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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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wird es aber
nicht tun. Ich kann nur eines in meinem Leben tun, um zu beweisen, wie sehr ich
ihn liebe. Nur eines: Ich kann ihn abweisen. Ich kann ihn glauben machen, dass
die Aussicht darauf, mein altes Leben wiederaufzunehmen, verlockender ist als
die Möglichkeit, ihn zu heiraten. Wenn Sie ihn lieben, werden Sie mich jetzt
nach Hause bringen und zurückkehren und ihm berichten, wie kalt und hochmütig
ich Sie empfangen habe. Ich habe Gefühle. Ich habe tiefe Gefühle und viel mehr
kann ich nicht mehr ertragen. - Bringen Sie mich nach Hause.«
    Die
Duchess wandte den Kopf und rief dem Kutscher neue Anweisungen zu. Dann wandte
sie sich wieder zu Viola um.
    »Es tut
mir so Leid«, sagte sie. »Wir sind so aufdringlich, Angeline und ich. Aber wir
lieben Ferdinand, verstehen Sie, und wir sehen es nicht gerne, wenn er sich
elend fühlt. Aber nun bricht es mir das Herz, zu sehen, dass Sie genauso
unglücklich sind wie er. Wir haben den Park bewusst als unser Ziel gewählt. Wir
wollen mit Ihnen gesehen werden. Wir wollen Ihnen Ehrbarkeit verschaffen.«
    Viola
lachte verbittert auf. »Sie verstehen nicht.«
    Lady
Heyward berührte ihren Arm. »0 doch. Wir verstehen sehr wohl. Aber Jane hat das
falsche Wort gewählt. Wir wollen Ihnen keine Ehrbarkeit verschaffen, sondern
Respekt. Wir Dudleys waren niemals ehrbar, wissen Sie. Ich wollte noch nie ein
geziertes Fräulein sein. Tresham hat ständig Duelle ausgefochten bevor Jane
sich eines Tages einmischte und ihm einen Schuss ins Bein einbrachte -
und es ging dabei stets um Frauen. Und Ferdie kann selbst der ungeheuerlichsten
und gefährlichsten Herausforderung nicht widerstehen. Aber wir wollten niemals
ehrbar sein - wie langweilig das wäre! jedoch sind wir respektiert.
Niemand würde es wagen, uns nicht zu respektieren. Wir könnten auch Ihnen
Respekt verschaffen, wenn Sie uns eine Chance geben. Wie aufregend das wäre!
Ich würde einen großen Ball geben ...«
    »Ich
danke Ihnen«, sagte Viola leise, aber fest. »Sie sind beide sehr nett. Aber
meine Antwort ist nein.«
    Die
Unterhaltung geriet ins Stocken, bis die Kutsche wieder in den Hof des
Gasthauses einbog.
     »Miss
Thornhill.« Die Duchess lächelte sie an. »Bitte kommen Sie morgen mit Ihrer
Mutter zum Tee. Wir wären enttäuscht, wenn Sie ablehnen.«
    »Ich
freue mich«, sagte Lady Heyward, »endlich Miss Thornhill von Pinewood Manor
kennen gelernt zu haben.«
    »Danke.«
Viola eilte ins Gasthaus, noch bevor die Kutsche wieder zur Abfahrt wendete.
    Sie
hatte einen neuen Plan. Er war ihr in den Sinn gekommen, nachdem sie den Park
verlassen hatten. Er erfüllte sie mit einer Hoffnung, die sie ganz benommen
machte - und gleichzeitig mit der puren Verzweiflung. Sie musste einige
Einzelheiten durchdenken.

Kapitel 22
    Ferdinand stand am
nächsten Morgen viel später auf, als er beabsichtigt hatte. Er war den größten Teil
der Nacht aus gewesen, hatte John Leavering und einige seiner anderen Freunde
von Gesellschaft zu Gesellschaft geschleppt - nicht die Art
Gesellschaften, an denen er normalerweise teilnahm - und sogar in ein
paar der eher berüchtigten Spielhöllen. Aber er hatte nirgendwo ein Zeichen von
Kirby entdecken können.
    Er
beabsichtigte, den Tag bei Tattersall's und an einigen anderen Orten zu
verbringen, wo sich der Mann voraussichtlich aufhielt. Er würde Geduld haben
müssen, entschied er, obwohl Geduld keine Tugend war, die er besonders gut
entwickelt hatte. Wenn Kirby Kunden für Viola suchte, dann musste er das an den
Orten tun, die Ferdinand aufzusuchen gedachte.
    Er
beendete gerade sein Frühstück, als sein Kammerdiener einen Besucher
ankündigte. Er reichte ihm eine Visitenkarte.
    »Bamber?«
Ferdinand runzelte die Stirn. Bamber schon vor der Mittagszeit auf und
unterwegs? Was, zum Teufel? »Führen Sie ihn herein, Bentley.«
    Kurz
darauf betrat der Earl den Speiseraum und er wirkte so unfreundlich wie stets
und liederlicher denn je. Sein Haar war zerzaust und seine Augen
blutunterlaufen. Er war unrasiert. Er war offensichtlich die ganze Nacht auf
gewesen, aber er trug keine Abendgarderobe. Er war für eine Reise gekleidet.
    »Ah,
Bamber!« Ferdinand erhob sich und streckte ihm die rechte Hand entgegen.
    Der
Earl ignorierte es. Er schritt zum Tisch und griff in eine geräumige Tasche
seiner Jacke. Er nahm einige gefaltete Papiere hervor und warf sie Ferdinand
hin.
    »Da!«,
sagte er. »Es war ein böser Wind, der mich in jener Nacht zu Brooke's geweht
hat, Dudley. Ich wünschte, ich hätte

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