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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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würde er auf ihren Vorschlag eingehen. Nun öffnete sich die Tür
und sie wandte sich vom Fenster um.
    Sie war
seltsam schockiert, als er den Raum betrat. Er wirkte ebenso streng, ebenso
bedrohlich, ebenso ... erschreckend wie auf Pinewood. Aber er hielt ein kleines
Baby im Arm. Das Kind lag an seiner Schulter, greinte und saugte laut an einem
Daumen. Der Duke tätschelte ihm mit einer langfingrigen Hand den Rücken.
    »Miss
... Talbot?«, fragte er mit hochgezogenen Au genbrauen.
    Sie
knickste und hob das Kinn an. Sie würde sich nicht einschüchtern lassen. »Ja,
Ihre Gnaden.«
    »Und
wie kann ich Ihnen dienen?«
    »Ich
möchte Ihnen einen Vorschlag machen«, erwi derte sie.
    »Tatsächlich?«
Seine Stimme klang sanft, aber ihr ganzes Inneres schrak alarmiert zusammen.
    »Es ist
nicht, was Sie denken«, sagte sie hastig.
    »Soll
ich mich geschmeichelt oder ... am Boden zer stört fühlen?«, fragte er. Er
wölbte eine Hand um den Hinterkopf des Babys, als es ob seiner unbequemen Lage
greinte. Es lag Zärtlichkeit in der Bewegung, dachte sie. Aber keinerlei
Zärtlichkeit auf seinem Gesicht.
    »Ich
weiß nicht«, begann sie, »ob Ihnen bekannt ist, dass Lord Ferdinand Dudley mir
Pinewood Manor zurückgegeben hat. Oder dass er mir einen Heiratsan trag gemacht
hat.«
    Er hob
erneut die Augenbrauen. »Aber muss es mir bekannt sein? Mein Bruder ist
siebenundzwanzig Jahre alt, Miss ... Talbot.«
    Sie
zögerte, bevor sie fortfuhr. »Und vielleicht ist Ihnen auch nicht bekannt, dass
die Duchess und Lady Heyward heute Morgen meine Mutter aufgesucht und mich dann
mit zu einer Ausfahrt in den Park genommen haben. Und dass die Duchess meine
Mutter und mich für morgen hierher zum Tee eingeladen hat. Aber ich möchte
ihnen keine Probleme bereiten«, fügte sie hinzu.
    Zwei
seiner langen Finger rieben leicht über den Nacken des Babys. »Da brauchen Sie
keine Angst zu haben«, erwiderte er. »Ich pflege meine Frau nicht
auszupeitschen. Und meine Schwester unterliegt der Verantwortung Lord Heywards.«
    Ach bin
mir bewusst«, fuhr sie fort, »dass meine Anwesenheit in London für Sie nur
störend sein kann.«
    »Tatsächlich?«,
fragte er.
    »Vielleicht
bin ich heute Morgen in Ihrer Kutsche gesehen worden. Vielleicht bin ich auf
dem Weg hierher gesehen worden. Oder ich könnte morgen gesehen werden, wenn ich
mit meiner Mutter hierher käme. Und erkannt werden.«
    Erschien
einen Moment nachzudenken. »Falls Sie keine Maske tragen«, stimmte er ihr zu, »besteht
diese Möglichkeit in der Tat.«
    »Ich
bin bereit, nach Pinewood zurückzukehren«, fuhr sie fort. »Ich bin bereit, mein
restliches Leben dort zu verbringen und jeden möglichen Versuch Lord Ferdinands
abzuwehren, mir zu schreiben oder mich dort zu sehen. Das schwöre ich -
auch schriftlich, wenn Sie wollen.«
    Sein
Blick war ebenso düster wie der seines Bruders, dachte sie während der
folgenden Momente des Schweigens. Nein, düsterer. Denn Ferdinands Blick gab
stets die dahinter schwelenden Gefühle preis. Dieser Mann schien so kalt wie
der Tod.
    »Das
ist äußerst großmütig von Ihnen«, sagte er schließlich. »Ich vermute, es ist
eine Bedingung damit verbunden? Wie viel, Miss Talbot? Sie sind sich vermutlich
bewusst, dass ich einer der reichsten Männer Englands bin?«
    Sie
nannte kühn die Summe, ohne jegliche Erklärung oder Entschuldigung.
    Er
schritt weiter in den Raum und wandte sich halb von ihr ab. Das Baby -
seine Augen waren blau - sah sie schläfrig an. Das Streicheln des Nackens
beruhigte es.
    »Anscheinend
erkennen Sie nicht, wie reich ich bin, Miss Talbot. Sie hätten um erheblich
mehr bitten können. Aber nun ist es zu spät, nicht wahr?«
    »Ich
bitte nur um ein Darlehen«, sagte sie. »Ich werde es Ihnen zurückbezahlen. Mit
Zinsen.«
    Er fuhr
herum und sah sie erneut an. Und zum ersten Mal wirkten seine Augen weniger
undurchsichtig. Sie hatte anscheinend sein Interesse erweckt.
    »In
diesem Falle«, sagte er, »sichere ich die Ehrbarkeit meines Namens und meiner
Familie mit bemerkenswert geringem Aufwand. Sie überraschen mich.«
    »Aber
Sie müssen dann etwas für mich tun«, sagte sie.
    »Ah!«
Er neigte den Kopf zu einer Seite und bemerkte, dass das Kind schlief. Dann sah
er Viola wieder an. »Ja, dessen bin ich sicher. Fahren Sie fort.«
    »Das
Geld soll zur Begleichung einer Schuld dienen«, sagte sie. »Ich möchte, dass
Sie diese Schuld für mich bezahlen - persönlich. Und dass Sie eine
Bestätigung verlangen, dass die Schuld vollständig

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