Dir ergeben - Band 2 Roman

fürchte ja. Der Kerl ist erst zufrieden, wenn er den nächsten aufgehenden Stern am Schauspielhimmel im Bett hat. Und obwohl er eher auf Frauen steht, würde er alles ficken, was nicht bei drei auf dem Baum ist, egal, ob Männlein, Weiblein oder sonst was.« Sie sieht mich forschend an. »Ist deine Freundin tough genug dafür?«
    Ich will gerade sagen, dass niemand so tough ist wie Jamie, bringe aber kein Wort heraus. Denn das stimmt nicht. Nach außen hin gibt sie sich unheimlich hart, aber in Wahrheit ist sie sehr verletzlich.
    »Hoffentlich irrst du dich«, sage ich.
    »Das hoffe ich auch, Texas. Das hoffe ich auch.«
     

 
    22
    Das Tolle an Limousinen ist, dass sie einen Chauffeur haben. Ich weiß es sehr zu schätzen, als ich mehr als nur ein bisschen beschwipst zu Damiens Apartment zurückfahre. Schließlich habe ich die Hälfte von Evelyns köstlichem Chardonnay ausgetrunken.
    Ich will nur noch ins Bett und gehe ins Schlafzimmer, wo ich es kurz bedaure, allein zu sein.
    Ich greife zu meinem Handy auf dem Nachttisch und tippe folgenden Text: In deinem Bett. Betrunken. Schade, dass du nicht da bist.
    Ich habe keine Ahnung, wie spät es in London ist, und bin zu beschwipst, um es auszurechnen. Deshalb weiß ich nicht, ob Damien überhaupt noch wach ist. Aber es dauert nur wenige Sekunden, bis er antwortet. Ja, schade. Bin am Flughafen und schon auf dem Weg zu dir. Sag, dass du nackt bist.
    Lächelnd antworte ich: Und ob! Außerdem ganz feucht. Ich will dich. Beeil dich! Ich bin damienisiert und glaube nicht, dass ich es noch lange ohne dich aushalte (damienisiert, das heißt voller Sehnsucht nach Damien im Sinne von ficken und Dirty Talk. s. auch Nikki Fairchild)
    Seine Reaktion lässt nicht auf sich warten. Dieser Lexikoneintrag gefällt mir. Jetzt werde ich den ganzen Heimflug über einen Steifen haben. Bin gerade beim Boarding. Bis bald. Stell dir vor, ich würde dich berühren.
    Keine Ahnung, ob er die SMS noch bekommt, aber ich schicke eine letzte Nachricht. Ja, Sir. Dann drücke ich mein Handy an mich und schlafe ein.
    Das Handy vibriert an meiner Wange, und ich wache auf. Ich drehe mich verwirrt um und merke, dass es bereits nach zwölf Uhr mittags ist und ich einen Anruf verpasst habe. Schnell schaue ich nach, ob er von Damien kommt, aber es ist nur Evelyn, die mir auf die Mailbox gesprochen hat, dass ich meine Kamera bei ihr vergessen habe. Ich fluche stumm und schaue in meine E-Mails, will ihr kurz schreiben, dass ich sie bald abholen werde.
    Da sehe ich, dass ich mehr als nur eine E-Mail von Damien erhalten habe.
    Nikki, mache einen kurzen Zwischenstopp in Amsterdam. Ankomme LAX um 17 Uhr. Was dagegen, wenn wir heute Abend auf eine Cha­rity-Modenschau gehen? Sie beginnt um neun. Lieber wäre ich mit dir zu Hause, aber Maynards Kanzlei zählt zu den Spon­soren. Charles hat mir versichert, dass nur wenig Presse anwesend sein wird. Und wenn die meinen, dich nerven zu müssen, werden sie einfach vor die Tür gesetzt. Jamie ist auch eingeladen. Gib mir Bescheid. Vermisse dich.
    Ich lese die Mail zweimal, um herauszufinden, warum ich so breit grinse. Erst als ich anfange, sie zum dritten Mal zu lesen, merke ich, dass er mich gefragt hat, statt mir etwas zu befehlen. Ich bin gerührt. Dann tippe ich meine Antwort ein, obwohl ich weiß, dass er sie erst bei der Landung lesen wird.
    Natürlich, Sir. Aber was für eine Provokation, mich zu fragen! So zu tun, als wollten Sie meine Zustimmung einholen, wo Sie doch ganz genau wissen, dass mir Ihr Wunsch Befehl ist – egal, was Sie wollen, wann Sie es wollen und wie Sie es wollen. Ich hoffe, Sie denken sich während des Fluges ein paar interessante Dinge aus.
    PS: Ich habe das perfekte Kleid zu Hause. Holst du mich so gegen acht in meiner Wohnung ab? Ich guck mal, ob Jamie Zeit hat …
    Ich bringe in Erfahrung, dass Raine heute einen Männerabend plant, daher schließt sich Jamie uns nur zu gerne an.
    Ich weiß nicht so recht, was mich auf einer Modenschau erwartet, die von einer Anwaltskanzlei veranstaltet wird, aber wie sich herausstellt, ist Bender, Twain nur einer von zahl­reichen Sponsoren der Veranstaltung, auf der Geld für die Diabetes-­Forschung gesammelt werden soll. Der Event steigt in einem Restaurant in Beverly Hills. Das wurde allerdings so umgestaltet, dass man denken könnte, hier hätten seit eh und je Modenschauen stattgefunden. Ein langer, von Stühlen gesäumter Laufsteg teilt den riesigen Raum in zwei Hälften. An den Wänden stehen