Dir ergeben - Band 2 Roman
lachen – bis ich merke, dass er es ernst meint.
»Wirklich?«
»Das macht Spaß. Hast du das noch nie getan?«
Ich muss zugeben, dass ich noch nie auf Rollerblades gestanden habe, und Damien sagt, dann werde es aber höchste Zeit.
»Wenn das so ist, habe ich das perfekte Zubehör.« Ich packe die Shirts und Kappen aus, ziehe das T-Shirt übers Kleid und stecke meine Haare unter die Kappe. »Je touristischer wir daherkommen, desto geringer die Chance, dass man uns erkennt.«
»Mal ganz abgesehen davon, dass du so verdammt süß aussiehst.«
Ich betrachte mich in dem großen Spiegel und stelle fest, dass es schlimmer sein könnte. So richtig modisch ist es nicht, aber ich sehe aus wie eine junge Touristin, die sich einen faulen Sonntagnachmittag macht.
Damien sieht in dem grauen, perfekt sitzenden T-Shirt und der schwarzen Baseballkappe natürlich unglaublich scharf aus.
Er hat einen Lederrucksack dabei und bietet an, meinen Geldbeutel und mein Handy darin zu verstauen. »Lass alles andere hier.«
»Müssen wir nicht auschecken?«
»Das ist mein Zimmer«, sagt er. »Besser gesagt, das meiner Firma. Wir haben diese Suite ständig gemietet, für Geschäftspartner und Manager aus der Stadt.«
Keine schlechte Idee! , denke ich, während wir zum Parkservice gehen. Kurz darauf sitzen wir im Jaguar und fahren auf dem Santa Monica Boulevard nach Westen.
Damien kennt sich auch in den kleinen Seitenstraßen von Venice aus, und schon bald steht der Wagen in einer bewachten Garage, während wir auf einer Bank sitzen und uns unsere Rollerblades, Knieschoner und Helme anziehen.
Zwanzig Minuten später sitzen wir wieder auf der Bank, ziehen alles aus und geben die Sachen zurück.
»Ich habe dich gewarnt, dass ich mich furchtbar anstellen werde!«, sage ich.
»Das hast du allerdings«, gibt er zu. »Ich verstehe gar nicht, wie jemand, der sich so elegant bewegt wie du, keinerlei Gleichgewichtssinn haben kann.«
»Ich habe Gleichgewichtssinn. Aber nicht auf so winzigen Rädern. Wie wär’s mit Fahrradfahren?«
Er sieht mich besorgt an.
Ich lege den Kopf schräg und ziehe die Brauen hoch. »O doch, Fahrradfahren kann ich durchaus!«
Wir finden eine Fahrradvermietung, und ich verbringe die nächsten zwei Stunden damit, ihm zu beweisen, dass ich wenigstens diese Fähigkeit nicht verlernt habe. Aber das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn so lange kann ich noch gar nicht Radfahren. Als ich noch klein war, hatte meine Mutter viel zu viel Angst vor möglichen Schrammen und blauen Flecken. Deshalb habe ich es erst auf dem College gelernt.
»Noch so ein Kindheitsversäumnis«, sagt Damien, als ich es ihm erzähle.
»Das ist schon okay. Ich fahre lieber einen Tag mit dir den Strand entlang als einen ganzen Sommer als Kind.«
»Das hast du schön gesagt, dafür spendiere ich dir ein Eis.«
Wir stellen die Räder vor einem knallblauen Eiswagen ab und bestellen jeder ein Eis in der Waffel mit Schokostreuseln. Dann packen wir die Flipflops in Damiens Rucksack und gehen zum Wasser. Der Pazifik ist auch im Sommer eiskalt, und ich staune, dass die Leute, die sich doch tatsächlich im Wasser tummeln, nicht blaugefroren sind.
Wir gehen ein Stück in die Brandung hinein, spüren, wie sie uns den Sand unter den Füßen wegzieht, halten Händchen und essen unser Eis. Ein Mädchen im Teenageralter lässt einen großen gelben Hund ein Stöckchen apportieren, und ich erzähle Damien, dass ich mir immer einen Welpen gewünscht habe, was meine Mutter selbstverständlich abgelehnt hat. Er erzählt, dass er eines Abends einen Streuner mit nach Hause genommen hat, einen Labrador. Aber sein Vater hat ihm verboten, ihn zu behalten.
»Wenn man bedenkt, wie oft ich unterwegs war, war das nur vernünftig«, sagt Damien. »Der arme Hund hätte die ganze Zeit im Zwinger gehockt.«
»Aber war das nicht der eigentliche Sinn der Sache? Hast du deinen Dad nicht deshalb um den Hund angefleht, weil du aus dem Tenniszirkus aussteigen wolltest? Du wolltest zu Hause bleiben. Du wolltest einen Hund. Du wolltest nicht mehr reisen.«
Damien sieht mich verwundert an. »Ja«, sagt er schließlich. »Genau so war es.«
»Hast du je einen Hund gehabt? Als du das Tennisspielen aufgegeben hast und Geschäftsmann geworden bist?«
»Nein«, sagt er stirnrunzelnd. »Nie.« Er nickt zu dem Mädchen hinüber. »Meinst du, sie verkauft ihn mir?«
»Das wohl kaum.«
Wir kehren zu unseren Rädern zurück und fahren nach Santa Monica. Wir nehmen uns
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