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Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsern
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dass Yvette derlei düstere Bekanntschaften pflegte.
    Nicht lange darauf, noch während Lilly in ein quälendes Gespräch verwickelt war, das sich so mühsam mit dem jungen Mann dahinschleppte, sah sie, wie der Unbekannte mit Jeanette das Lokal verließ. Madame Yvette winkte den beiden noch freundschaftlich zu.
     

     
       Eine kleine Pension in der Nähe des Seineufers. Es war eine einschlägige Pension, in der Dirnen mit ihren Freiern für nur kurze Zeit unterzuschlüpfen pflegten. Man sprach auch gern von einem sogenannten Stundenhotel.
    Dieses Hotel betrat Jeanette Doubier eben zu jener Stunde mit dem unbekannten Mann.
    »Nun, Jeanette?«, fragte die hagere Hotelbesitzerin. »Wie lange wird es diesmal dauern?«
    »Die ganze Nacht«, antwortete der Mann und legte einen Tausendfrancschein auf die Theke. Dieses Hotel war nicht allzu teuer, so dass mit diesem Betrag die Nacht reichlich überbezahlt war. Der Hageren quollen fast die Augen aus den Höhlen. Aber so schnell, wie die Zunge des Frosches, die die Fliege fängt, schnappte die Hand vor und nahm den Geldschein.
    »Wir hätten gern das Zimmer nach hinten raus«, sagte Jeanette Doubier. »Es ist das ruhigste von allen im Haus. Und außerdem liegt es neben der Feuerleiter. Man weiß ja nie so genau, was in diesem Hause ...«
    »Mein Haus ist sicher«, sagte die Dürre. »Erst vorige Woche ist der Brandschutz wieder hier gewesen und hat alles kontrolliert.«
    »Jaja!«, rief Jeanette und winkte ab. Sie hatte im 'Roten Schleien schon etwas getrunken und war daher nicht mehr ganz nüchtern. Jeanette hatte vor, ihr Geschäft rasch hinter sich zu bringen und dann ordentlich auszuschlafen. Es war so gut wie sicher, dass dieser Mann in jener Nacht nicht nur einmal zu ihr kommen würde.
    Dann kamen beide auf dem Zimmer an. Der Mann hatte ein gut geschnittenes Gesicht und war etwa Mitte vierzig.
    »Wie heißt du, sagtest du?«, fragte sie, während sie damit begann, langsam und möglichst aufreizend ihre Bluse aufzuknöpfen.
    »Jean«, sagte der Mann.
    »Ich heiße Jeanette, wie ich dir gesagt habe«, sagte sie. »Weißt du, du bist so ganz anders als die anderen. Du bist so wohltuend.«
    »Wohltuend?« fragte er und kam langsam auf sie zu. In seinen Augen flirrte es. »Wie meinst du das?«
    »Nun, eben anders«, sagte Jeanette. »Soll ich uns etwas zu trinken holen? Madame hat immer etwas in ihrem Kühlschrank. Champagner vielleicht?«»Champagner wäre nicht schlecht«, sagte der Mann lächelnd und lockerte seine Krawatte. Die Stimmung wirkte nun allgemein sehr gelöst.
    Jeanette Doubier kannte sich hier aus. Sie kam öfter einmal hierher. So fand sie in einem Schrank Gläser und wie erwartet eine Flasche Champagner im Kühlschrank. Bei dem Preis, den Monsieur bezahlt hatte, musste sie enthalten sein.
    In reizvoller Unterwäsche servierte Jeanette den Champagner. Dann setzte sie sich zu dem Mann auf die Couch. Ihre Hand knöpfte nun langsam das Hemd auf und begann damit, seine behaarte Brust zu streicheln.
    »Du bist sehr lieb, Jeanette«, sagte der Mann. »Willst du dich nicht ein wenig frisch machen?«
    »Oh ja, selbstverständlich, natürlich. Ich bin gleich wieder zurück.«
    Eine Melodie vor sich hinträllernd verschwand Jeanette im angrenzenden Badezimmer. Während dort die Dusche rauschte, griff der Mann in die Innentasche seines Jacketts. Er holte ein Tütchen mit einem weißen Pulver hervor, gab davon etwas in Jeanettes Glas und rührte mit dem Sektsticker um, bis sich das Pulver gänzlich gelöst hatte.
    Sehr wohlgelaunt kehrte Jeanette Doubier splitterfasernackt wenige Augenblicke später zurück. Sie bemerkte nicht das verächtliche Zucken um die Mundwinkel ihres Nobelfreiers.
    »Prost, mon cheri«, sagte sie und hob ihm das Glas entgegen.
    »Auf deine Zukunft, Jeanette!«
    »Auf eine schöne Nacht«, sagte Jeanette mit einem glucksenden Lachen. Ja, eiskalt wurden seine Augen und schmal wie ein Messerrücken.
    Noch ein paarmal prosteten sie einander zu. Jeanette spielte an ihm herum, wie sie es selbst zu bezeichnen pflegte. Damit brachte sie ihre Freier auf 'Touren', wie sie meinte, denn schließlich und endlich ging dann alles viel schneller.
    »Ich weiß nicht«, murmelte sie nach ein paar Minuten. »Mir wird so komisch. Es ist so heiß hier drin. Jean.«
    »Mir ist nicht heiß, Jeanette. Mir ist kühl«, hörte sie den Mann sagen.
    Die Dirne stand auf, ging zur Balkontür und öffnete diese. Tief sog sie die Nachtluft in ihre Lungen. Doch besser wurde

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