Dir ergeben - Band 2 Roman
verlasse ich das Schlafzimmer und eile quer durch den Essbereich zur Tür. Obwohl der Kellner bestimmt schon seit fünf Minuten dort steht, ist er die Liebenswürdigkeit in Person. »Guten Morgen, Madam«, sagt er, rollt den Servierwagen herein und beginnt, diverse Köstlichkeiten auf den bereits gesäuberten Esstisch zu stellen. Damien hat sich heute Morgen wirklich Mühe gegeben.
Der Kellner nimmt die Hauben von den Tellern, die er vom Servierwagen zum Tisch trägt, und erst da merke ich, wie ausgehungert ich bin. Es gibt Kaffee, Orangensaft, Eier, Toast, eine Waffel, Obst und genug Speck, um eine ganze Kompanie satt zu bekommen. Silberbesteck und Geschirr reichen dafür allerdings nicht aus: denn ich sehe nur eine Kaffeetasse, ein Saftglas und in eine einzelne Serviette gewickeltes Besteck.
Ich mag heute Morgen etwas langsam von Begriff sein, aber endlich dämmert es mir: Damien hat ausgecheckt.
»Haben Sie sonst noch einen Wunsch?«
»Nein danke. Muss ich irgendwas unterschreiben?«
»Nicht nötig, Madam. Aber ich habe hier etwas für Sie.« Er greift in seine Brusttasche und zieht einen kleinen Umschlag hervor. »Mr. Stark hat mich gebeten, Ihnen das zukommen zu lassen, wenn ich Ihnen das Frühstück bringe.«
»Oh.« Ich greife erfreut nach der Nachricht. »Danke.«
Ich behalte den Umschlag in der Hand, bis der Kellner weg ist. Er ist aus dickem Büttenpapier, auf der Rückseite ist der Name des Hotels eingeprägt. Der Umschlag ist zugeklebt, also wickle ich das Besteck aus der Serviette und öffne ihn mit dem Messer. Ich ziehe ein kleines Blatt aus demselben Papier hervor. Als ich es auseinanderfalte, erkenne ich Damiens feinsäuberliche Handschrift.
Miss Fairchild, mein Liebling,
genießen Sie Ihr Frühstück! Wenn Sie lieber etwas anderes möchten, rufen Sie den Zimmerservice. Ich wusste nicht, worauf Sie Lust haben. Ich für meinen Teil hatte beim Aufwachen Lust auf Sie, aber da Sie so schön geschlafen haben, wollte ich nicht stören. Ich bin um sechs mit einem schwierigen Geschäftspartner in San Diego zum Frühstück verabredet, werde aber gegen elf wieder in L. A. sein. Bleiben Sie im Zimmer. Gönnen Sie sich etwas aus dem Hotelshop. Genießen Sie das Spa. Tun Sie, worauf Sie Lust haben.
In wenigen Stunden werde ich wieder zurück sein, und dann gehört der restliche Sonntag uns. Ich freue mich schon auf unsere nächste wunderbare Begegnung.
Ich muss gestehen, dass ich noch nie zuvor eine schöne Frau an der Hotelbar abgeschleppt habe. Aber jetzt, wo ich Sie kenne, frage ich mich, was ich in all den Jahren verpasst habe …
Wir sehen uns später. Und bis es so weit ist, stellen Sie sich einfach vor, ich würde Sie berühren.
In Liebe,
Damien
PS: Ich schlage vor, Sie ziehen sich etwas anderes an als das ruinierte blaue Kleid. Schauen Sie mal in den Schrank!
Ich strahle bis über beide Ohren, drücke den Brief an meine Brust und lasse mich seufzend aufs Bett fallen. Dann rufe ich mir jeden pikanten Moment von heute Nacht wieder in Erinnerung. Den restlichen Vormittag verbringe ich wie von Damien vorgeschlagen. Im Schrank hängt ein entzückendes geblümtes Sommerkleid, außerdem finde ich dort ein Paar gelbe Flipflops vor. Ich ziehe alles an, gehe nach unten und lasse mir im Spa eine Maniküre und Pediküre machen. Sobald meine Nägel getrocknet sind, gehe ich in die Lobby und kaufe sowohl Damien als auch mir übergroße Beverly-Hills-T-Shirts und dazu passende Baseballkappen.
Anschließend setze ich mich mit einer Zeitschrift an den Pool und trinke zwei Bloody Marys, während ich mich über den neuesten Promiklatsch informiere. Was jedoch nicht ausreichen dürfte, um Jamie zu beeindrucken. Die Zeitschrift enthält nur ein winziges Bild von Damien und mir, weshalb ich dieses Printprodukt sofort zigmal sympathischer finde als die Konkurrenz.
Um elf habe ich immer noch nichts von Damien gehört, deshalb gehe ich zurück auf mein Zimmer und warte. Der Wodka ist mir etwas zu Kopf gestiegen, sodass ich eingedöst sein muss, denn das Nächste, was ich mitbekomme, ist, dass sich die Matratze bewegt. Ich schlage die Augen auf und genieße den schönsten Anblick überhaupt.
»Hallo!«, sage ich.
»Hallo. Wie war dein Tag?«
»Viel habe ich nicht gemacht«, gestehe ich. »Aber bisher war er himmlisch.«
»Hast du was dagegen, wenn wir nach draußen gehen? Ich hätte da etwas Bestimmtes im Auge.«
»Ja? Was denn?«
»Ich würde gern mit dir am Venice Beach rollerbladen.«
Ich muss laut
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