Dir ergeben - Band 2 Roman
durchs Haar. »Jamie hat mir erlaubt, hier zu übernachten. Ich habe in deinem Zimmer geschlafen.« Er wirft einen fragenden Blick auf das Bett, das zwischen Esstisch und Haustür steht, aber ich sage nichts dazu. »Ich dachte, du hast bestimmt nichts dagegen, wenn ich in deinem Bett penne«, sagt er kurz darauf achselzuckend.
»Und ob ich was dagegen habe!«, fauche ich ihn an. Ich sehe, dass ihn das verletzt, kann aber keine Rücksicht darauf nehmen. Ich bin stinksauer, und alles bricht jetzt förmlich aus mir heraus: »Du reißt dir einfach so mein Bett unter den Nagel, als wäre nichts passiert? Es ist aber so einiges passiert. In letzter Zeit hätte ich einen Freund gut gebrauchen können, aber du hast nicht mal angerufen.«
»Vielleicht habe ich deshalb nicht angerufen, weil du mir das mit dem Bild verheimlicht hast«, sagt er. »Eine Million Dollar. Stimmt das?«
»Ja, das stimmt«, erwidere ich.
Er schüttelt den Kopf. »Stark hat keinen guten Einfluss auf dich, Nikki.«
»Nein«, sage ich mit fester Stimme. »Das stimmt nicht. Hast du dir schon mal überlegt, dass ich dir genau deshalb nichts von dem Bild erzählt habe?«
»Warum bist du bloß so verdammt stur? Hast du Angst, die Wahrheit über ihn zu erfahren? Oder hast du Angst, ich könnte erfahren, was du wirklich mit ihm treibst?«
Er spuckt die Worte förmlich aus, ist eindeutig genauso wütend wie ich. Dann packt er mich ohne jede Vorwarnung am Arm und zieht daran, berührt den blauen Fleck, der mein Handgelenk ziert. Ich entreiße ihm den Arm, werde knallrot und will mir gar nicht vorstellen, was sich Ollie dabei denkt.
»Du bist echt bescheuert!«, sagt er, zupft an einer meiner Locken und wirft dann einen vielsagenden Blick auf meine Schenkel. »Wie lange wird es dauern, bis Stark etwas tut, das ähnliche Spuren hinterlässt wie du mit deinem Messer?«
Erst als meine Handfläche brennt, bemerke ich, dass meine Hand auf seine Wange niedergesaust ist. »Verschwinde aus meiner Wohnung«, sage ich.
Er bleibt wie erstarrt stehen, sein Mund steht offen, und sein Atem geht schwer. »Oh, Mist«, flüstert er. »Oh, Mist, Mist, Mist! Es tut mir leid, Nikki, es tut mir so leid.«
»Von wegen!«, fahre ich ihn an. »Du wärst doch überglücklich, wenn Damien und ich uns trennen würden. Ich verstehe nicht, warum du ihn so hasst …«
»Und ich verstehe nicht, wie du nur so blind sein kannst!«
»Das bin ich nicht«, erwidere ich. »Ich sehe ihn so, wie er ist.«
»Du siehst, was du sehen willst. Aber du scheinst ganz zu vergessen, wo ich arbeite. Und wer mein Chef ist. Stark bekommt gerade von überall Gegenwind«, sagt Ollie. »Und ich will nicht, dass man dir wehtut.« Er seufzt. »Ich habe dich gewarnt, nicht wahr? Jetzt stehst du im Rampenlicht, dort, wo du nie hinwolltest. Und wo du auch nicht hingehörst.«
Mein Blut gerät dermaßen in Wallung, dass mir fast schlecht wird. »Geh jetzt bitte.«
»Gern, ganz wie du willst. Ich hole nur schnell meine Sachen.« Er kehrt in mein Zimmer zurück und kommt mit seiner Aktentasche wieder heraus. Er marschiert zur Tür und bleibt dann stehen. »Nein, weißt du was? Auch mir ist klar, dass unser Verhältnis mehr als angespannt ist, und das tut mir sehr leid. Aber ich kann das einfach nicht so auf sich beruhen lassen. Weißt du überhaupt, wo er jetzt ist?«
Ich verschränke die Arme vor der Brust. »In London.«
»Und warum?«
»Geschäftlich.«
»Ach ja?« Er sucht in seiner Aktentasche nach seinem iPad und ruft dann die Seite der Zeitschrift Hello! auf. »Da!«, sagt er und schiebt mir den Tablet-Computer hin.
Das Foto zeigt Damien, der den Arm um eine Frau gelegt hat. Sie hat den Kopf gesenkt und trägt eine Sonnenbrille, ein Hut verbirgt fast ihr gesamtes Gesicht. Ich weiß nicht, wer sie ist, aber ich kann es mir denken. Anscheinend ist Hello! nicht mal in der Lage, das herauszufinden, denn die Unterschrift lautet:
Schasst Stark gerade sein Schätzchen? Ist das das Ende der Beziehung zwischen Damien Stark und der texanischen Schönheitskönigin Nikki Fairchild? Wie wir aus verlässlichen Quellen erfahren haben, pflegte Stark einen sehr vertrauten Umgang mit dieser Unbekannten, als die beiden heute durch Hampstead Heath spazierten. Stark kam ohne die Frau nach London, für deren Porträt er eine stolze Million Dollar bezahlt hat. Bereut er die Investition bereits?
Triumphierend gebe ich Ollie das iPad zurück. »Das ist eine alte Bekannte von ihm.«
»Ich dachte, er ist geschäftlich
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