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Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahra Owens
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Bier leerte und dem Barkeeper bedeutete, ihnen beiden ein neues zu bringen.
    „Woher hast du es gewusst? Ich hätte nicht gedacht, dass wir so laut waren“, wollte Jack wissen, als er sich wieder gefasst hatte.
    „Keine Sorge, Jack. Allerdings sollte ich Gertje anrufen. Sie schuldet mir hundert Euro.“
    Jack vergrub sein Gesicht in den Händen. Das hier war peinlich. Da dachte er, er hätte keine Probleme mehr mit seiner Beziehung zu Lucas, und trotzdem ließ ihn die Tatsache, dass Mark und Gertje diese schon vor fünf Jahren akzeptiert hatten, wie ein Schulmädchen erröten. Die beiden waren entspannt genug damit umgegangen, um eine Wette darüber abzuschließen?
    „Ich glaub das einfach nicht.“ Jack schüttelte den Kopf und versuchte, seine Gesichtsfarbe wieder unter Kontrolle zu bringen.
    Mark lachte. „Siehst du, darum ist es gut, dass ihr immer noch ein Paar seid.“
    Jack hatte sich wieder beruhigt. „Waren wir wirklich so laut?“
    „Eigentlich nicht. Ich habe ein paar etwas seltsame Geräusche gehört, als ich an der Tür gelauscht habe, aber was euch verraten hat, war, was ich sah, als ich sie geöffnet habe.“
    Jack traute sich kaum zu fragen. „Und was war das?“
    „Euch beide, und zwar ziemlich rot, mit zerknitterter Kleidung und schlecht in die Hose gesteckten Hemden. Dein Schreibtisch war praktisch leer, aber dafür waren Papiere auf dem Boden verstreut und Mr. Carlton … Lucas sah aus wie ein kleiner Junge, den man mit den Fingern im Honigtopf erwischt hatte. Allerdings warst du so ruhig und gefasst wie immer.“
    Jack nickte. Er hätte wissen müssen, dass Marks scharfen Augen niemals etwas entging.

Kapitel 25

    L UCAS telefonierte gerade mit Liz und versuchte gleichzeitig, ein paar der auf dem Boden verteilten Spielzeuge aufzuräumen, als es an der Tür klingelte.
    „Hör zu, da hat jemand geklingelt. Bleib mal kurz dran und lass mich nachsehen.“
    Mit dem Telefon zwischen Ohr und Schulter klemmte er sich einen Teddybär und einen Furby unter den Arm und schaute durch den Türspion. Die Frau mit dem blonden Pferdeschwanz, die mit dem Rücken zur Tür stand, kam ihm nicht bekannt vor, doch da der Pförtner sie durchgelassen hatte, öffnete er ihr trotzdem die Tür.
    Die zierliche Frau drehte sich zu ihm um und ihm stockte der Atem. „Oh mein Gott, Liz, ich ruf dich später zurück.“ Lucas legte auf und ließ das Telefon auf den Flurtisch fallen.
    „Maria, ich … ich habe nicht mit dir gerechnet. Ähm, Jack ist noch nicht zu Hause. Er hat gesagt, er wäre später mit dir in der Stadt verabredet.“
    „Ja, das stimmt. Darf ich reinkommen?“
    Lucas machte ihr Platz und kam nicht umhin zu bemerken, wie großartig sie aussah, als sie ihren Wintermantel öffnete und darunter enge Jeans und einen weißen Rollkragenpullover zum Vorschein brachte.
    „Ich bin nicht hier, um mit Jack zu reden, sondern um dich zu sehen.“ Ihre Stimme war ruhig, doch Lucas konnte einen Hauch von Nervosität heraushören.
    Sie schaute sich in der Wohnung um und lächelte. „Mir gefällt, was ihr hieraus gemacht habt. Es wirkt sehr wohnlich. Nicht wie damals, als Jacks Eltern noch gelebt haben und es nur ein Ort war, an dem man die Weihnachtsferien verbracht hat.“
    Lucas wusste nicht, wie er reagieren sollte, während er immer noch mit dem Spielzeug seiner Tochter im Arm dastand. „Also warum wolltest du mich sehen?“ Er war sicher, dass sie hörte, wie kühl seine Stimme klang. Als sie zum letzten Mal miteinander gesprochen hatten, hatte sie ihm im Krankenhaus gedroht, Jacks Karriere zu ruinieren, wenn Lucas ihn nicht in Ruhe ließe.
    „Hör zu, Lucas, ich weiß, dass es auf dieser Welt wahrscheinlich niemanden gibt, den du weniger gern sehen willst, aber …“ Plötzlich sah sie nicht mehr wie die Frau aus, die er in Brüssel so sehr gehasst hatte. Sie stand in ihrem Wintermantel in seinem Wohnzimmer und er sah sie so, wie Jack sie immer beschrieben hatte: eine liebenswürdige, aber sehr entschlossene Frau, die das Herz am rechten Fleck hatte. Was könnte es schon schaden, wenn er nett zu ihr wäre? Jack hatte ihm erzählt, dass er sich mit Maria treffen wollte und ihm versichert, dass sie ihn nicht zurückbekommen würde.
    „Wie wär`s, wenn ich uns einen Tee koche und dann können wir reden?“
    Er bedeutete ihr, ihren Mantel abzulegen und ihm in die Küche zu folgen. Ein paar Minuten später hielten beide eine dampfende Tasse Tee in der Hand und Lucas entschuldigte sich für die

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