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Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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wissen, was geschehen ist.“
    „Mrs. Ossley“, sagte ich freundlich. „Ich weiß, dass Gavin ein paar Probleme hat. Er verletzt sich selbst. Ich kann mir vorstellen, was geschehen ist.“
    Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. „Wagen Sie es nicht, mich dafür verantwortlich zu machen!“
    Ich hob die Arme als Friedensangebot. „Ich mache Ihnen keine Vorwürfe …“
    „Denn“, fuhr sie aufgebracht fort, “wenn Sie davon gewusst haben, hätten Sie etwas unternehmen können! Etwas sagen können! Sie hätten … Sie sollten …“
    Sie brach ab, und ich ließ Stille den Raum zwischen uns füllen. Ich erinnerte mich daran, wie meine Mutter gesagt hatte, dass es einfacher gewesen wäre, einem anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Ich hatte breite Schultern. Ich konnte Mrs. Ossleys Schuldzuweisungen tragen, wenn es ihr half.
    „Er hat mir gesagt“, sagte sie schließlich, “dass Sie nie etwas mit ihm angestellt haben.“
    Ich nickte erleichtert. „Ich danke Ihnen.“
    Sie nickte ebenfalls, ein wenig steif, als ob ihr der Nacken wehtäte, aber ich wusste dieses Zugeständnis trotzdem zu schätzen. „Er ist in der Grove-Klinik. Dort wird er die nächsten zwei Wochen beobachtet und von Therapeuten betreut. Danach darf er vielleicht wieder nach Hause kommen.“
    Die Grove-Klinik war eine sehr angesehene, nicht gerade billige Privatklinik. Was für Probleme Gavin und seine Mutter auch immer haben mochten, zumindest sparte sie nicht daran, ihm helfen zu lassen.
    „Ich wollte nichts davon wissen“, erklärte sie steif. „Die Zeit ohne Gavins Vater war hart für mich. Ich hatte gehofft, dass mit Dennis alles leichter werden würde.“
    Ich wollte sie nicht in den Arm nehmen oder ihre Hand ergreifen. Zwar mochte ich Fortschritte in den letzten Wochen gemacht haben, aber deswegen waren Umarmungen für mich noch lange nichts Normales. Deshalb nickte ich mal wieder in der Hoffnung, dass es bedeutungsvoll wirkte.
    „Es hilft ihm nicht, wenn Sie sich Vorwürfe machen, Mrs. Ossley. Das Wichtigste ist, dass er nun Hilfe bekommt und dass Sie bereit sind, ihm zuzuhören.“
    „Ja.“ Sie rieb sich die Arme, als ob ihr kalt wäre. „Wenn Sie ihn besuchen wollen …“
    „Wäre das in Ordnung für Sie?“
    „Ja. Ich denke, Gavin würde sich freuen.“
    „Dann werde ich ihn besuchen“, sagte ich.
    Es schien, als ob es noch mehr zu sagen gäbe, doch keiner von uns versuchte es. Nach einem weiteren unbehaglichen Schweigen entschuldigte ich mich. Sie hatte die Tür bereits geschlossen, bevor ich noch die erste Stufe hinuntergegangen war.
    Mein Besuch bei Gavin dauerte länger, als ich erwartet hatte. Ich fuhr nach der Arbeit zu ihm, der Verkehr war schrecklich, und noch hatte die Besuchszeit nicht begonnen. Aber es war die Fahrt und die Warterei trotzdem wert. Wir sprachen zwar nicht viel, ich fragte ihn nicht nach seinen verbundenen Handgelenken oder seinem neuen Haarschnitt. Ich brachte ihm eine Tasche voller Bücher mit, er nahm sie mit einer Begeisterung entgegen, die ich in letzter Zeit selten bei ihm entdeckt hatte.
    „Hey“, sagte er, als wir gerade unsere Coladosen aus dem Automaten öffneten. „Wie geht es bei Ihnen mit dem Streichen voran?“
    „Mit dem Esszimmer bin ich fertig. Die Küche ist auch gestrichen, in einer Farbe namens Frühlingsgrün.“
    „Miss Kavanagh“, grinste Gavin. „Sie werden noch die Martha Stewart der Green Street.“
    Darüber mussten wir beide lachen und noch viel mehr, als ich ihm erzählte, dass Mrs. Pease mir das Backen beibrachte. Es war gut, ihn lachen zu hören. Und gut für mich selbst, zu lachen.
    Als ich schließlich gehen wollte, bedankte er sich noch einmal für die Bücher, dann zögerten wir beide, nicht ganz sicher, auf welche Weise wir uns verabschieden sollten. Schließlich schüttelten wir uns die Hände, er drehte meine und betrachtete die Narbe an meinem Handgelenk.
    „Ihnen geht es heute gut, nicht wahr? Ich meine … alles wurde besser, oder? Danach?“
    Ich nickte und drückte seine Hand, dann zog ich ihn an mich und umarmte ihn, wie ich es eigentlich schon die ganze Zeit hatte tun wollen.
    „Ja“, sagte ich. „Danach wurde alles besser. Und heute geht es mir gut.“
    Ich hatte Gavin nicht angelogen, aber trotzdem hatte ich hinterher Lust auf etwas Stärkeres als eine Cola. Ich entschied mich für das Slaughtered Lamb , wo es mir überhaupt nicht schwerfiel, mit Jack zu flirten und noch viel leichter, ihm einen Korb zu geben, als er mich fragte, ob

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