Dir ergeben - Band 2 Roman
Fairchild? Wie kann ich Ihnen helfen?«
Ich muss grinsen. Das ist wirklich ziemlich cool.
»Äh ja, sind Sie das, Miss Peters?«, frage ich, nachdem ich in meinem Gedächtnis nach dem Namen von Starks Wochenendassistentin gekramt habe.
»Wie nett, dass Sie sich noch an mich erinnern! Womit kann ich Ihnen behilflich sein?«
»Ich habe keinen Wagen und muss etwas von zu Hause holen. Könnten Sie mir ein Taxi rufen oder …«
»Ich werde Edward mit der Limousine vorbeischicken. Wenn Sie den Lift zum Parkdeck C nehmen, holt er Sie dort ab.«
»Ah, verstehe. Danke.« Ich beende das Gespräch und gehe beschwingt in die Küche. Tja, Reichtum hat durchaus seine Vorteile.
Wie von Miss Peters angekündigt, erwartet mich Edward bereits.
»Vielen, vielen Dank!«, sage ich.
»Keine Ursache, Miss Fairchild. Wohin soll es gehen?«
»Zu meiner Wohnung. Ich muss dort kurz etwas abholen. Und bitte nennen Sie mich Nikki.«
»Gern, Miss Fairchild«, sagt er, grinst mich aber dabei an.
Ich lasse mich auf den Rücksitz gleiten und ringle mich in einer Ecke zusammen, erinnere mich an den Abend, an dem ich Damien kennengelernt beziehungsweise wiedergetroffen habe. Andererseits zählt unsere erste Begegnung vor sechs Jahren nicht wirklich. Ich schließe die Augen und denke an das, was Damien mir damals zugeflüstert hat. Daran, wie scharf mich die Worte gemacht haben, die er mir am Telefon gesagt hat, und wie schockiert ich darüber war, was ich alles auf dem Rücksitz der Limousine so bereitwillig getan habe.
Als wir meinen Wohnblock erreichen, habe ich den ganzen Abend noch einmal Revue passieren lassen – und vermisse Damien mehr denn je.
»Wird es lange dauern?«
»Nein, nicht sehr lange. Ich muss ein paar Dateien auf meinen Laptop laden, mehr nicht. Werden Sie so lange ein Hörbuch einlegen?«
»Ich versuche es gerade mit den Klassikern«, erwidert er. » Der Graf von Monte Christo . Bisher ist der Roman gar nicht mal so schlecht. Eigentlich sogar ziemlich gut.«
Weil er eines meiner Lieblingsbücher genannt hat, muss ich lächeln. Anschließend eile ich die Treppe zum Eingang hinauf.
Aus der Wohnung unseres Nachbarn Douglas höre ich ein vertrautes Hämmern und zucke zusammen. Ich weiß, dass es nicht Jamie ist, die sich dort mit ihm im Bett wälzt, trotzdem runzle ich missbilligend die Stirn, als ich an seiner Tür vorbeikomme.
In unserer Wohnung werfe ich die Handtasche auf das Bett, das immer noch im Wohnzimmer steht, und schreie laut auf, als plötzlich rechts von mir die Badezimmertür aufgerissen wird.
Ollie.
»Meine Güte!«, rufe ich. »Du hast mich zu Tode erschreckt. Was machst du denn hier?« Er sieht furchtbar aus. Seine Augen sind blutunterlaufen, seine Haut ist fleckig, und sein Haar hängt ihm strähnig ins Gesicht. Ich mache einen Schritt auf ihn zu. »Oh, Mist«, sage ich. »Jamie und du, ihr habt doch nicht … ist sie nicht gerade mit Raine unterwegs?« Die Vorstellung, er und Jamie könnten es nur wenige Stunden, bevor sie sich mit ihrem neuen Freund getroffen hat, miteinander getrieben haben, beunruhigt mich fast so sehr wie die, dass Ollie seine Verlobte betrügt.
Mir wird sogar richtig schlecht bei dem Gedanken, und ich bin alles andere als erfreut, Ollie in meiner Wohnung vorzufinden. Ich habe keine Lust auf seine Probleme, aber das ist noch nicht alles: In Wahrheit macht es mir immer noch zu schaffen, dass Ollie nicht einmal angerufen hat, seit wir uns im Rooftop gesehen haben. Gut möglich, dass er viel um die Ohren hat, aber spätestens seit das mit dem Millionen-Dollar-Gemälde rauskam, hätte er mir wenigstens eine SMS schicken können. Doch ein Tag nach dem anderen ist vergangen, ohne dass er sich zu dem Klatsch geäußert hätte, in dessen Zentrum ich stehe. Oder zu den Paparazzi, die mich einkesseln wie Haie, die Blut wittern, wie Damien so schön gesagt hat.
»Ich habe nichts mit Jamie«, sagt er mürrisch. »Courtney und ich haben uns gestritten.«
»Oh, das tut mir leid«, erwidere ich, auch wenn mich das nicht sonderlich überrascht.
»Ja, mir auch.« Er seufzt und wirft einen Blick auf die Uhr. »Wir sind zum Abendessen verabredet. Um uns wieder zu versöhnen. Zumindest hoffe ich das!«
»Ich auch.« Ich sage nicht, dass ich da so meine Zweifel habe. Ollie ist in Sachen Treue nicht gerade ein Vorbild, und obwohl er mein Freund ist – zumindest betrachte ich ihn nach wie vor als solchen –, finde ich doch, dass Courtney etwas Besseres verdient hat.
Ollie fährt sich
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