Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Titel: Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Evans
Vom Netzwerk:
Alex Young, der vierte Bruder aus dem Clan, führte uns ein wenig herum. Er war ebenfalls Musiker, spielte Saxophon und gelegentlich auch Bass bei Grapefruit, einer der ersten Bands, die einen Plattenvertrag bei der Beatles-Firma Apple bekommen hatten. Er zeigte uns die Reeperbahn, und wie ich schnell feststellte, gab es wirklich keine sündigere Meile als die in Hamburg.
    Besonders interessierte uns das Eros Center. Es war so ähnlich aufgebaut wie ein Parkhaus, aber in den kleinen Buchten warteten keine Autos, sondern Prostituierte. Aus Rücksicht auf die örtlichen Sitten und Gebräuche entschlossen wir uns, das hamburgische Angebot keinesfalls zu verschmähen und die endlosen Möglichkeiten des Eros Centers ausführlich auszuloten. Dabei wurden zunächst einmal der persönliche Geschmack, Fetisch oder anderweitige Vorlieben ermittelt, ein bisschen geredet und über den Preis verhandelt, bevor man dann zu einem der Zimmer ging, um den Deal gewissermaßen abzuschließen. Woher ich das alles weiß? Hat mir einer von den Jungs erzählt. Ehrlich.
    Das Tollste an dem Laden war die Auswahl: Es gab Mädchen in allen Größen und von jeder Statur, von super zierlich bis super üppig. Und damit meine ich richtig dick, gut und gern zwischen 120 und 130 Kilo. Hier bediente man jede Art von sexueller Phantasie – es gab Krankenschwestern, Zimmermädchen, kühle Sekretärinnen, Biker-Girls, eineiige Zwillinge, Frauen, die wie Männer gekleidet waren, Omas. Manche sahen sogar wie Prostituierte aus! Ein Mädchen war angezogen wie ein Zirkusclown. Nun bin ich wirklich ein liberaler Mensch, aber das war mir dann doch ein bisschen zu viel.
    Wir nutzten eine Bar auf der Reeperbahn, die einem Kumpel von Alex gehörte, als Treffpunkt. Es herrschte ein reges Kommen und Gehen, und es war wirklich viel los. Wir erfrischten uns mit glücklicherweise endlich mal wieder kaltem Bier, ergänzt um ein paar Kurze und vielleicht sogar einem Happen zu essen. So, wie man das in Hamburg eben so machte.
    An einem Abend zogen wir mit Earl McGrath durch die Stadt, einem Top-Manager von Atlantic Records. Earl, der kurz davor stand, auf Empfehlung von Ahmet Ertegun Vorsitzender von Rolling Stones Records zu werden, schien sich in Hamburg gut auszukennen. Es war schon ziemlich spät, als wir in einem Club landeten und uns ordentlich einschenken ließen. Die Rechnung ging auf Earl, und er sagte uns, wir sollten einen Tisch weiter vorn im Blick behalten.
    Bei gedämpftem Licht und stimmungsvoller Musik machte es sich ein Mann auf diesem Tisch bequem und bekam Gesellschaft von einer Frau – einem richtig heißen Feger mit so dicken Dingern, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Ach ja, und beide waren nackt. Dann begann sich der Tisch zu drehen und leicht in die Höhe zu steigen, damit alle Anwesenden einen guten Blick auf das hatten, was dort vor sich ging. Dabei machte es tatsächlich den Anschein, als ob diesem Typen ein drittes Bein gewachsen war. Sein Schwanz sah aus, als sei er fast einen halben Meter lang, und der Kerl machte einen wahnsinnig selbstzufriedenen Eindruck. Danach ging es ziemlich ans Eingemachte, und ich war froh, dass wir etwas außer Reichweite saßen.
    Die Rainbow-Tour führte uns durch die damalige Bundesrepublik Deutschland, und wir kamen durch Hamburg, Bremen, Köln, Nürnberg und schließlich nach München, wo gerade Oktoberfest war. Phil und ich brachten uns dafür in Stimmung, indem wir uns die albernen Hüte und Zigarren kauften, die in den Bierzelten als unerlässlich galten. Dann begaben wir uns in den Löwenbräu-Keller, eine riesige Halle, in die wohl ein paar Tausend Leute passten, und in der das sehr kalte Bier in Literkrügen ausgeschenkt wurde, die gar nicht mal so leicht zu stemmen waren, vor allem dann nicht, wenn man gleichzeitig noch mit einer 30 Zentimeter langen Zigarre kämpfte.
    Auf der Bühne inmitten des Kellers saß die obligatorische Blaskapelle mit Filzhüten und glänzenden Lederhosen, die sich straff über den breiten deutschen Hinterteilen spannten, und spielte eine Polka nach der anderen. Jedes Mal zur halben Stunde stolzierte ein wechselndes Grüppchen stämmiger Deutscher auf die Bühne, klatschte sich schwungvoll gegenseitig mit der flachen Hand ins Gesicht und jodelte ein bisschen. Zur vollen Stunde setzte die Kapelle zu einer Polkaversion von „Waltzing Matilda“ an, und die Aussies im Publikum (ohne Lederhosen) probierten es auch mal mit dem Backenklatschen.
    Mal, Phil und ich tranken und

Weitere Kostenlose Bücher