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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
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einordnen.“
    „Ach, ich bin ein Mischling. Mein Vater stammte aus Griechenland, und meine Mutter war Schottin. Ich wuchs zum Großteil in den Staaten auf. Du siehst, eine wilde Mischung.“
    „Ich weiß eigentlich gar nichts über dich.“
    Ein Kellner brachte die silbernen Teekannen, heißes Wasser und zarte Stoffteebeutel sowie Teller und Tassen aus feinem Porzellan. Eine Etagere mit Scones und kleinen köstlichen Sandwichs, dazu Streichrahm und Marmelade in kleinen Fässchen.
    „Oh, du weißt eine Menge über mich“, widersprach Mr D. „Warum nennst du mich nicht Dimitrios?“
    „Ich weiß eine Menge über deine Fantasien. Aber nichts über dich.“ Ich zögerte. Es sollte nicht weinerlich oder anklagend klingen, obwohl es mir im Grunde egal sein konnte, wie ich klang. „Wann hast du beschlossen, mich für die Gesellschaft zu rekrutieren?“
    „Dich zu rekrutieren? Das ist eine grässliche Formulierung, finde ich. Ich kenne Willis gut, und er hat mir erzählt, dass er sich mit dir trifft. Es war wirklich seine Idee. Ich war sogar ziemlich eifersüchtig, als er dich vorschlug. Ich wollte dich nur für mich allein, aber du hast so sehr darauf beharrt, dich nicht mit mir zu treffen.“
    „Siehst du, und das verstehe ich einfach nicht. Du wolltest dich mit mir treffen oder hast es zumindest behauptet. Und dann hast du mich mit Jake zusammengebracht. Du hast gesagt, du hättest einen Dreier mit ihm und mir geplant. Aber wenn du hinter diesem Spiegel gestanden hast, warum bist du nicht einfach hinzugekommen?“
    Er schnitt mit geradezu perfekter Präzision ein Scone auf. Bisher hatte ich nicht bemerkt, wie schön seine Hände waren. „Das ist eine ziemlich peinliche Angelegenheit … Ich habe die Nerven verloren. Ich denke, das kannst du verstehen.“
    „Es gibt aber nun mal keine Entschuldigung dafür, dass du mich mit einem Arsch zusammengebracht hast, der einen Groll gegen mich hegte. Ich mochte Jake nicht mal dann, wenn er sich nicht wie ein Arschloch verhielt.“
    Er berührte meine Hand, und ich spürte ein Kribbeln, das mein Rückgrat hinabwanderte. „Du warst nicht in Gefahr. Ich hätte nicht zugelassen, dass dir irgendwas passiert.“
    „Das sagst du jetzt“, erwiderte ich und entzog ihm ruckartig die Hand. Es kam leider etwas zu spät. „So fühlte es sich damals nämlich überhaupt nicht an. Ich glaube eher, es war dein perverser Sinn für Humor, dass du Jake deinen Platz einnehmen ließest. Und ich glaube, du warst verärgert, dass ich dich erkannt habe, als ich das erste Mal oben war. Dein Plan ging nicht auf.“
    Er nahm einen Schluck Tee. Wie ich erwartet hatte, bestätigte er meine Vermutung nicht. Aber er leugnete sie auch nicht. Sein tiefes Selbstvertrauen verunsicherte mich wie schon früher. „Es ist ein Spiel, Jo. Es geht nur um dieses Spiel. Du warst selbst gar nicht so schlecht darin, findest du nicht auch? Im Großen Saal warst du eine Favoritin.“
    „Ich bin mit der Gesellschaft fertig.“
    „Das ist eine Schande.“
    Ich hob ein Stück Scone an meine Lippen und hoffte inständig, dass ich keine Marmelade auf meinen Pullover kleckerte. „Ich muss wissen, was das alles sollte.“
    „Weil du es deinem jungen Freund erklären willst?“
    „Ich kann es niemandem erklären, solange ich es selber nicht verstehe. Ich weiß nicht mal, ob du mir im Moment die Wahrheit sagst. Was wolltest du die ganze Zeit von mir, Mr D.?“
    „Liebe.“
    Das überraschte mich. Doch die seltenen Momente, in denen er ehrlich zu mir war, hatten mich schon immer völlig entwaffnet. „Tja, das hast du dann wohl versaut“, erklärte ich und versuchte zugleich, mich selbst von meinen Worten zu überzeugen. „Ich kann niemanden lieben, der mich belügt. Und ich liebte dich, weißt du? Bevor ich entdeckt habe, wie du mit mir spielst.“
    „Das wird mir langsam bewusst, ja.“ Er sagte es so würdevoll und schlicht, dass ich ihm glaubte.
    Eine Weile saßen wir schweigend beisammen. Ich knabberte an einem Minisandwich. „Ich würde gern glauben, dass es nicht deine Idee war, mich und Patrick zur Attraktion des Abends zu machen. Darum werde ich dich nicht fragen, ob es so war.“
    „Ihr zwei seid wirklich ein hübsches Paar“, sagte er. „Ihr passt gut zusammen. Ich hoffe, er ist der Richtige für dich.“
    „Das ist er. Vielen Dank.“
    „Weiß er, dass du mit mir hier bist?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein.“
    „Und habe ich deine Fragen ausreichend beantwortet?“
    „Nicht wirklich. Aber

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