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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
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aus unerfüllter Sehnsucht nach einem Orgasmus.
    „Das klingt wirklich sehr verdorben“, sagte Mr D. am nächsten Abend. Auf dem Monitor beobachtete ich die tanzenden Linien von einem Stück von Mahler. „Und was ist dann passiert? Hat … Lindy? So hieß sie doch. Hat sie es ausgehalten?“
    „Ach ja, Lindy. Pete – er war es, der sich an diesem Abend aufspielte, als gehörte ihm der Laden – hat nach einem großen Krug Wasser und ein paar Gläsern geschickt. Sie musste jedem von uns ein Glas einschenken. Und dann ist sie aufs Klo gerannt, die Hände zwischen die Beine gepresst.“
    Arme Lindy. Diese Episode war gleichermaßen grausam und faszinierend gewesen. Auf jeden Fall auf eine düstere Art komisch. Sie war den Tränen nahe gewesen, aber zugleich hatte sie beinahe hilflos gekichert, weil sie in dieser Zwangslage steckte. Der Krug hatte in ihrer Hand gezittert. Und ich glaube, einmal hat sie sich ein bisschen in die Hose gemacht, als sie den Krug auf einen Tisch knallte und so entsetzt wirkte. Sie hatte die Schenkel fest zusammengedrückt, und ihr Gesicht war knallrot angelaufen. Aber sie hatte die Beherrschung zurückerlangt und alle Gläser mit Wasser gefüllt, während Pete und die anderen sie verspotteten.
    Als sie zur Toilette rannte, hatte sich einer der Männer ihr mit ausgebreiteten Armen in den Weg gestellt, als wollte er sie aufhalten. Sie hatte ihn angeschrien und einfach geschlagen. Ich konnte es ihr kaum verdenken.
    „Und hast du den Abend dort genossen?“, fragte Mr D.
    „Ja. Aber ich habe mich die ganze Zeit so gefühlt, als ob …“ Ich suchte nach den richtigen Worten. „Danach war ich unglaublich geil und erregt, aber ein Teil dieser Erregung rührte allein daher, dass ich mich so schamlos verhalten durfte. Es hat mir gefallen, den Männern beim Rummachen zuzusehen. Ich habe es gemocht, im Mittelpunkt zu stehen und zu wissen, dass ich jemanden quälen durfte und mich wie eine Schlampe verhalten konnte. Aber das ist nicht das echte Leben. Es ist, als würde ich mit anderen ungezogenen Kindern spielen. Das ist nicht mehr als eine Fantasie.“ Ich musste wieder an Kimberlys Worte denken. Lass es mich wissen, wenn du für ein paar Stunden die Fantasien hinter dir lassen und wieder am echten Leben teilhaben willst, ja?
    „Aber es klingt nach einem sicheren Ort, an dem man sich so verhalten darf“, wandte Mr D. ein.
    „Vermutlich. Aber was mich am meisten beunruhigt, ist, dass ich einen Orgasmus haben wollte, um zu sehen, was sie dann mit mir machen würden.“
    „Und dann auch noch vor den Augen aller Anwesenden zu kommen … Ich kann mir vorstellen, wie reizvoll die Vorstellung für dich ist.“
    „Ja, genau. So bin ich.“ Ich musste lachen.
    „Ist auf dem Weg nach Hause irgendwas passiert?“
    Ich wusste, was er meinte. „Nein, aber es hat Spaß gemacht, mit einer Limo abgeholt und herumkutschiert zu werden.“
    „Du musst dich ja geradezu danach verzehrt haben, endlich kommen zu dürfen.“
    „Das habe ich. Ich bin mitten in der Nacht aufgewacht, weil ich ein Zucken meiner Möse spürte. Kein Orgasmus, sondern eher das Entstehen von Erregung.“ Ich drückte meine Hand in den Schritt und spürte, wie die Muskeln in mir sich zusammenzogen.
    „Du meinst“, er räusperte sich, „du willst doch nicht behaupten, du wärst seitdem nicht gekommen? Du bist seit fast vierundzwanzig Stunden in diesem Zustand? Es klingt, als würdest du irgendeine fernöstliche Religion praktizieren.“
    „Nein. Ich wollte für dich kommen. Ich wollte warten, bis du mich darum bittest. Bis du mir sagst, was ich tun soll.“ Meine Stimme wurde zu einem Flüstern.
    Und er sagte mir, was ich tun sollte.
    Ich gehorchte.

11. KAPITEL
    Kimberly antwortete weder auf meine E-Mails noch auf meine SMS, und im Sender war die Tür zu ihrem Büro die meiste Zeit geschlossen. Ich vermisste sie, aber es gab so vieles, das ich ihr nicht sagen konnte oder wollte. Ach ja, ich hatte übrigens kürzlich Telefonsex. Ich weiß schon, das ist voll achtziger. Noch dazu im Sender mit einem Typen, den ich noch nie getroffen habe und nie treffen will. Und ich bin einem Sexklub beigetreten, wo richtig heiße Leute miteinander rummachen und sich wie Kinder benehmen und total albern sind. Und das nur, um dem Typen am Telefon davon zu erzählen.
    Andererseits gab es da noch jemand anderen, mit der ich mich treffen konnte, falls ich mich nach Gesellschaft sehnte. Ein paar Tage lang hatten wir das Katz-und-Maus-Spiel aus Anrufen

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