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Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsern
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dort hat Jeanette Doubier gewohnt.«
    In diesem Augenblick betrat ein jüngerer Mann über den Balkon den Raum. Er hatte schwarzes, leicht gewelltes Haar und dunkle Augen. Er trug einen Trenchcoat.
    »Nun, Alexandre«, erkundigte sich Jacques Palon bei seinem jüngeren Assistenten, »wie sieht es aus?«
    »Der Kerl muss über die Feuerleiter entkommen sein«, sagte Alexandre Picard. »Und wissen Sie, was noch interessant ist, Kommissar?«
    »Reden Sie, Alexandre!«
    »Die anderen drei Mädchen wurden doch durch sechzehn Messerstiche getötet, nicht wahr?«
    Palon nickte. »Das ist richtig«, bestätigte er.
    »Jeanette Doubier wurde lediglich von sieben Stichen getroffen.«
    »Sieben Stiche reichen auch«, murmelte Palon. »Aber dieser Umstand ist erklärbar. Entweder war es in den vorangegangenen Fällen ein reiner Zufall, dass die Anzahl der Messerstiche übereinstimmte. Oder aber der Täter ist hier durch das Auftreten von Madame Blanchard daran gehindert worden, sein Werk so zu vollenden, wie er es eigentlich vorgehabt hatte. Ich halte das letztere für die möglichste Wahrscheinlichkeit. Aber ich denke, wir werden uns jetzt einmal in das Lokal 'La voile rouge' begeben. Vielleicht hat man das Mädchen dort mit dem Mörder gesehen.«
    Es war kurz vor zwei Uhr morgens, als Kommissar Jacques Palon zusammen mit Alexandre Picard das 'La voile rouge' betrat. Der Betrieb war etwas am Abflauen. Ein paar Mädchen hingen müde und lustlos an der Bar herum. Dort polierte Madame Yvette ihre Gläser.
    Andere Dirnen wiederum waren mit ihren Kunden in den düsteren Nischen recht intensiv beschäftigt. Man fuhr beim Eintritt dieser beiden Männer auseinander, denn unweigerlich waren sie auf den ersten Blick als Kriminalbeamte zu erkennen.
       »Monsieur Kommissar«, stammelte sie, wobei eine dunkle Ahnung in ihr hochkeimte, »was tun Sie denn mitten in der Nacht im 'La voile rouge'?«
    »Ich hätte gerne einen Whisky, Yvette«, sagte er zu der massigen blonden Barbesitzerin. »Ich kann ihn jetzt brauchen.«
    »Ist etwas passiert, Monsieur Kommissar?« krächzte Lilly unsicher.
    »Zuerst den Whisky. Darf ich meinen Assistenten Alexandre Picard vorstellen? Du nimmst doch auch einen Whisky, Alexandre, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte der junge Mann und betrachtete Lilly. »Ich brauche ihn jetzt, um den schalen Geschmack hinunterzuspülen, den ich auf der Zunge habe. Widerlich so etwas.«
    Das letzte Lied in der Musikbox war verklungen. Plötzlich herrschte knisterndes Schweigen. Yvette stellte die beiden Gläser mit dem schweren Boden auf die Theke. Dann gab sie einem der Mädchen mit einem Kopfruck zu verstehen, dass wieder Musik gemacht werden sollte. Mit wiegenden Hüften ging das Mädchen auf die Musikbox zu, warf Geld ein und wählte Platten.
    »Also«, sagte Yvette mit ihrer dunklen, rauchigen Stimme, »dürfen wir nun erfahren, was geschehen ist und weshalb Sie uns zu dieser ungewöhnlichen Zeit beehren, Monsieur Kommissar?«
    »Du darfst, Yvette«, sagte Palon. Er duzte die Barfrau. Er kannte sie anscheinend auch schon lange genug. Daraufhin holte Palon tief Atem. Er blickte noch einmal in die Runde, ehe er fortfuhr: »Du kennst doch Jeanette Doubier.«
    »Hat sie etwas ausgefressen?«, wollte Yvette ein wenig spöttisch wissen. »Es ist schon einmal vorgekommen, dass sie einen Freier beklaut hat und dass wir die Polizei im Haus hatten. Ich habe ihr angedroht, dass sie sofort rausfliegt, wenn sich ein solcher Fall noch einmal wiederholen sollte.«
    »Langsam, Yvette«, dämpfte Palon den Redefluss der Bordellbesitzerin. »Jeanette Doubier kann nichts mehr anstellen. Sie ist nämlich tot.«
    Gleichzeitig mit Yvette legte Lilly die Hand auf den Mund, um den Schrei zu ersticken. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete Lilly den Kommissar.
    »Ermordet?«
    Langsam nickte Palon.
    »Ja, so wie die anderen drei Mädchen. Und möglicherweise vom gleichen Täter. Die Tat geschah in einer kleinen Pension drüben an der Rue Neuville.«
    »Oh, mon dieu! Nein, das darf doch nicht wahr sein. Ich habe sie doch heute noch gesehen.«
    »Ich möchte Sie etwas fragen, Lilly. Kommen Sie, wir gehen dort drüben in die Ecke. Dort sind wir ziemlich ungestört.«
    »Ich denke nicht, dass Lilly Laforet irgendwelche Geheimnisse vor mir hat!« kam es plötzlich scharf von den Lippen der Madame Yvette.
    »Yvette«, sagte Palon sachlich und bestimmt, »die Fragen stehe hier ich und nicht du. Du kommst auch noch dran. Spare dir deine Eile.«
    »Monsieur

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