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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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Nicht dass ein Mann das bei seiner Mätresse tun musste. Sie
war diejenige, die bezahlt wurde. Es war ihre Aufgabe, sein Interesse
aufrechtzuerhalten. Nur dass er sich nicht in der Lage glaubte, die intimen
Dinge, die sie mit ihm getan hatte, mit einer Frau zu tun, nur weil sie bezahlt
wurde.
    Da
berührte sie seinen Arm. »Aber vor zwei Nächten brauchte ich es nicht
vorzutäuschen«, sagte sie.
    Nun, da
war es endlich. Lächerlicherweise erfreuten ihn ihre Worte, obwohl sie das
ebenso gut nur aus Freundlichkeit gesagt haben konnte.
    »Sie
werden in Treshams Haus bleiben, bis ich ein eigenes Haus für Sie finden kann.«
    »In
Ordnung. Bringen Sie mich dorthin. Aber ich werde nur so lange bleiben, wie wir
die Liaison fortsetzen wollen. Wir müssen beide die Möglichkeit haben, sie
jederzeit zu beenden.«
    Der
Gedanke, die Affäre zu beenden, noch bevor sie begonnen hatte, entmutigte ihn,
aber er erhob keine Einwände. Natürlich sollte sie jederzeit gehen können, wenn
sie seiner überdrüssig war. Und er sollte jederzeit gehen können, wenn er ihrer
überdrüssig war. Das würde vermutlich irgendwann geschehen. Er konnte sich zwar
nicht vorstellen, ihrer jemals überdrüssig zu werden, aber er war noch naiv und
unerfahren.
    »Dann
haben wir eine Abmachung.« Er streckte die Hand aus und umfasste fest die ihre.
Sie erwiderte den Druck seiner Finger nicht, aber sie entzog ihm die Hand auch
nicht. »Sie werden meine Mätresse sein und somit unter meinem Schutz stehen.
Dann müssen wir nur noch über Ihr Gehalt sprechen.«
    Er
konnte den Gedanken nicht ertragen, sie dafür zu bezahlen, mit ihm zu schlafen.
Aber verdammt, er hatte ihr Pinewood angeboten und sie hatte es abgelehnt. Er
hatte ihr die Ehe angeboten und sie hatte sie abgelehnt. Welche andere Wahl
hatte sie ihm gelassen?
    »Nicht
jetzt.« Sie wandte den Kopf ab, um aus dem Fenster zu sehen. »Wir können morgen
darüber sprechen.«
    Sie
sollten einen Zeitpunkt festlegen, der den Beginn ihrer Liaison bestimmte. Dann
würde er sie in die Arme ziehen und fest küssen. Aber die Kutsche hatte London
bereits fast erreicht. Tatsächlich würden sie in einer oder zwei Minuten beim
Dudley-Haus eintreffen. Er würde warten, bis sie in Treshams Haus gelangt
waren - das heißt das andere Haus. Dann würde er sie küssen. Nein, er
würde mit ihr schlafen und ihre neue Beziehung aufnehmen - Arbeitgeber
und Arbeitnehmerin, Mann und Mätresse.
    Der
Gedanke hatte etwas eigenartig Niederdrückendes. Er war sich überhaupt nicht
sicher ...
    Die
Kutsche fuhr auf den Grosvenor Square und kam vor dem Haus der Dudleys zum
Stehen.
    »Bleiben
Sie hier«, sagte er und ließ ihre Hand los, während sein Kutscher den Schlag
öffnete und den Tritt herabließ.
    »Ferdinand!« Die
Duchess of Tresham eilte auf ihn zu, als er nach Ankündigung durch den Butler
den Salon betrat. »Welch wunderbare Überraschung!« Sie legte beide Hände in
seine und küsste ihn auf die Wange.
    »Jane!«
Er drückte ihre Hand und betrachtete sie. »So hübsch wie immer. Hast du dich
nach deiner Niederkunft wieder vollkommen erholt?«
    Sie
lachte. Sie war eine goldene Schönheit, und sie sah seiner Meinung nach ebenso
gut aus wie vor vier Jahren, als er sie kennen gelernt hatte.
    »Jocelyn
hat mich gewarnt, bevor er mich geheiratet hat, dass Dudley-Babys ihren
Müttern harte Zeiten bescheren, bevor sie geboren werden«, sagte sie. »Er
erwähnte das damals, um mich zu schockieren, aber er hatte vollkommen Recht.
Ich habe die Tortur jedoch zweimal überlebt.«
    Sein
Bruder befand sich auch im Raum, wie Ferdinand nun bemerkte. Er hielt ein
winziges Baby an seiner Schulter und tätschelte ihm den Rücken.
    »Ich
hätte nie gedacht, dass ich das eines Tages erleben würde, Tresh«, sagte
Ferdinand grinsend und trat näher, um seinen jüngsten Neffen zu bewundern, der die
Augen halb geöffnet, aber einen starren Blick hatte, als würde er gleich
einschlafen.
    »Ja,
nun, Dudley-Babys bescheren ihren Eltern auch harte Zeiten, wenn sie
geboren sind, wie wir uns gut erinnern sollten«, sagte sein Bruder. »Wackel
bitte nicht so mit den Fingern vor ihm herum. Ich glaube, er schläft gleich
ein, nachdem er mich mit seinem Schreien während der gesamten vergangenen
Stunde fast taub gemacht hat. Haben die Freuden des Landlebens ihren Reiz
bereits verloren? Ich dachte, du hättest endlich deine Berufung gefunden. Das
jedenfalls habe ich Jane nach meiner Rückkehr aus Somersetshire erzählt.«
    »Jocelyn
will damit sagen«,

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