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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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wann immer ich den Salon betrat, um einen weiteren
Besucher anzukündigen«, berichtete Mr. Jarvey ihr. »Er lächelte und unterhielt
sich und begrüßte die Neuankömmlinge, als könnte er sich keinen besseren
Zeitvertreib vorstellen. Aber vermutlich war er nur gerissen genug, sich nicht
anmerken zu lassen, dass wir ihn verärgert hatten.«
    »Ja«,
stimmte Viola ihm zu. »Sie haben bestimmt Recht.« Aber sie hätte weitaus lieber
gehört, dass er gelangweilt oder verunsichert oder müde gewirkt hatte. »Haben
Sie mit Mr. Paxton gesprochen?«
    »Seine
Lordschaft forderte die Geschäftsbücher. Und wollte dann wissen, wer sie so
ordentlich und genau führt, Madam«, berichtete Mr. Jarvey. »Mr. Paxton sagte
mir, er hätte eine Reihe intelligenterer Fragen gestellt, als Mr. Paxton
erwartet hatte. Seine Lordschaft nahm die Bücher mit nach oben, als er ging. Er
sagte, er wollte sie noch genauer studieren. Und dann brachte er, anstatt alle
Leute nacheinander in die Bibliothek kommen zu lassen, einen Stuhl in die Mitte
der Halle, setzte sich hin und sprach mit allen gleichzeitig. Ich war dabei,
Madam, und Sie werden erfreut sein zu hören, dass er anscheinend keine Ahnung
von Landwirtschaft hat. Tatsächlich ist er ein völliger Ignorant.«
    »Tatsächlich?«,
bemerkte Viola, verärgert darüber, dass Lord Ferdinand eine Möglichkeit
gefunden hatte, sich nicht von der großen Anzahl der Leute überwältigen zu
lassen, aber auch erfreut darüber, dass seine Anwesenheit in der Eingangshalle
es dem Butler ermöglicht hatte, Zeuge all seiner Unzulänglichkeiten und
Verlegenheiten zu werden.
    »Ja, in
der Tat, Madam«, sagte der Butler. »Aber er kann zuhören und wusste genau,
welche Fragen er stellen musste. Und er kann auch Witze erzählen. Er hat alle
mehr als einmal zum Lachen gebracht. Selbst ich musste über den Witz mit dem
Lebemann aus der Stadt und dem Landpfarrer beinahe lächeln. Anscheinend ...«
    »Danke,
Mr. Jarvey«, sagte Viola bestimmt. »Ich bin wirklich nicht in der Stimmung für
Witze.«
    »Nein,
Madam.« Mr. Jarvey nahm wieder seine normale, unbewegtere Haltung ein, während
er den leeren Suppenteller fortnahm.
    Viola
fühlte sich schuldig, weil sie so mürrisch war. Also wirklich! Gewann er denn
jedermann für sich? Konnten sie denn nicht erkennen, dass er ein geübter
Charmeur war, der alles dafür tun würde, ihr jegliche Unterstützung zu
entziehen, damit sie keine andere Wahl hätte, als zu gehen?
    Der
Gedanke verdarb ihr den ohnehin schwachen Appetit.
    Vielleicht
würde er heute Nacht lange im Gasthaus bleiben und abscheulich betrunken
zurückkehren. Vielleicht würde er Aufsehen erregen und sein wahres Gesicht
zeigen. Vielleicht würde sie sogar aus Richtung des Boar's Head Tumult hören,
wenn sie heute Abend nach der Chorprobe aus der Kirche kam. Wie befriedigend
das wäre! Alle anderen Chormitglieder würden es auch hören.
    Aber
diese schwache, hartherzige Hoffnung wurde eine Stunde später zerstört, als
Viola Pferd und Wagen in den Ställen des Pfarrhauses zurückließ und die Kirche
betrat. Sie kam beinahe zu spät. Alle anderen Chormitglieder waren bereits da.
    Und
Lord Ferdinand Dudley ebenfalls.

Kapitel 7
    Ferdinand hatte
nicht lange gebraucht, um zu begreifen, was vor sich ging. Sein Tag war mit ich
genauer Sorgfalt für ihn geplant worden, angefangen mit dem Hahnenschrei bei
hereinbrechender Dämmerung. Er sollte wahrscheinlich mit dem schlimmsten
Abendessen der Welt auf Pinewood enden. Wenn sein Frühstück ein Hinweis auf den
Einfallsreichtum des Kochs war, kulinarische Köstlichkeiten zu servieren, die
einem den Magen umdrehten, sollte er lieber im Boar's Head essen, auch wenn er
dort ebenfalls nicht wirklich willkommen war.
    Das
Seltsame war, dachte er, während er in einem abgeschiedenen Raum des Gasthauses
ein Steak und Nierenpastete aß, dass er den Tag beinahe genossen hatte.
Allerdings nur beinahe. Viola Thornhill, der Dorn in seinem Gewissen, hatte ihm
die Freude verdorben. Aber der morgendliche Unfug war unterhaltsam gewesen,
nachdem er seinen Geist und Körper zum Aufstehen noch vor der sprichwörtlichen
Lerche gezwungen hatte. Außerdem hatte er die Unterhaltung mit Paxton und die
flüchtige Durchsicht der Geschäftsbücher interessant gefunden. Er freute sich
darauf, mehr zu erfahren. Es war für ihn bereits ersichtlich, dass sich das Gut
in zwei Jahren von einem heruntergekommenen, schlampig geführten, erfolglosen
Unternehmen genau ins Gegenteil verkehrt hatte. Paxton

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