Dir ergeben - Band 2 Roman
Tische mit Infomaterial, Tombolalosen und Goodie Bags. Jamie und ich nehmen uns je eine Tüte mit kleinen Aufmerksamkeiten und freuen uns über die Kosmetika und Haarbürsten. Ein niedliches Tanktop ist sogar auch noch dabei.
»Das ist ja toll!«, sagt Jamie zu Damien. »Danke, dass du mich mitgenommen hast.«
»Gern geschehen.« Seit er aus London zurück ist, hat sich seine Stimmung deutlich gebessert.
»Die Reise hat sich also gelohnt?«, frage ich, als Jamie geht, um sich unter die Leute zu mischen.
»Ja«, bestätigt er mir.
»Und Sofia geht es gut?«
»Mehr oder weniger. Außerdem habe ich eine Nachricht von Charles bekommen: Er arbeitet mit meinen Anwälten in Deutschland zusammen, und mit etwas Glück sind wir das Problem dort auch los.«
»Du meinst, es wird keine Anklage geben?«
Er legt den Kopf schräg und sieht mich an. »Das hoffe ich zumindest.«
»Das klingt ja toll! Und obwohl ich keine Ahnung von internationalen Geschäften habe und auch nicht weiß, gegen welche Gesetze du den Deutschen zufolge verstoßen haben sollst, möchte ich, dass du eines weißt: Du kannst jederzeit mit mir darüber reden. Ich mag es vielleicht nicht verstehen, verspreche dir aber, dass ich zu dir halten werde.«
Auf einmal wirkt er alarmiert. »Wenn ich so weit bin, erzähle ich es dir.« Er zieht mich für einen kurzen, keuschen Kuss an sich. »Und ich glaube durchaus, dass du es verstehen wirst.«
Mein Mund verzieht sich zu einem Lächeln. Ich freue mich, habe aber irgendwie das Gefühl, dass wir von zwei völlig verschiedenen Dingen reden.
Ich habe keine Möglichkeit, weiter nachzubohren, weil die Modenschau beginnt. Wir nehmen unsere Plätze ein und sehen zu, wie die Models in winzigen, sexy Outfits auf und ab schreiten. Währenddessen flüstert mir Damien zu, in welchen er mich gerne sehen will. Reporter und Fotografen warten am Ende des Laufstegs, aber Charles hat nicht zu viel versprochen: Die Presse lässt Damien und mich in Ruhe. Eine schwere Last fällt von mir ab, und ich lehne mich auf meinem Stuhl zurück, genieße das Gefühl, ausnahmsweise mal nicht im Rampenlicht zu stehen.
Nach der Modenschau sollen sich die Gäste kennenlernen und können sich Getränke an einer der vielen Bars holen, während alles für die Wohltätigkeitsauktion vorbereitet wird. Ich halte nach Jamie Ausschau, aber sie ist bereits in der Menge verschwunden – vermutlich will sie sich gleich was zu trinken besorgen.
Stattdessen entdecke ich Ollie und atme scharf ein. Er spricht mit einer Frau, die mir irgendwie bekannt vorkommt, doch ich kann sie nicht einordnen. Damien hat ihn noch nicht bemerkt, aber mir entgeht nicht, dass Ollies Blick uns erfasst hat.
Keine Ahnung, warum es mich so überrascht, dass er hier ist. Schließlich arbeitet er für Charles Maynard. Die Menge teilt sich, und ich erkenne eine hübsche, dunkelhaarige Frau, die mit zwei Getränken auf ihn zugeht. Courtney. Und dann kommen Ollie, Courtney und die andere Frau gemeinsam auf uns zu. Ich nehme Damiens Hand und setze mein schönstes Nikki-Lächeln auf. Es ist das erste Mal, dass ich das Gefühl habe, mich damit gegen Ollie wappnen zu müssen, aber ich weiß, dass ich diese Fassade und Damien brauche, und das macht mich traurig.
»Nikki, Damien, wie schön, dass ihr da seid.«
»Ollie«, sagt Damien höflich. Er wirft einen kurzen Blick auf die beiden Frauen.
»Courtney«, sage ich. »Schön, dich wiederzusehen.« Ich umarme sie kurz und stelle sie dann offiziell Damien vor.
»Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagt Courtney und konzentriert sich dann wieder auf mich. »Ich habe vor, Polterabend zu feiern, weiß aber noch nicht, wo.« Sie dreht sich ein Stück weit zu Damien um, bezieht ihn mit ein. »Bitte versprechen Sie, dass Sie beide kommen! Dasselbe gilt natürlich auch für Jamie und Raine.«
Ich schaue automatisch zu Ollie hinüber, aber er wirkt völlig ungerührt.
»Ich freue mich schon darauf«, sage ich diplomatisch. Ehrlich gesagt, bin ich mir gar nicht so sicher, ob es überhaupt eine Hochzeit geben wird, geschweige denn einen Polterabend. Doch Courtney scheint nicht im Geringsten daran zu zweifeln.
Die andere Frau neben Ollie wird mir als Susan Morris vorgestellt. Ich habe nach wie vor mein höfliches Lächeln aufgesetzt und überlege verzweifelt, weshalb mir der Name so bekannt vorkommt.
Ich will gerade danach fragen, als Ollie fortfährt: »Susan organisiert die Modenschau.«
»Ich habe mich vorher bei Schönheitswettbewerben
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