Dir ergeben - Band 2 Roman
heraus.«
Ich nicke, erwarte mir aber nicht viel davon. Ehrlich gesagt, ist es mir inzwischen fast schon egal. Ich bin mir sicher, dass es sich bei dem Informanten weder um Jamie noch um Ollie handelt, und sie sind die Einzigen, deren Verrat mich wirklich verletzen würde. Es ist eher die Tatsache, dass das Geheimnis gelüftet ist, die mich verletzt, und egal, wer dafür verantwortlich ist: Der Geist ist aus der Flasche und lässt sich nicht mehr zurückzwingen – weder jetzt noch in ferner Zukunft.
»Ich will hier raus!«, sage ich zu Damien, der mich kurz anstarrt und vermutlich Mühe hat, meinen abrupten Themawechsel zu verarbeiten.
»Hast du ein bestimmtes Ziel?«
»Ich dachte ans Museum of Contemporary Art «, sage ich. »Ich glaube nicht, dass mir dort viele Reporter auflauern werden.«
»Gut«, sagt er. »Gehen wir.«
»Nein, warte, ich hab’s mir anders überlegt! Ich will lieber shoppen gehen. Lass uns nach ein paar Einrichtungsgegenständen für das Haus suchen. Auf der Melrose Avenue gibt es viele nette Geschäfte, überhaupt in ganz West Hollywood. Na, was meinst du, klingt das nicht toll?«
»Ich finde alles toll, was ich mit dir unternehmen kann«, sagt er. »Aber die Gegend ist sehr belebt, und es braucht nur ein Klatschsüchtiger TMZ oder ein anderes Promiportal benachrichtigen, und wir sind von den Aasgeiern umzingelt.«
»Ich weiß. Aber das ist mir egal. Ich will zurück ins wahre Leben. Es ist ja nicht so, dass ich hier nicht belästigt werde. Hast du den Brief von gerade eben schon vergessen?«
Er zuckt zusammen, nickt aber. »Na gut. Abgemacht.«
Wir suchen nach nichts Bestimmtem, wollen einfach nur etwas zusammen unternehmen und genießen den Einkaufsbummel, zumal uns niemand zu beachten scheint.
Auf der Fairfax Avenue hat ein neuer Laden aufgemacht, der teure Antiquitäten verkauft, und ein massives Holzbett mit einem kunstvoll geschnitzten Kopf- und Fußende erregt meine Aufmerksamkeit.
»Ein Bett, Miss Fairchild?«, fragt Damien.
»Keine Ahnung«, sage ich. »Aber eine Überlegung wäre es wert. Schließlich fehlt im Haus momentan noch eines.« Ich lege mich hinein, drehe mich auf die Seite, klopfe neben mich auf die Matratze und lächle einladend. »Wollen wir es ausprobieren?«
Um seine Mundwinkel zuckt es. »Vorsicht! Du bist an meine Regeln gebunden, schon vergessen? Wer weiß, was ich mit dir vorhabe?«
»Eben!«, scherze ich und setze mich auf. Ich stecke den Zeigefinger durch die Gürtelschlaufe seiner Jeans und ziehe ihn zu mir. Er fällt nach vorn und schiebt mich zur Seite, bevor er den Sturz mit der Hand abfängt.
»Aber hallo!«, sagt er und küsst mich. »Das hatte ich so nicht geplant!«
Ich lache und will mir gerade einen Kuss abholen, als ich merke, wie uns die junge Frau an der Kasse anstarrt. Gut möglich, dass es sie einfach belustigt oder nervt, wenn Kunden zwischen den Möbeln herumalbern. Aber ich fürchte, da steckt mehr dahinter.
Ich stehe abrupt auf und schiebe mich an Damien vorbei. »Lass uns gehen!«, sage ich mit glühenden Wangen. »Dieses Bett ist sowieso längst nicht so cool wie unser altes.«
Die Angestellte schweigt, als wir den Laden verlassen, und schon glaube ich, mir alles nur eingebildet zu haben. Doch schon eine Viertelstunde später, als wir den nächsten Laden verlassen, werde ich eines Besseren belehrt.
Wir sind selbstvergessen weiter herumgebummelt, haben uns Schmuckkerzen und hübsche Deko-Vasen angesehen. Aber als wir auf den Bürgersteig hinaustreten, werden wir von Kameras, Mikrofonen und einer Meute schreiender Reporter umzingelt, die in Scharen aus der Kanalisation gekrochen zu sein scheinen.
Damien hat bereits meine Hand genommen und drückt sie ganz fest. Ich erwidere seine Geste, konzentriere mich auf den Druck seiner Hand.
»Nikki, stimmt es, dass Innovative Sie gefeuert hat, weil Sie gegen die Firmenethik verstoßen haben?«
»In vier Stunden beginnt die Einweihungsfeier des Tenniscenters, Mr. Stark. Können Sie das, was Sie über Merle Richter gesagt haben, noch ein wenig näher ausführen?«
»Damien! Wurden Sie über den Inhalt von Mr. Schmidts eidesstattlicher Erklärung informiert? Stimmt es, dass er Schweigegeld bekommen hat?«
Ich weiß nicht, wer Mr. Schmidt ist, bemühe mich aber, nicht zu Damien hinüberzuschauen. Ich werde nicht zulassen, dass diese Mistkerle meine Ahnungslosigkeit dokumentieren.
»Was haben Sie mit Ihrer Million vor, Nikki?«
Fast hätte ich diese Frage beantwortet: Wenn
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