Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
Vom Netzwerk:
Kirby
vorgesprochen haben könnte. Aber dann wäre Maria bestimmt nicht so aufgeregt
gewesen.
    »Du
wirst es niemals erraten«, sagte sie unmittelbar hinter Viola.
    Zwei
Damen waren bei ihrer Mutter im Wohnzimmer und sie wirkten fast ebenso erhitzt
wie Maria. Zwei sehr eindrucksvolle Damen, nach der neuesten Mode gekleidet,
die eine dezent und mit aufwändiger Eleganz, die andere fröhlicher und
auffälliger.
    »Viola.«
Ihre Mutter erhob sich und die beiden Damen ebenfalls. »Komm und begrüße diese
Damen, die so freundlich waren, mich aufzusuchen, und auch deine Bekanntschaft
machen möchten.«
    Maria
schlüpfte an ihr vorbei in den Raum, aber Viola blieb unmittelbar vor der Tür
stehen.
    »Dies
ist meine älteste Tochter, Viola Thornhill«, sagte ihre Mutter. »Ihre Gnaden,
die Duchess of Tresham, und Lady Heyward, Viola.« Sie deutete zuerst auf die
elegante, blonde Dame und dann auf die andere.
    Viola
war sich im Nachhinein nicht mehr sicher, ob sie geknickst hatte oder nicht.
Sie wusste nur, dass sie irgendwie den Türknauf hinter ihrem Rücken gefunden
und ihn krampfhaft umklammert hatte.
    Beide
Damen lächelten sie an. Die Duchess sprach zuerst.
    »Miss
Thornhill«, sagte sie, »ich hoffe, Sie verzeihen uns, dass wir Sie und Ihre
Mama ohne jegliche Vorwarnung aufsuchen. Wir haben durch Ferdinand so viel von
Ihnen gehört, dass wir unbedingt Ihre Bekanntschaft machen wollten.«
    »Ich
bin seine Schwester«, sagte Lady Heyward. »Sie sind in jeder Beziehung so
hübsch, wie ich erwartet hatte. Und jünger.«
    Wussten
sie es? Wussten sie es? Wusste Ferdinand, dass sie hier waren? Wusste
der Duke of Tresham es?
    »Danke«,
sagte Viola. »Wie zuvorkommend von Ihnen, Mama aufzusuchen.«
    »Ihre
Gnaden hat uns eingeladen, morgen Nachmittag im Hause Dudley den Tee mit ihr zu
nehmen«, erklärte ihre Mutter. »Komm und setz dich.«
    Wussten
sie es?
    »Mrs
Wilding«, sagte die Duchess, »wir würden Miss Thornhill außerdem heute gern zu
einer Ausfahrt mitnehmen. Der Tag ist viel zu schön, um ihn drinnen zu verbringen.
Können Sie Ihre Tochter eine Stunde entbehren?«
    »Ich
bearbeite gerade die Geschäftsbücher meines Onkels«, sagte Viola.
    »Aber
natürlich können wir dich entbehren«, sagte ihre Mutter. »Lauf und zieh eines
deiner hübschen Kleider an. Ich weiß gar nicht, wo du dieses alte Ding gefunden
hast, das du da trägst. Was sollen ihre Gnaden und Lady Heyward von dir denken?«
    »Bitte
kommen Sie mit«, sagte die Duchess und lächelte Viola herzlich an.
    »Ja,
bitte tun Sie es«, fügte Lady Heyward hinzu.
    Sie
hatte anscheinend keine andere Wahl, als zu gehen und sich umzuziehen. Zehn
Minuten später saß Viola in einer sehr luxuriösen, offenen Kutsche neben Lady
Heyward, während die Duchess ihr gegenübersaß, mit dem Rücken zu den Pferden.
    Bitte
nicht in den Park!
    Aber
die Kutsche wandte sich in Richtung Hyde Park.
    »Wir
haben Sie gestört und verwirrt«, sagte die Duchess. »Bitte machen Sie nicht Ferdinand
dafür verantwortlich, Miss Thornhill. Er hat uns nicht geschickt. Er hat uns
erzählt, Sie hätten seinen Heiratsantrag zurückgewiesen.«
    »Sie
müssen bei Ihrem Besuch im Gasthaus meines Onkels doch erkannt haben, wie
unpassend eine solche Verbindung wäre«, sagte Viola, die behandschuhten Hände
im Schoß verkrampft, um ihre Unruhe nicht zu zeigen.
    »Ihre
Mutter ist eine wahre Lady«, sagte die Duchess, »und ihre jüngere Schwester ist
reizend. Das ältere
Mädchen haben wir nicht kennen gelernt. Und Sie haben einen Halbbruder in der
Schule, glaube ich?«
    »Ja«,
bestätigte Viola.
    »Wir
waren so sehr neugierig, verstehen Sie«, sagte Lady Heyward, »die Dame kennen
zu lernen, die Ferdies Herz erobert hat. Sie haben es nämlich erobert, Miss
Thornhill. Wussten Sie das? Oder hat er versäumt, es Ihnen zu sagen, wie
Gentlemen es häufig tun? Sie können so töricht sein, nicht wahr, Jane? Sie
machen einen vollkommen ehrbaren Heiratsantrag, in dem sie alle erdenklichen
Vorteile einer Verbindung auflisten, und versäumen es, den einzigen Grund zu
nennen, der wirklich zählt. Ich habe Heyward zurückgewiesen, als er mir den
ersten Heiratsantrag machte, obwohl er sich sehr nett hingekniet hat und sehr töricht
aussah, der arme Schatz. Jedermann sagt, er sei nur ein alter Stockfisch -
zumindest sagen Tresham und Ferdie das, weil er sich natürlich sehr von ihnen
unterscheidet. Dabei ist er gar nicht verknöchert, zumindest nicht wenn man mit
ihm allein ist. Aber als er mir den ersten

Weitere Kostenlose Bücher