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Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Titel: Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Evans
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kämpfte um ihr Leben. Wie konnte das nur sein?
    Ich saß im Wartebereich, als mein Telefon klingelte. Es war Dave Tice.
    „Danke, dass du anrufst, Alter. Wie sieht’s aus bei dir?“
    „Ich bin im Krankenhaus“, antwortete Dave.
    „Was für einem Krankenhaus?“
    „Im Royal Prince Albert in Sydney. Nick hatte einen Motorradunfall. Es sieht ziemlich übel aus.“ Scheiße, was konnte denn noch alles passieren?
    Nick war der älteste Sohn von Dave und Lesley. Ein Lkw hatte ihn beim Wenden übersehen, als er mit seinem Motorrad angefahren kam, und er war buchstäblich unter die Räder gekommen. Der Unfall ereignete sich ganz in der Nähe von Daves Haus, und natürlich war er sofort vor Ort gewesen und hatte versucht, irgendwie zu helfen. Nicks rechtes Bein war „abgezogen“ worden – die Haut seines Oberschenkels hatte sich gelöst, und Dave sagte, es sähe aus, als sei sie um seinen Knöchel zusammengeschoben „wie eine Football-Socke“. Aber glücklicherweise war er nicht in Lebensgefahr. Die Verletzungen waren furchtbar schmerzhaft, würden aber wieder heilen.
    Solange Kristin noch auf der Intensivstation lag, pendelte ich zwischen der Goldküste und Sydney hin und her. Es war eine unvorstellbare Situation, irreal und nicht von dieser Welt. Als ich nach zwei Tagen zu Hause wieder ins Krankenhaus fuhr, lag da jemand anderer in Kristins Bett: ein aufgedunsener, farbloser Mensch, der ganz offensichtlich nicht mehr lange auf dieser Erde weilen würde. Was zur Hölle war passiert? Und wo war Kristin? Mein Gehirn schaltete in den nächsten Gang. Ich fürchtete das Allerschlimmste und bekam Panik. Die Schwestern erklärten mir allerdings, dass es tatsächlich Kristin war, die ich vor mir hatte. Es war ein schockierender, schlimmer Anblick, den ich nie vergessen werde. Seltsamerweise machte das alles die Situation erträglicher. Ich hatte das Gefühl, als wartete ich nur darauf, dass Kristin zurückkehrte und den Platz dieses fremdartigen Wesens im Bett wieder einnehmen würde. Das sagt wohl alles über den Zustand, in dem ich mich befand.
    Kristins Lungen waren „hart“, von Flüssigkeit blockiert, und ihre lebenswichtigen Organe versagten allmählich, eines nach dem anderen. Daraufhin wurde beschlossen, ihre Lungen durch eine Operation zu entwässern. Die Ärzte hatten zwar Bedenken, sie auch nur zu bewegen, aber sie hatten keine andere Wahl. Ein Hubschrauber wurde auf Abruf angefordert, um sie nach Brisbane zu fliegen, falls etwas schief gehen sollte. Konnte es denn noch schlimmer kommen? Da wollten die Ärzte sie eigentlich überhaupt nicht bewegen, und dann bereiteten sie einen Hubschrauberflug für sie vor? Scheiße, bitte, nur das nicht – sie war doch gerade erst 18 geworden.
    Mehr als ein Liter Flüssigkeit wurde aus jedem Lungenflügel geholt, und glücklicherweise war in der Flüssigkeit kein Anzeichen einer Infektion zu entdecken. Kristin kam zurück auf die Intensivstation, und der Hubschrauber wurde nicht gebraucht. Man sagte uns, dass nun nichts weiter getan werden könnte, als sie mit hohen Dosen Antibiotika zu behandeln, während sie weiterhin an die lebenserhaltenden Systeme angeschlossen blieb. Ganz, ganz langsam erholte sie sich, obwohl sie immer noch an den ganzen Maschinen hing. Als Kristin eine winzige Menge Urin ausschied, war das ein kleines, aber positives Zeichen dafür, dass ihr Körper allmählich wieder zu funktionieren begann.
    Peter Steele, Kristins Großvater, sprach aus, was wir alle dachten.
    „Noch nie hat ein kleiner Beutel Pipi so viele Leute so glücklich gemacht.“
    Kristin überlebte und nahm ihr ganz normales Leben wieder auf. Sie war phantastisch, eine richtige Inspiration. Unsere wunderbare, lustige Tochter war wieder da. Ich war mir sicher, dass sie nun ihr Leben erst so richtig genoss, und sie sah es sicher auch so. Ich hätte nicht stolzer sein können – auf dieses wundervolle Mädchen mit einer großartigen, warmherzigen Seele, einem großen Bewusstsein und viel mehr Weisheit, als ihren Jahren eigentlich zukam. Die Krankheit hatte ihren Charakter geprägt. Sie arbeitete im Hard Rock Café, beendete ihr Studium, reiste durch die Welt. Mit viel Optimismus, Hoffnung und ein paar Tränen verabschiedeten wir sie am Flughafen Sydney, als sie über Japan nach London flog, ihrer Zukunft entgegen.
    Von Kristin lernte ich etwas ganz Entscheidendes. Sie hatte sich einem fast aussichtslosen Kampf gestellt und ihn gewonnen, hatte sich den Staub von den Kleidern

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