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Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kenner
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drehe mich nicht zu ihm um, weil ich Angst habe, er könnte auf­hören weiterzusprechen. »Was ist passiert?«
    »Er ist reingekommen und hat mich angefasst.« Seine Stimme klingt gepresst, er sagt nur das Nötigste. »Er hat mir gedroht, gesagt, dass er mich fertigmacht, wenn ich das weitererzähle. Dann wäre mein Vater pleite, und wir würden auf der Straße sitzen. Aber vor allem würden dann alle denken, dass ich ein böser kleiner Junge bin, der böse, böse Lügen verbreitet.«
    »Was für ein Widerling!«
    »Ja.«
    Ich schweige, frage mich, ob er noch mehr erzählen wird. Aber er schweigt. Was völlig in Ordnung ist, schließlich hat er mir heute Abend zwei Dinge offenbart, und ich weiß, dass diese Geständnisse nur ein Bruchteil der engen Verbindung darstellen, die gerade zwischen uns entsteht.
    »Ich habe mir schon so etwas gedacht«, sage ich schließlich. »Aber in deinem Dad scheine ich mich getäuscht zu haben.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich dachte, er wüsste, dass du von deinem Trainer missbraucht wurdest. In der Limousine habe ich begriffen, dass dem nicht so ist.«
    Einen Augenblick lang herrscht Schweigen. Als Damien wieder das Wort ergreift, ist seine Stimme eiskalt. »Er wusste Bescheid.«
    Ich drehe mich schockiert zu ihm um. »Wie bitte? Aber … aber warum erwartet er dann von dir, dass du zur Einweihung des Tenniscenters gehst?«
    »Keine Ahnung«, sagt Damien. Er zögert. »Nein«, setzt er nach. »Ich weiß sehr wohl, warum. Das Tenniscenter gehört einem Sportkonglomerat mit Sitz in Deutschland. Es ist eine mächtige Firma mit mächtigen Leuten im Vorstand.«
    »Ich verstehe immer noch nicht: Hat dein Vater etwas mit diesem Konglomerat zu tun?«
    »Nein. Meinem Vater ist es im Prinzip egal, ob ich ein Tenniscenter oder eine Zoohandlung unterstütze. Es geht nur darum, sich gegenseitig einen Gefallen zu tun: Ich beehre dieses Tenniscenter mit meiner Anwesenheit, und im Gegenzug ziehen diese mächtigen Leute in Deutschland ein paar Strippen.«
    »Um dich bei dieser Anklage zu unterstützen?«
    »Ja. Charles sieht die Sache genauso wie mein Vater. Er ist stinksauer auf mich, dass ich nach Garreth Todds Party diese Aussage gemacht habe – und das obwohl ich ihn daran er­innert habe, dass er mit jeder Stunde, die er sich mit dieser Sache beschäftigt, mehr verdient.« Er lacht humorlos. »Wahrscheinlich hätte ich besser den Mund halten sollen. Normaler­weise handle ich nicht unüberlegt, und es war sehr unüberlegt von mir, diese Aussage zu machen.«
    »Warum hast du es dann getan?«
    »Weil es die Wahrheit ist. Weil das Center nicht Richters Namen tragen sollte. Und weil ich es leid bin, dass alle Welt glaubt, ich hätte diesen Mistkerl bewundert.«
    »Dann hast du das Richtige getan.«
    »Vielleicht. Aber manchmal hat auch das Richtige unangenehme Konsequenzen.«
    »Ist es denn wirklich so schlimm?« So langsam mache ich mir Sorgen. »Hat eine deiner Firmen so große Probleme?«
    Damien zögert. »Die Sache könnte ziemlich schlimme Konsequenzen haben«, sagt er schließlich. »Aber ich glaube nicht, dass es so weit kommen wird. Auch ich kann noch ein paar Strippen ziehen.«
    Ich nicke und bin schon etwas beruhigter. Wenn Damien sich keine Sorgen macht, muss ich es auch nicht tun.
    »Komm her!«, befiehlt er, und ich gehorche bereitwillig. Er zieht mich an sich, woraufhin ich sämtliche Sorgen vergesse. Alles, was ich will, ist Damien, und in seinen Armen schlafe ich ein.
     

 
    17
    Ich werde von einer schrillen Türklingel geweckt und setze mich verwirrt auf. Ich wusste gar nicht, dass Hotelzimmer Klingeln haben, aber Suiten für Leute, die reicher sind als König Midas, anscheinend schon. Denn was ich da höre, ist eindeutig das Läuten einer Klingel. Aber niemand öffnet.
    »Damien?« Ich habe ihn im Bad vermutet, aber als keine Antwort kommt, schlüpfe ich unter der Daunendecke hervor und stehe auf. Mein Körper ist müde und wund und weiß noch nicht, wie er sich nach dieser wilden Nacht fühlen soll.
    Ein erneutes Klingeln lässt mich zusammenzucken, gefolgt von einer energischen Stimme: »Zimmerservice!«
    Die Aussicht auf eine Tasse Kaffee lässt mich endlich handeln. »Einen Moment noch!«, rufe ich und suche nach etwas, das ich mir überwerfen kann. Ich entdecke einen Morgenmantel, der ordentlich über der Stuhllehne liegt, was angesichts meines ruinierten Kleides ziemlich praktisch ist. Natürlich hat Damien ihn mir bereitgelegt. Aber wo zum Teufel steckt er?
    Hastig

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