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Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kenner
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nicht verhehlen. »Nein«, sage ich, während mir von der Leidenschaft, die in seiner Stimme mitschwingt, ganz heiß wird. »Ich auch nicht.«
    Er sieht mich forschend an. »Wirklich nicht?«, flüstert er schließlich, und ich sehe dieselbe Verletzlichkeit wie gestern Abend.
    »Um Himmels willen, Damien, natürlich nicht!« Ich hole tief Luft, versuche ihm zu sagen, was in mir vorgeht. »Alles fühlt sich so seltsam an heute Abend, ganz anders, als es sollte. Sogar dieses Haus. Ich war daran gewöhnt herzukommen. Auf diesem Balkon zu stehen und für Blaine zu posieren – wohl wissend, dass du dabei zusiehst … und dass wir beide allein sein werden, sobald Blaine weg ist – in diesem Haus, auf diesem Bett.« Ich schenke ihm ein gerührtes Lächeln. »Ich freue mich, dass du es mir geschenkt hast, aber es hat sich so … endgültig angefühlt. So, als würden wir mit etwas abschließen.«
    »Das Bett war nur ein Geschenk«, sagt er. »Damit du dich hineinlegen kannst, wenn du an uns denkst. Aber heute Abend hatte ich eher den Eindruck, dass du mit etwas abschließen willst. Was hast du gleich wieder gesagt? ›Die Regeln gelten nicht mehr, das Spiel ist aus‹?«
    »Ich war wütend«, gestehe ich.
    »Ich kann es nicht ertragen, dir wehgetan oder dich ver­ärgert zu haben.«
    »Das hast du auch nicht«, sage ich. »Nicht wirklich.«
    »Ach ja? Ich frage mich …« Er runzelt die Stirn und sieht mich forschend an, aber ich weiß nicht, wonach er sucht.
    »Damien?«
    »Ich habe dich heute Abend beobachtet«, sagt er sehr vorsichtig.
    Ich reagiere nicht, stehe einfach nur da, ohne zu wissen, worauf er hinauswill.
    »Ich konnte einfach nicht anders«, fährt er fort. »Wenn du im Raum bist, muss ich dich einfach anschauen. Du ziehst mich wie magisch an, verzauberst mich. Und ich lasse mich nur zu gern von dir verzaubern.« Seine Augen lächeln, aber auch das kann seine Besorgnis nicht verhehlen. »Ich habe dich mit Jamie gesehen. Ich habe gesehen, wie du mit Bruce geredet hast. Ich habe dein Lachen gehört, als du dich mit diesen albernen Fernsehstars unterhalten hast. Ich habe gesehen, wie verletzt du warst, als du dich mit Evelyn zurückgezogen hast. Und bei jedem Lächeln, bei jedem Stirnrunzeln, bei jedem Lachen, ja bei jedem Schmerz in deinen Augen, habe ich einen Stich im Herzen gespürt, Nikki. Weil ich nicht da war, um das alles mit dir zu teilen.«
    Ich presse die Lippen zusammen und schlucke, sage aber immer noch nichts.
    »Aber am meisten hat mich etwas ganz anderes verletzt«, sagt er und nimmt meine linke Hand.
    Ich blinzle, und eine einsame Träne rollt über meine Wange. »Du hast es gesehen?«
    Meine Fingerkuppe hat wieder ihre normale Farbe angenommen, und die Druckstellen sind verschwunden. Trotzdem scheint sie schon bei der bloßen Erinnerung an den Schmerz zu pulsieren. Ein Schmerz, den Damien jetzt mit einem einzigen zärtlichen Kuss lindert.
    »Verrätst du mir auch den Grund dafür?«
    Ich will den Blick abwenden, zwinge mich aber, ihn direkt anzusehen. In Damiens Gegenwart fühle ich mich weder schwach noch am Boden zerstört, aber ich schäme mich, weil er mich gebeten hat, zuerst zu ihm zu kommen, wenn ich mich jemals wieder nach Schmerz sehnen sollte. Und jetzt habe ich dieses Versprechen schon zum zweiten Mal gebrochen. Immerhin hat mein Finger den Angriff unbeschadeter überlebt als mein Haar.
    »Das meiste habe ich dir ohnehin schon erzählt«, sage ich. »Es war einfach ein furchtbarer Tag.«
    »Und jetzt erzähl mir den Rest.« Seine Stimme klingt entspannt, ganz normal, und das beruhigt mich.
    »Diese Party«, sage ich. »Giselle, die die Gastgeberin spielt. Und dann diese fremden Möbel.« Erst jetzt, wo ich es ausspreche, merke ich, wie sehr mich das alles beschäftigt. »Nicht einmal den dritten Stock habe ich wiedererkannt. Dieser Raum, dieses Haus – das alles hat so lange uns gehört. Aber nicht heute Abend.« Und auch ich habe dir heute Abend nicht gehört.
    Letzteres denke ich nur, spreche es aber nicht laut aus. Stattdessen zucke ich nur etwas verschämt die Achseln, weil ich so viel von mir verraten habe. Ich fühle mich verletzlich, zerbrechlich, und das gefällt mir nicht. Deshalb warte ich, dass er etwas Tröstendes sagt.
    Es dauert einen Moment, bis er reagiert, und als es so weit ist, staune ich. »Komm mit!«, sagt er mit einem rätselhaften Lächeln. Er reicht mir die Hand und führt mich nach hinten in den östlichen Teil des Hauses. Das ist der abgelegenste Bereich

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