Dir darf ich nicht gehören
niemals einen Fuß dort hineingesetzt, und
das ist die Wahrheit, aber ich habe es getan und es ist nicht zu ändern.
Verdammt seien Sie für all den Ärger, den Sie mir verursacht haben!« Bei diesen
Worten griff er in eine Innentasche. Er förderte ein Bündel Banknoten zutage
und legte es neben die Papiere. »Hiermit ist die Angelegenheit beendet, und ich
hoffe, den Rest meiner Tage kein Wort mehr darüber zu hören - von
niemandem.«
Ferdinand
setzte sich wieder hin. »Was
ist
das?«, fragte er, auf die Papiere und das Geld deutend.
Bamber
nahm eines der Papiere auf und entfaltete es, bevor er es Ferdinand unter die
Nase hielt. »Dies«, sagte er, »ist eine Kopie des Kodizills, das mein Vater
seinem Testament wenige Wochen vor seinem Tod beigefügt und dem Anwalt meiner
Mutter in York übergeben hat. Wie Sie selbst sehen können, hat er Pinewood
diesem Fratz überlassen, seiner unehelichen Tochter. Der Besitz hat niemals mir
gehört und gehört daher auch nicht Ihnen, Dudley.« Dann tippte er mit dem
Zeigefinger auf das Geld. »Und dies sind fünfhundert Pfund. Das ist der Betrag,
den Sie gegen das Versprechen Pinewoods auf den Tisch gelegt hatten. Es ist die
Bezahlung meiner Schuld an Sie. Sind Sie jetzt zufrieden? Es entspricht
natürlich nicht einmal einem Bruchteil des Wertes von Pinewood. Wenn Sie mehr
wollen ...«
»Es
genügt«, sagte Ferdinand. Er nahm das Dokument und las es. Sein Blick verweilte
auf vier dort niedergeschriebene Wörter - »meine Tochter, Viola
Thornhill«. Der verstorbene Earl hatte sie also wirklich öffentlich anerkannt.
Ferdinand sah den Mann neugierig an. »Sind Sie gerade aus Yorkshire gekommen,
Bamber? Sie sehen aus, als wären Sie die ganze Nacht gereist.«
»Das
bin ich auch, verdammt noch mal«, versicherte ihm der Earl. »Ich bin vielleicht
ein abgehalfterter Bursche, Dudley. Ich bin vielleicht als eine Art Spinner
bekannt, aber ich will mir nicht nachsagen lassen, Anteil an einem Betrug oder einer
Vertuschung gehabt zu haben. Sobald der Fratz sagte, sie sei meinem Vater hier
kurz vor seinem Tod begegnet ...«
»Miss Thornhill?«
»Sie besaß die
Unverschämtheit, mich aufzusuchen«, erklärte Bamber. »Das Gewicht einer Feder
hätte genügt, um mich bei dieser Gelegenheit zu Fall zu bringen. Ich wusste
nichts von ihrer Existenz. Aber wie dem auch sei - ich erkannte, sobald
sie es gesagt hatte, dass mein Vater seinem Testament nicht in der Woche etwas
hätte hinzufügen können - wenn er es gewollt hätte -, in der er
hier war. Ich erinnere mich daran, weil ich ihn bat, zu Westinghouse zu gehen
und mein Taschengeld zu erhöhen. Ich lebte nämlich von Taschengeld, bei Gott,
und der alte Westinghouse hat es mir nie leicht gemacht, einen Vorschuss auf
das nächste Vierteljahr zu bekommen. Wie dem auch sei - mein Vater
erzählte mir, dass er Westinghouse am Vortag aufsuchen wollte, er aber nicht
dagewesen sei. Seine Mutter war gestorben, in Kent oder einem ähnlich schwer
erreichbaren Ort, und er war zu ihrer Beerdigung gereist. Mein Vater verließ
London noch am selben Tag. Nun ging er bei geringfügigen Angelegenheiten
manchmal zum Anwalt meiner Mutter. Es kam mir in den Sinn, dass er auch wegen
dieser Sache zu ihm gegangen sein könnte - und auch wegen dieser anderen
Sache, die der Fratz erwähnte. Tatsächlich schien sie darüber besorgter als
über das Testament.« Er tippte auf die zusammengefaltete Urkunde.
»Warum
sind diese Dokumente nicht eher ans Licht gekommen?«, fragte Ferdinand.
»Corking
ist nicht der hellste Kopf«, sagte Bamber unbekümmert. »Er hatte sie völlig
vergessen.«
»Vergessen?«
Ferdinand sah ihn ungläubig an.
Der
Earl stützte beide Hände auf den Tisch und sah Ferdinand mit verengten Augen
an.
»Jawohl,
er hatte sie vergessen«, wiederholte er lang sam und nachdrücklich. »Erst meine
Fragen haben seinem Gedächtnis wieder auf die Sprünge geholfen Belassen Sie es
dabei, Dudley. Er hatte es eben vergessen.«
Ferdinand
verstand sofort. Der Anwalt in York war hauptsächlich der Anwalt der Countess
of Bamber. Der verstorbene Earl hatte ihn aus Verzweiflung aufgesucht, weil
Westinghouse London vorübergehend verlassen hatte und er wusste, dass ihm nicht
mehr viel Zeit blieb, um seine soeben wiedergefundene Tochter abzusichern. Die
Countess musste von dem Kodizill erfahren und ihren Anwalt beschworen haben,
nichts darüber verlauten zu lassen. Wessen Entscheidung es gewesen war, die
Papiere nicht zu vernichten, konnte Ferdinand nicht einmal
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