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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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Lächeln.
    »Ich
glaube, ich sollte Sie besser nicht heiraten«, sagte sie. »Der Duke of Tresham
würde Sie dafür zum Frühstück verspeisen.«
    »Es
kümmert mich keinen Deut, was Tresham sagt«, erwiderte er. »Oder sonst jemand.
Ich werde heiraten, wen immer ich heiraten will.«
    »Es sei
denn, sie sagt nein.« Sie fühlte sich von einer gewaltigen Woge der Traurigkeit
erfasst und lächelte dennoch weiterhin tapfer. »Und sie sagt nein. Sie glauben,
Sie wüssten bereits das Schlimmste über mich, Lord Ferdinand, aber Sie wissen
noch nicht alles. Ich bin unehelich geboren. Als meine Mutter meinen Stiefvater
heiratete, war es ihre erste Ehe. Thornhill war ihr Mädchenname. Sie wollen
bestimmt niemanden heiraten, der Bastard und Hure in einem ist.«
    »Tun Sie das nicht.«
Er runzelte die Stirn. »Lächeln Sie mich nicht so an und führen gleichzeitig
solche Worte im Mund.«
    »Aber
es sind die richtigen Worte«, sagte sie. »Kommen Sie, geben Sie zu, dass meine
Ablehnung Sie erleichtert. Sie haben es gesagt, ohne auch nur nachzudenken. Sie
wären entsetzt, wenn ich ja sagte.«
    »Das
wäre ich nicht.« Es klang wenig überzeugt.
    Viola lächelte
erneut.
    »Sie
werden nicht wieder als Hure arbeiten«, wiederholte er.
    »Wie
gewöhnlich Sie sich ausdrücken!«, sagte sie. »Ich war niemals eine Hure. Ich
war eine Kurtisane. Das ist ein gewaltiger Unterschied.«
    »Tun
Sie das nicht«, bat er erneut. »Haben Sie Geld?«
    Sie
erstarrte. »Das geht Sie ...«
    »Und
erzählen Sie mir nicht, dass es mich nichts angeht. Sie haben kein Geld, nicht
wahr?«
    »Ich
habe genug.«
    »Genug
wofür? Für die Fahrtkosten für Sie und Ihr Dienstmädchen nach London? Für ein
paar Mahlzeiten unterwegs?«
    Das
entsprach ungefähr den Tatsachen.
    »Wenn
Sie nicht nach Pinewood zurückkehren wollen und wenn Sie mich nicht heiraten
wollen«, erklärte er, ». bleibt Ihnen nur eines übrig.«
    Ja, das
wusste sie. Aber ihr war dabei zumute, als hätte sich erneut die Last des
gesamten Universums auf ihre Schultern gesenkt. Hatte sie wirklich gehofft, er
wäre von einer der anderen Möglichkeiten eher zu überzeugen?
    »Sie
werden meine Mätresse werden müssen«, sagte er.

Kapitel 16
    Sie fuhren in
Ferdinands Kutsche nach London, während alle anderen in ihrem Gefolge auf
Pferde oder in die Karriole verbannt worden waren. Sie saßen nebeneinander, so
weit voneinander entfernt, wie es der Platz erlaubte, und sahen beide aus dem
Fenster. Sie hatten seit über einer Stunde nicht mehr miteinander gesprochen.
Es war früher Abend.
    Ferdinand
fühlte sich nicht so, wie sich seiner Vorstellung nach ein Mann mit seiner
neuen Mätresse fühlen sollte. Nicht dass sie schon zugestimmt hätte, den Posten
anzunehmen. Aber sie hatte sich beharrlich geweigert, nach Pinewood
zurückzukehren. Sie hatte darauf bestanden, selbst für ihr Zimmer im Gasthaus
zu bezahlen, und hatte versucht, für die heutige Kutsche nach London Fahrkarten
für sich und ihr Dienstmädchen zu kaufen. Das war nach dem Frühstück. Er hatte
ihr gedroht, die Geschichte der davongelaufenen Ehefrau wiederaufleben zu
lassen, wenn sie es erneut versuchte. Er würde sie an irgendeinem sehr
öffentlichen Ort übers Knie legen und ihr eine gehörige Tracht Prügel verabreichen,
und dann gäbe es keinen Mann und keine Frau im Gasthaus, die ihm nicht
applaudieren würden.
    Sie
hatte sich mit eiskaltem Blick und der Versicherung gerächt, dass sie jedermann
in Hörweite darüber informieren würde, warum sie vor ihrem Ehemann
davongelaufen sei, wenn er ihr auch nur ein Haar krümmte. Er wolle bestimmt
nicht wissen, wie erfinderisch sie sein konnte, warnte sie ihn, aber er dürfe
es gerne herausfinden. Wie dem auch sei - sie nahm schließlich das
Angebot an, in seiner Kutsche mit nach London zu fahren, da er schuld daran
war, dass sie die gestrige Postkutsche verpasst hatte, für die sie bezahlt
hatte.
    »Vermutlich«,
sagte sie nun und brach damit das lange Schweigen, »haben Sie das alles nicht
durchdacht. Vermutlich wissen Sie nicht einmal, wohin Sie mich bringen sollen.
Wir können in kein Hotel gehen. Das wäre nicht anständig. Sie können mich nicht
in Ihr Zuhause bringen. Ihre Nachbarn wären empört. Ich habe keine eigene
Wohnung - ich habe sie vor zwei Jahren aufgegeben.«
    »Da
irren Sie sich«, erwiderte er. »Natürlich weiß ich, wo ich Sie hinbringe. Sie
werden meine Mätresse sein, und ich beabsichtige, Sie als solche stilvoll
unterzubringen. Aber ich habe an das

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