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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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Wochen lang nicht zu abendlichen Veranstaltungen
begleiten musst. Es wird genug Zeit sein, noch bevor die Saison endet, eine
große Hochzeit in St. George's zu organisieren. Wir werden hier einen
prunkvollen Ball geben. Jane, du musst mir helfen. Mir wurde die Gelegenheit
genommen, es für dich und Tresh zu tun, weil er eines Morgens mit dir
davonlief, um dich zu heiraten, begleitet nur von seinem Sekretär und deinem
Dienstmädchen. Was für eine Verschwendung! Ich bin entschlossen, es für Ferdie
weitaus besser zu machen.«
    »Angie!«,
sagte Ferdinand fest. »Langsam.« Er fing über den Tisch hinweg den Blick seines
Bruders auf. Tresham zog die Augenbrauen in die Höhe, schürzte die Lippen und
wandte sich wieder dem Essen auf seinem Teller zu.
    »Ich
glaube, du bringst deinen Bruder in Verlegenheit, meine Liebe«, sagte Lord
Heyward.
    »Männer!«,
rief Angeline aus. »Bei jeder Erwähnung von Liebe und Heirat verlegen. Sind sie
nicht alle miteinander lächerlich, Jane?«
    »Das
habe ich auch häufig behauptet«, stimmte die Duchess ihr zu und schaute
einigermaßen belustigt zu Tresham hinüber, der den Köder aber nicht aufnahm.
»Aber Ferdinand, wer ist Miss Thornhill? Jocelyn hat mir erzählt, sie sei
wunderschön.«
    »Das
war natürlich Janes erste Frage, als ich nach Hause kam«, berichtete Tresham.
    »oh,
nicht die erste, du abscheulicher Mensch«, protestierte sie.
    »Sie
ist die verwirrendste Frau, die ich jemals kennen gelernt habe«, antwortete
Ferdinand. »Sie hat mich dazu überredet, mit ihr eine Wette abzuschließen, mit
Pinewood als Einsatz - und sie hat gewonnen. Aber sie wollte ihren Gewinn
nicht annehmen. Dann gab ich es ihr als Geschenk. Aber sie lief davon. Ich
folgte ihr und holte sie ein, bevor sie London erreicht hatte. Heute ließ ich
Selby den Besitzerwechsel legalisieren; aber als ich zu ihr ging, um es ihr zu
sagen, war sie erneut verschwunden. Scheinbar will sie es wirklich nicht.«
    »Wie
außergewöhnlich!«, sagte Jane.
    »Dann
musst du morgen hingehen und Selby den Vorgang rückgängig machen lassen«,
schaltete sich Heyward ein. »Du hättest zu mir oder Tresham kommen sollen,
bevor du es überhaupt getan hast, Ferdinand. Du hast einen starken Hang dazu,
impulsiv zu handeln. Das ist das Dudley-Blut in dir.«
    »Alle
Menschen handeln impulsiv, wenn sie verliebt sind«, stellte Angie fest. »Ferdie,
du musst sie suchen. Du musst London nach ihr durchkämmen. Lass dir von einem
Bow Street Runner dabei helfen. Ach, ist das alles romantisch!«
    »Ich
hege nicht den Wunsch, sie zu suchen«, erwiderte Ferdinand.
    »Hast
du denn keine Ahnung, wo sie ist?«
    »Nein«,
sagte er kurz angebunden. »Und ich will es auch nicht wissen. Pinewood gehört
ihr. Wenn sie es nicht will, ist das ihre Sache. Meinetwegen kann es verrotten.«
    Und
dann kam ihm wie aus dem Nichts ein Gedanke ein mit ihrer Stimme gesprochener
Gedanke ...
    Wahrscheinlich
habe ich im Gasthaus meines Onkels Kaffee serviert.
    Er
hatte sie gefragt, was sie vor sechs oder sieben Jahren getan hatte -
bevor sie Kurtisane wurde. Zu dem Zeitpunkt hatte er ihre Antwort kaum
registriert.
    »Ich
glaube, ihr Onkel besitzt ein Gasthaus«, sagte er.
    Angie
wollte unbedingt wissen, welche Art Gasthaus, wo in London es sich befinden
könnte und wie der Onkel hieß. Sie - und Jane, wenn auch weniger eifrig
schienen entschlossen, in der ganzen Situation eine Romanze zu sehen, der zu
einem glücklichen Ende verholfen werden musste. Er konnte es nach einigen
Minuten nicht länger ertragen.
    »Es
kommt nicht in Frage, sie zu suchen. Ich habe ihr Pinewood angeboten und sie
wollte es nicht. Ich habe ihr die Ehe angeboten und sie wollte mich nicht. Ich
habe ihr ... Schutz angeboten und sie lief davon. Sie zieht es vor, zu ihrem
alten Lebensstil zurückzukehren.«
    »Und
das heißt?«, fragte Angeline.
    Ferdinand
spürte über den Tisch hinweg den düsteren Blick seines Bruders.
    »Sie
war eine Kurtisane«, sagte er. »Eine sehr erfolgreiche Kurtisane, bis sie vor
zwei Jahren nach Pinewood ging. Und sie hat ihren eigenen Kopf. Du kannst also
einhalten, Angie, und lieber jemand anderen verkuppeln. Und nun lasst uns das
Thema wechseln, ja?«
    »Oh,
die arme Frau!«, sagte Jane leise. »Ich frage mich, was sie in ihren alten
Lebensstil zurücktreibt.«
    »Ich«,
erwiderte Ferdinand.
    »Nein.«
Sie schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. »Nein, Ferdinand. Wohl kaum.«
    »Eine
Frau mit einer unzüchtigen Vergangenheit und einem dunklen Geheimnis«,

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