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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
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Heulsusen am Tisch sitzen.“
    „Ach, erzähl keinen Scheiß. Darum geht’s doch bei Thanksgiving, oder? Football und plumpe Amerikanismen und sich wie ein Schwein vollstopfen und sich im Selbstmitleid suhlen. Wann gibt’s denn Kuchen?“
    „Nachdem wir deine Runde Heulsusenalarm hinter uns gebracht haben.“
    „Dabei dachte ich, du wärst meine Freundin“, sagte sie. „Wo ist die Soße?“
    So ging es reihum am Tisch. Es gab ein paar Tränen, aber nicht den Sturm, den ich befürchtet hatte. Ein paar unglückliche Geschichten, gute Neuigkeiten bei der Arbeit oder in den Familien meiner Gäste. Sie sprachen von Freunden, die weit weg wohnten.
    Als wir zu Ivan kamen, hatte ich schon ziemlichen Heißhunger auf den Nachtisch und fragte mich, was wohl später an diesem Abend nach meiner Rückkehr von der Arbeit passierte. Wenn nur noch Patrick und ich im Haus waren.
    Ivan hob sein Glas. „Auf Jo, die eine wunderbare Frau ist. Und auf Neuanfänge. Jo und ich haben nämlich eine komplizierte Geschichte, und ich glaube, dieses Thanksgiving-Essen markiert den Anfang von etwas ganz Besonderem zwischen uns beiden. Darum, liebe Jo, bin ich dankbar, dass es dich gibt.“ Er nahm meine Hand. Meine Gabel fiel klappernd auf den Teller.
    Ich entzog ihm die Hand und wurde vor Verlegenheit knallrot. Am Tisch brachen die Gäste in Applaus aus und seufzten verzückt. Neben mir lächelte Patrick verkrampft.
    „Das war er? Dein geheimnisvoller Mann?“, flüsterte Kimberly mir zu. „Er ist großartig. So süß! Er hat mir alles über …“
    „Höchste Zeit für den Nachtisch!“ Ich sprang auf, und mein mit Bratensoße beschmiertes Messer fiel vom Tisch und rutschte an meinem Kleid nach unten. „Sammelt doch bitte die Teller ein und gebt sie zu diesem Ende des Tischs weiter.“
    „Natürlich, Süße“, sagte Ivan, obwohl ich absichtlich nicht in seine Richtung schaute.
    Zu meiner Verärgerung bot sonst niemand seine Hilfe an. Sie glaubten vermutlich alle, Ivan und ich würden in der Küche heftig rummachen oder etwas ziemlich Unanständiges mit der Schlagsahne anstellen, während sie nicht hinschauten. Stattdessen knallte ich meine dreckigen Teller auf die Arbeitsplatte, sobald wir die Küche betreten hatten, und zischte ihm zu: „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?“
    „Ach, nun komm schon, Jo! Sei nicht so. Das war doch nur ein Witz!“
    „Das war kein Witz. Ich werde meinen Freunden da draußen jetzt eine Menge erklären müssen. Wer hat dir gesagt, dass du so einen Scheiß machen sollst?“
    „Beruhige dich, Süße! Oder hast du Angst, dein kleiner Loverboy könnte wütend werden?“
    „Sei nicht lächerlich. Da du schon mal hier bist, kannst du dich auch nützlich machen. Die Spülmaschine ist da vorne rechts, und das Spülmittel unter der Spüle.“
    „Okay, okay, ich habe verstanden.“
    Ivan pfiff zu meinem Missfallen vergnügt vor sich hin, während er die Teller abspülte und die Spülmaschine einräumte.
    Ich schaltete die Kaffeemaschine an und füllte ein Tablett mit Tassen und Untertassen. Heute benutzte ich das Porzellan, das ich sonst nur selten aus dem Schrank holte. Vorher hatte ich bereits eine Thermoskanne Kaffee vorbereitet. Ich fügte Kaffeesahne, Zucker und Teelöffel hinzu und trug das Tablett ins Esszimmer. Einige der Jungs waren schon ganz kribbelig, weil sie fürchteten, das Spiel zu verpassen.
    Kimberly beobachtete mich. Ich wusste, was sie wollte: Ich sollte ihr alles erzählen. Ich strahlte sie an. „Kannst du mir grad helfen?“
    „Klar.“ Sie begleitete mich in die Küche. Gemeinsam mit Ivan trugen wir eine große Auswahl Kuchen ins Esszimmer und servierten sie mit Schlagsahne.
    Obwohl einige sich beklagten, niemand könne so große Mengen Kuchen vertilgen, versuchten wir es zumindest. Beziehungsweise alle anderen versuchten es. Ich stocherte auf meinem Teller herum und schob ihn schließlich weg. „Ich bin satt“, erklärte ich an niemand Bestimmten gewandt.
    Ivan wurde in der Zwischenzeit von allen Seiten mit Fragen über unsere angebliche Beziehung bestürmt. Ich saß schweigend daneben und überließ ihm das Reden. Er war wirklich gut darin; er vermittelte den Eindruck, wir würden uns schon eine Weile kennen, bis ein geheimnisvolles Zerwürfnis uns auseinandergebracht hatte.
    „Ach, das ist wirklich zu schade“, sagte Liz.
    „Ja, das muss damals gewesen sein, als diese Aliens mit Tentakeln mich in ein anderes Sonnensystem entführten, damit ich ihre Göttin wurde“,

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