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Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Gesicht. „Was genau hat Dan denn gesagt, als du ihn getroffen hast?“
    „Nur dass ihr euch getrennt habt.“
    „Aha. War er allein?“
    Erst antwortete sie nicht, dann zuckte sie zu unbekümmert mit den Schultern. „Nein. Aber das hat nichts zu sagen.“
    „Marcy, so leid es mir tut, hat es doch.“
    „Nein, Elle. Er war unglücklich mit diesem Mädchen, das habe ich gesehen.“
    Ich wischte mir die Finger an der Serviette ab. „Du musst mir nichts vormachen, Marcy. Dan und ich haben uns getrennt. Er hat das Recht zu tun, was immer er will.“
    „Aber niemand kann ihn so unglücklich machen wie d?“, verkündete Marcy mit einem Blitzen in den Augen. „Elle, ruf ihn an.“
    „Marc?“, antwortete ich. „Das kann ich nicht.“
    Seufzend warf sie die Hände in die Luft. „Okay, okay. Ich hör ja schon auf. Ich würde es ungern noch mal ertragen, nicht mehr mit dir zu sprechen.“
    Ich räumte den Abfall zusammen und warf ihn dann in den Eimer.
    „Ich mag dic?“, sagte sie mit ernster Stimme. „Das ist doch was.“
    Ich beugte mich über den Tisch und drückte ihre Schulter. „Ich mag dich auch, Marcy. Und ja, das ist ziemlich viel.“
    Wir lächelten einander an, und ich schob ihr die Schachtel hin. „Nimm du die restlichen Éclair?“, sagte ich zu ihr und ging schnell aus dem Büro, verfolgt von Marcys wüsten Beschimpfungen.

20. KAPITEL
    Die Straße, in der ich wohnte, wirkte wie der Tatort in einem Fernsehkrimi mit den sich drehenden roten und blauen Lichtern einer Polizeistreife und eines Rettungswagens. Ich beeilte mich, warf einen Blick auf die Fenster von Mrs. Pease, doch sie waren erleuchtet wie immer um diese Zeit.
    Ich sprang ihre Stufen hinauf und klopfte an die Tür, die umgehend geöffnet wurde. Ihr besorgtes Gesicht glättete sich ein wenig, als sie mich erkannte, und sie streckte die Arme nach mir aus. Ich ließ mich umarmen, erleichtert darüber, dass es ihr gut ging.
    „Oh Elle, Sie sind es also nicht.“
    „Nein, Mrs. Pease. Ich dachte, Ihnen wäre etwas passiert.“ Ich betrachtete sie von Kopf bis Fuß. „Der Rettungswagen parkt direkt vor Ihrem Haus, ich habe mir Sorgen gemacht.“
    „Nein. Die sind hier vor etwa vierzig Minuten eingetroffen und haben an Ihre Tür geklopft“, erklärte sie.
    „An meine Tür?“ Ich drehte mich um und sah auf die Straße, konnte aber keine Polizisten oder Sanitäter entdecken. „Sind Sie sicher?“
    Sie nickte. „Sie haben geklopft und geklopft. Wahrscheinlich sind sie jetzt nach nebenan zu den Ossleys gegangen.“
    Mein Magen krampfte sich zusammen. „Gavin.“
    „Oh, ich hoffe nicht“, flüsterte Mrs. Pease.
    Da öffnete sich die Tür der Ossleys und die Sanitäter kamen mit einer Trage heraus. Das bleiche Gesicht gehörte Gavin. Mrs. Pease schluchzte leise auf und umklammerte meine Hand. „Ach, der arme Junge. Ich hoffe, es geht ihm gut.“
    Mrs. Ossley erschien auf der Türschwelle mit dem allgegenwärtigen Dennis an ihrer Seite. Sie presste eine Handvoll Taschentücher an sich, ihre Wangen waren tränenüberströmt. Dennis tätschelte ihr immer wieder den Rücken. Kurz darauf kam ein Polizeioffizier heraus und sah dabei zu, wie Gavin in den Rettungswagen geschoben wurde.
    Ich konnte nicht verstehen, was gesprochen wurde. Mrs. Ossley schüttelte den Kopf. Dennis sagte etwas zu dem Polizisten, der die Schultern zuckte und Notizblock und Stift wegsteckte. Nachdem Mrs. Ossley in den Rettungswagen gestiegen war, brauste er davon.
    „Ich hoffe, mit ihm kommt alles in Ordnung“, sagte Mrs. Pease.
    „Ich auch, Mrs. Pease.“
    Gemeinsam sahen wir dem Rettungswagen hinterher, dann lud sie mich auf eine Tasse Tee und Kekse ein. Doch obwohl wir uns über Backrezepte und die kommenden Feiertage unterhielten, konnte ich den Anblick von Gavin auf der Trage nicht vergessen.
    Mehrere Tage vergingen, bevor ich den Mut aufbrachte, an Mrs. Ossleys Tür zu klopfen. Falls sie die letzten Tage voller Trauer und Angst verbracht hatte, so sah man es ihr nicht an. Frisur und Make-up waren perfekt, sie trug einen gepflegten weißen Leinenanzug und schicke Pumps. Mir fiel wieder ein, dass ich gar nicht wusste, wo sie arbeitete.
    „Was wollen Sie?“, fragte sie, und ich konnte nur hoffen, dass sie in ihrem Job nichts mit Kunden zu tun hatte.
    „Ich wollte fragen, ob es Gavin gut geht.“
    Sie hob das Kinn. „Meinem Sohn geht es ausgezeichnet, besten Dank.“
    „Aber bitte sehr.“
    Das verwirrte sie ein wenig. „Ich vermute, Sie würden gerne

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