Diplomatische Beziehungen (German Edition)
dich ein bisschen herumgetrieben und mit deinen neu entdeckten Interessen experimentiert.“
Jack schüttelte mit sanftem Gesichtsausdruck den Kopf. „Ich gebe zu, dass ich darüber nachgedacht habe, aber ich habe nie … es wäre einfach nicht dasselbe gewesen.“
Als Lucas dieses Geständnis hörte, wurde sein Körper von einem Gefühl der Wärme durchflutet. „Findest du nicht auch, dass wir uns schnell an einen ungestörten Ort zurückziehen sollten?“
Jack lachte. „Ja. Ich kann dir ja meine Wohnung zeigen.“
Die Kassiererin lächelte ihnen freundlich zu, als sie das Gleitgel scannte.
J ACKS Wohnung befand sich im „schönen“ Teil Manhattans, den man vom UN-Gebäudekomplex zu Fuß erreichen konnte, und war das genaue Gegenteil von Lucas‘. Es gab einen Pförtner, genau wie sehr gepflegte Aufzüge und Flure.
Lucas nahm den eleganten, leicht überwältigenden Anblick von Luxus in sich auf.
„Ich habe die Wohnung von meinen Eltern geerbt. Als sie gestorben sind, haben meine Brüder eine Pferdezucht in Argentinien bekommen und ich habe mich hiermit begnügt“, entschuldigte er sich.
„Das mit deinen Eltern tut mir leid“, erwiderte Lucas sofort.
„Tja, es waren wirklich ein paar richtig miese Jahre.“ Sie stellten die Einkäufe auf der Arbeitsplatte der offenen Küche ab und Jack nahm Lucas‘ Hand. „Komm mit, du kriegst jetzt eine Führung.“
Die Wohnung war ziemlich leer und es gab viele weiße Wände und nur wenige Möbel. Die Ausnahme bildete das Wohnzimmer mit seinem bequemen Ledersofa und einem riesigen Gemälde an der Wand, das farbenfroh und abstrakt war. Kaum leserliche Wörter waren kreuz und quer darübergekritzelt und Fetzen bedruckten Papiers daraufgeklebt und übermalt worden. Lucas näherte sich ein Stück, ohne dabei die Hand seines Liebsten loszulassen, und stellte fest, dass es sich bei der Signatur auf dem Bild um Jacks handelte.
Er warf dem Amerikaner einen erstaunten Blick zu. „Jack, hast du das gemalt?“
Jack gab es wortlos zu, indem er die Augenbrauen hob.
„Oh mein Gott, das ist beeindruckend!“
„Aber gefällt es dir auch?“, fragte Jack, sichtlich mehr als nur ein bisschen unsicher.
„Tja, du hast wohl verborgene Talente, Mann. Gefallen ist nicht das richtige Wort. Ich finde es großartig.“
Jack lachte über Lucas‘ verblüfften Gesichtsausdruck. „Ich habe noch ungefähr zwanzig Bilder im Atelier, aber das hier mag ich am liebsten. Ich wollte schon immer malen, nur hatte ich bisher nie Zeit dazu.“
Lucas schmiegte sich in Jacks Arme und küsste ihn leidenschaftlich. „So gerne ich hier auch stehe und Kunstausstellung spiele, muss ich doch in zwei Stunden schon wieder Ann Elise abholen. Deshalb …“
Jack nickte. „Ich zeig dir das Schlafzimmer.“
Bevor er ihm folgte, griff Lucas in eine der Papiereinkaufstüten und förderte triumphierend das Gleitgel zutage.
Jack lachte. „Meine Güte, bist du romantisch“, kommentierte er und zog Lucas an sich.
„Nein, ich will dir nur nicht wehtun“, antwortete Lucas frech.
Lucas hatte keine Gelegenheit, sich im Schlafzimmer umzusehen, da Jacks Hände bereits überall an seinem Körper dabei waren ihn auszuziehen. „Wenn ich genauer darüber nachdenke, möchte ich dich doch lieber in mir, Jack. Das habe ich so sehr vermisst.“
Sie fuhren fort, hungrig den Mund des anderen zu erkunden und ihre nackten Körper aneinanderzureiben.
Jack konnte kaum glauben, dass er und Lucas sich gerade liebten, nachdem er sich bereits mit der Tatsache abgefunden hatte, dass er nie wieder die Gelegenheit haben würde. Er wollte es langsam angehen lassen, da er fürchtete, dass ihn die viele angestaute Lust sonst nicht durchhalten lassen würde, bis er sich in Lucas befand, doch es fühlte sich einfach so gut an, seine Hände über die weiche, fast haarlose Haut gleiten zu lassen. „Etwas langsamer“, bat er atemlos und ließ sich auf den Rücken fallen.
Lucas lächelte und zog Jack wieder auf sich. „Ich will es nicht langsam machen. Ich will dich jetzt gleich. Langsam können wir es noch hundertmal machen … und zwar später.“
Jack lächelte in den Kuss, als ihm klar wurde, dass Lucas genauso ungeduldig war wie er. Er spürte seinen Liebsten eine Hand nach dem Gleitgel ausstrecken und kicherte, als er es vor ihm erwischte.
„Schnell“, keuchte Lucas. „Ich brauche nicht viel Zeit, nur eine kräftige … Portion.“ Sie lachten über die Situation und ihre eigene Ungeduld, doch begannen schon bald
Weitere Kostenlose Bücher