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Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kenner
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geplant.«
    »Ich habe gehört, dass Sie bei C-Squared an etwas ganz Ähnlichem gearbeitet haben«, sagt er. Er spielt auf Carls Firma an.
    »Ja, das stimmt.« Ich hole tief Luft und beschließe, ihm zu sagen, was dort wirklich vorgefallen ist. Ich bin genervt, aber nicht diejenige, die sich etwas vorzuwerfen hat. »Ich war Teil des Teams, das Damien das C-Square-Produkt vorgestellt hat.«
    »Haben Sie sich so kennengelernt?«
    »Nein«, sage ich. »Wir sind uns schon vor Jahren in Texas begegnet. Auf einer Party von Evelyn haben wir uns wiedergetroffen.« Ich erwähne nicht, dass Carl mich extra dorthin geschickt hat, um Damien Stark auf mich aufmerksam zu machen. Schon daran war deutlich zu erkennen, was für ein Arschloch Carl ist. Leider blieb es nicht der einzige Hinweis. »Wie dem auch sei, die Präsentation lief super, aber Damien wollte nicht investieren, weil er von dem israelischen Produkt wusste, auch wenn er zum damaligen Zeitpunkt noch keine Gründe genannt hat. Wir hatten damals bereits begonnen, miteinander auszugehen.«
    Zum Glück übersieht Bruce, dass ich erneut rot werde. »Und Carl hat Ihnen die Schuld daran gegeben.«
    »Und mich gefeuert«, sage ich mit einem schmallippigen Lächeln. »So gesehen bin ich kein großer Fan von ihm.«
    »Ehrlich gesagt kenne ich niemanden, der ein großer Fan von Carl Rosenfeld ist.«
    Ich lächle und entspanne mich sichtlich.
    Kurz darauf kommt Cindy mit dem Umschlag einer Kurierfirma in mein Büro. Es steht kein Absender darauf, aber ich bin mir sicher, dass er von Damien ist. So wie Cindy sich an meinem Tisch herumdrückt, muss sie dasselbe denken, und sie ist neugierig, was der heißeste Milliardär der Welt seiner Freundin wohl schickt.
    Ich bin ebenfalls neugierig. Aber da es um Damien geht, öffne ich den Umschlag nicht, solange Bruce und Cindy bei mir im Büro sind. Ich lege ihn entschlossen neben das gerahmte Foto von Damien und mir auf den Schreibtisch. »Versicherungskram«, sage ich beiläufig, bevor ich mich wieder an Bruce wende und das Erstbeste sage, das mir zu der Besprechung bei Suncoast letzte Woche einfällt.
    Irgendwann lassen sie mich endlich allein, damit ich mich an die Arbeit machen kann. Doch ich greife sofort nach dem Umschlag.
    Ich öffne ihn, spähe hinein und entdecke meinen pinkfarbenen Schal.
    Ach so …
    Aber jetzt habe ich wenigstens einen Grund, ihn anzurufen. Nicht, dass ich einen Grund bräuchte.
    Leider erreiche ich nur seine Mailbox. »Hey«, sage ich. »Ich bin’s. Vielen Dank für den Schal. Er steht mir hervorragend. Wie hast du das nur gewusst? Ich habe mich gestern sehr amüsiert«, setze ich nach und zögere dann kurz, bevor ich weiterspreche. »Ich dachte, es könnte dich interessieren, dass ich … dass ich einen Jeansrock, ein lila T-Shirt, eine Jeans­jacke und keine Unterwäsche trage.«
    Grinsend lege ich auf und brauche eine Weile, bis ich mich auf die Daten auf dem Laptop konzentrieren kann, den Innovative mir zur Verfügung gestellt hat. Doch irgendwann bin ich ganz darin vertieft, und erst, als um ein Uhr ein Mitarbeiter seinen Kopf ins Zimmer steckt, merke ich, wie schnell die Zeit vergangen ist.
    »Ich hole mir ein Sandwich«, sagt er. »Willst du auch was?«
    »Alex, stimmt’s?«
    Er nickt.
    »Was dagegen, wenn ich mitkomme?«
    »Oh, klar, gern. Ja. Ich meine, nein, ich geh nur kurz runter, um was zu holen.«
    »Das klingt doch perfekt.« Ich nehme meinen Geldbeutel und folge ihm zum Lift. Alex ist groß und so dünn, dass ich bestimmt fünf Kilo mehr wiege als er. Er trägt einen fast militärischen Kurzhaarschnitt und ein T-Shirt, auf dem steht, dass Pluto nach wie vor ein Planet ist. Das sehe ich ganz genauso und sage es ihm auch.
    Das ist sein Stichwort: Schon als wir die Lobby erreicht haben, weiß ich bis auf seine Sozialversicherungsnummer alles über ihn. Außerdem hat er mich eingeladen, seine World-of-Warcraft -Gilde zu verstärken.
    »Du bist also mit Damien Stark zusammen«, fügt er hinzu, als wir zur kleinen Cafeteria hinübergehen. »Cool.«
    »Das finde ich auch«, sage ich höflich, zucke aber ein wenig zusammen. Weil ich Damiens Freundin bin, befinde ich mich mehr oder weniger permanent unter einem Vergrößerungsglas. Als jemand, der den Großteil seines Lebens hinter der Maske höflicher Gleichgültigkeit verbracht hat, ist das nicht gerade toll.
    »Die Sandwiches hier sind ziemlich gut«, sagt Alex, und ich bin dankbar, dass er das Thema wechselt. »Aber die Pizza schmeckt

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