Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
Vom Netzwerk:
ungesagt. Ich lauschte seinen Schritten auf der Treppe und wie sie in seinem Apartment verklangen. Die Tür fiel laut ins Schloss.
    Ich konnte es ihm nicht verdenken, dass er versuchte, mir so wehzutun, wie ich ihm wehgetan hatte. Aber ich wünschte, er hätte es nicht getan.
    In dieser Nacht schlief ich nicht besonders gut, und um sechs Uhr am nächsten Morgen, als es noch völlig dunkel war und ich fand, ich hätte mich lange genug von einer Seite auf die andere geworfen, schickte ich Patrick eine SMS.
    Können wir reden?
    Ich duschte und zog eine Jeans und ein Langarmshirt an. Vom Sex letzte Nacht hatte ich noch Schmerzen, was mich besonders traurig machte, weil ich nicht wusste, ob ich jemals wieder mit ihm schlafen würde. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie sehr ich an meinen Fesseln gezerrt hatte – zuerst, um mich zu befreien, und später dann, um mich dem Orgasmus näher zu bringen.
    Ich schaute erst wieder auf mein Handy, als ich mich angezogen hatte. Zu meiner Erleichterung hatte er geantwortet.
    Einverstanden.
    Nicht unbedingt die redseligste Antwort, und ich konnte wohl kaum etwas in die knappe Reaktion hineininterpretieren. Wenigstens wollte er reden, und wenn es nur war, um die Beziehung mit mir zu beenden. Ich wusste, dass das die wahrscheinlichere Option war.
    Ich ging in die Küche und kochte Kaffee, den ich als Friedensangebot mitbringen wollte. Dann ging ich mit zwei Bechern, der Kaffeekanne und Milch nach oben. Ich stützte das Tablett auf meine Hüfte, als ich bei ihm klopfte.
    „Ist offen. Komm rein.“
    Patrick saß vor einem seiner Computer und tippte auf die Tastatur ein. „Ich muss das hier gerade noch fertig machen.“
    Ich lud die Sachen vom Tablett und setzte mich. Ich wartete. Als er sich auf seinem Bürostuhl umdrehte, erschrak ich, weil er so müde aussah. Die Augen waren gerötet und von tiefen Schatten umgeben, und er war unrasiert. Ich sah vermutlich kaum besser aus. Ich hatte es vermieden, heute früh in den Spiegel zu blicken. Er nahm den Kaffeebecher mit einem halben Lächeln und einem Nicken.
    Ich fragte mich, was ich sagen sollte, doch dann ergriff er das Wort. „Du siehst echt scheiße aus.“
    „Danke, gleichfalls.“
    „Ich hab einen ziemlichen Kater. Ist aber mein eigener Fehler. Ich sollte einfach nichts trinken. Egal.“ Er starrte in seinen Becher und blickte dann zu mir auf. „Hier stehe ich also. Ich liebe dich. Ich fühle mich verdammt blöde, weil ich nicht sofort begriffen habe, dass die Gesellschaft ein Sexklub ist. Kannst du dir vorstellen, dass eine Frau mich beim Dinner gefragt hat, worauf ich stehe, und ich ihr erzählt habe, ich würde Jazz mögen? Warum hast du mir vorher nichts gesagt, Jo? Ich wäre mit ein bisschen Gruppensex vielleicht klargekommen, wenn ich gewusst hätte, dass du darauf stehst. Jetzt sag du, was du denkst.“
    „Ich schwöre, ich hatte absolut keine Ahnung, dass wir die Attraktion des Abends sind. Tut mir schrecklich leid, dass ich dich in diese peinliche Situation gebracht habe.“ Ich heulte schon wieder und fuhr mit dem Ärmel durch mein Gesicht. „Ich hab’s geliebt, mit dir zu schlafen. Und ich hasse den Gedanken, dass wir es nie wieder tun. Es tut mir so leid. Ich trete aus der Gesellschaft aus. Nicht wegen uns beiden, sondern weil ich schon vorher entschieden hatte, dass die Gesellschaft für mich nicht gut ist. Und das war, bevor ich wusste, dass ich dich liebe. Aber ich habe wirklich gedacht, ein letzter Besuch wäre in Ordnung.“
    „Um Himmels willen, hör doch auf zu weinen.“ Er rutschte von seinem Stuhl und kam zu mir, um die Arme um mich zu legen. „Tu das nicht, sonst muss ich auch anfangen. Und ich bin eine schreckliche Heulsuse. Ich komme mir so dumm vor. Die Leute haben ständig diese Anspielungen fallen lassen. ‚Man sieht sich später‘ haben sie gesagt, und ich habe es nicht kapiert. Und ich hätte nicht einfach verschwinden und dich dort zurücklassen dürfen.“
    „Ist schon in Ordnung. Es ist nichts passiert.“ Ich schniefte an seiner Brust. „Ich hatte … nein, ich habe da noch eine unerledigte Sache. Es hat mit dem Mann zu tun, der mich in die Gesellschaft eingeladen hat. Er ist nämlich mein kompliziertes Liebesleben. Ich habe ihn am Telefon kennengelernt. Wir hatten Telefonsex, während ich noch spätabends auf Sendung war.“
    „Du meine Güte“, sagte Patrick. Er rieb sein Gesicht an meinem Haar. „Sag mir bitte, dass es sich nicht um Harry oder Jake handelt.“
    „Weder noch. Es war

Weitere Kostenlose Bücher