Dir ergeben - Band 2 Roman
führen ins Wasser – breite Stufen, auf denen man auch gemütlich sitzen kann. Ich betrete das Becken und hebe den Saum meines Morgenmantels, damit er nicht nass wird.
Damien ist nach wie vor am hintersten Ende des Pools und hat mich noch nicht bemerkt. Ich betrete die nächste Stufe, jetzt reicht mir das Wasser bis zum Knie. Ich bin zum ersten Mal in diesem Pool und staune, wie warm das Wasser ist. Nicht gerade Badewannentemperatur, aber angenehm: wärmer als die mich umgebende Nachtluft.
Ich laufe bis ans Ende der zweiten Stufe und sehe zu dem Mann hinüber, der mein Herz erobert hat. Meine Füße befinden sich mittlerweile etwa dreißig Zentimeter unterhalb des Sonnendecks. Von dieser Position aus kann ich nur Damien, das Wasser und den weiten Nachthimmel sehen. Ich schaue fasziniert zu, wie er durchs Wasser gleitet. Seine Bewegungen sind effizient und kontrolliert – typisch Damien. Ich merke gar nicht, dass ich die dritte Stufe erreicht habe, bis mir bewusst wird, dass ich den Saum nicht länger hochhalte. Stattdessen umgibt mich der dünne Stoff wie die Blütenblätter einer Rose und treibt sanft an der Wasseroberfläche.
Ich will den Morgenmantel gerade aufs Deck legen, als Damien mitten in einer Bahn innehält. Er sieht wassertretend zu mir herüber, aber Lichter und Schatten tanzen auf seinem Gesicht, werden von den sich kräuselnden Wellen reflektiert, sodass ich seine Miene nicht deuten kann. Ich spüre nur, dass sein Blick auf mir ruht, und obwohl ich am liebsten zu ihm schwimmen würde, bleibe ich wie angewurzelt stehen. Die Angst, eine Grenze überschritten zu haben, hält mich zurück: die Angst, ihn zu stören, die Angst, meine Anwesenheit könnte ihn nicht trösten, sondern das genaue Gegenteil bewirken.
Je länger er an seinem Ende des Pools ausharrt, desto größer wird meine Angst. Als er schließlich Anstalten macht, zu mir zu schwimmen, weiche ich instinktiv zurück.
Erst als ich sein Gesicht erkennen kann, bleibe ich stehen. Er sieht mich dermaßen bewundernd an, dass mein Herz einen Schlag auszusetzen droht.
Er bleibt im brusttiefen Wasser stehen. »Ich wollte dich nicht wecken.«
»Wie könnte ich schlafen, wenn du nicht neben mir liegst?«
Ich gehe auf ihn zu, und der Morgenmantel treibt um mich herum. Damien kommt näher, gleitet durchs Wasser und zieht am Gürtel um meine Taille. Der Morgenmantel öffnet sich und gibt meinen Körper frei. Damien streift ihn mir von den Schultern. Der nasse Stoff klebt an meinen Armen, aber ich laufe weiter, lasse den Morgenmantel hinter mir, bis ich nicht länger in Seide, sondern in Damiens Arme gehüllt bin.
»Ich fürchte, der Morgenmantel ist ruiniert«, sage ich. »Dabei wollte ich ihn gar nicht im Pool tragen. Ich habe dich beobachtet und war wie hypnotisiert.«
»Das kommt mir bekannt vor.« Er streicht mir zärtlich über das Gesicht, während er mit der anderen Hand meine Taille umfasst, als könnte ich ebenso davontreiben wie der Morgenmantel.
»Stört es dich, dass ich hier bin?«
Sein Mund verzieht sich zu einem spöttischen Lächeln, und er zieht mich an sich. Ich spüre seine Erektion an meinen Schenkeln. »Na, was glaubst du?«
Ich schlucke und schüttle den Kopf. Ich bin nicht hier, um Sex zu haben, auch wenn Damien nackt und mit einem Steifen neben mir steht und ich Mühe habe, mich auf den eigentlichen Grund zu konzentrieren.
Dann fällt er mir wieder ein. Ich hebe das Kinn, sehe ihm direkt in die Augen. »Ich habe mir Sorgen gemacht«, gestehe ich.
»Wegen des Telefonats? Ich habe dir doch gesagt, dass es nichts mit Carl und seinen Drohungen zu tun hatte.«
Ich nicke, hole dann tief Luft. »Ging es um das Tenniscenter?«
Er mustert mich eindringlich. »Woher weißt du das?«
»Beschäftigt dich das so?«
Er zögert und nickt. »Ja.«
Ich beiße mir auf die Unterlippe, denn obwohl ich ihm glaube, ist das noch längst nicht die ganze Geschichte.
»Woher weißt du das?«
»Ich habe die Zeitung gesehen. Du hast sie neben dem Boxsack liegen lassen.«
Seine Mundwinkel wandern nach oben. »Vielleicht wollte ich ja, dass du sie findest.«
»Das wäre immerhin schon mal ein Anfang«, sage ich grinsend.
Wie erhofft lacht er. Dann entspannen sich seine Schultern, und er zieht mich noch enger an sich, hält mich ganz fest. Seufzend schlinge ich die Arme um seinen Hals und vergrabe meinen Kopf an seiner Schulter.
»Ich bin kein großer Fan von Richter«, sagt er. »Bei dem Gedanken, dass eine Profi-Tennisanlage nach ihm
Weitere Kostenlose Bücher