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Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Natürlich, sie war außerdem ein Miststück, keine Frage, und sie hatte gnadenlos mit Dan geflirtet, nur um ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Insofern hielt sich mein Mitleid in Grenzen.
    „Cec?“, sagte Dan. „Steve macht es doch bestimmt nichts aus, wenn wir miteinander tanzen. Oder Steve?“
    „Natürlich nicht.“
    Clever, clever, Dan. Ich senkte den Kopf, um ein Lächeln zu verbergen, erhaschte aber zuvor einen Blick auf ihr Gesicht, und der war unbezahlbar. Sollte sie mit Dan tanzen, um sich zu versichern, dass er tatsächlich nicht über sie hinweggekommen war? Mich aber zugleich mit Steve allein lassen, damit ich mit ihm weiter über die Mysterien des Universums diskutieren konnte? Nach kurzem innerem Kampf nickte sie schließlich und stand auf.
    „Keine Sorge, Ell?“, sagte sie. „Ich werde gut auf ihn aufpassen.“
    Ich machte mir keine Sorgen. Er war nicht mein Freund. Keine Bindung. Sie konnte mir nichts anhaben.
    „Wie lange kennen Sie Dan schon?“, fragte Steve, als die beiden gegangen waren.
    „Noch nicht lange.“ Es waren drei Monate. Ein halbes Leben und zugleich nur ein winziger Augenblick.
    „Sie sind ein hübsches Paar.“
    Vielleicht versuchte er einfach nur nett zu sein, oder vielleicht wollte er mir auf diese Weise Avancen machen, um im Fall einer Ablehnung so tun zu können, als ob nichts gewesen wäre. Lächelnd beugte er sich zu mir.
    Ich rückte ein wenig von ihm ab. „Wir sind nicht wirklich ein Paar.“
    „Sind Sie nicht?“ Steve schaute überrascht, mir entging das Aufflackern in seinen Augen nicht. Mr. Perfect war also doch nur ein Mann. „Das tut mir leid.“
    „Muss es nicht.“
    Wir starrten uns über den Tisch hinweg an, dann wanderte sein Blick über meine Schulter auf die Tanzfläche. Ich drehte mich nicht um, doch was immer er sah, es schien ihm nicht zu gefallen, denn er runzelte die Stirn.
    „Würden Sie gerne mit mir tanzen?“, fragte er, ohne mich anzusehen.
    Und dann schaute ich mich doch um und erblickte Ceci, die sich an Dan drückte und eine Art heißblütigen Tango tanzte. Dan für seinen Teil schien sich zu amüsieren und erweckte den Eindruck, als ob seine Hände überall wären, obwohl er in Wahrheit fast bewegungslos war. Ich musste lächeln. Er war wirklich talentiert.
    „Klar. Ich würde gerne tanzen.“ Ich reichte ihm meine Hand, und als wir in die Mitte des Ballsaals traten, änderte sich die Musik.
    „Ihr erinnert euch bestimmt alle daran?“, rief der DJ. „Wie ich gehört habe, war das die Titelmusik eures Schulabschlussballs.“
    „Oh Jung?“, murrte ich, als ich die Liebesballade aus den späten Achtzigern hörte. „Gleich fange ich an zu heulen.“
    Steve lachte und zog mich an sich, ein wenig zu eng, aber er benahm sich nicht annähernd so eindeutig wie Ceci. Wir tanzten schweigend. Er glitt mit den Händen etwas tiefer, ich betrachtete seinen Arm, dann sein Gesicht. Er lächelte.
    Ich sah Dan an, der mir über Cecis Schulter zugrinste. Ceci hingegen schaute sehr ernst. „Wenn Blicke töten könnten“ ist vielleicht eine etwas abgeschmackte Phrase, aber wahr. Es schien keine Rolle zu spielen, was sie mit meinem Begleiter anstellte, sondern nur das, was ich mit ihrem anstellte. Oder vielmehr er mit mir, weil ich nämlich nichts anderes tat, als ihn zu bitten, aufzuhören.
    Ein weiteres langsames Lied. Steve drückte mich fester an sich, ich roch sein teures Aftershave, konnte es allerdings nicht erkennen.
    „Kluge Frauen sind so sex?“, murmelte er in mein Ohr.
    Steve hatte lange Beine, breite Schultern, weiße Zähne und ebenmäßige Gesichtszüge. Er roch gut. Er tanzte gut. Seine Hände waren groß genug, um meinen ganzen Hintern zu umfassen, wie ich schnell herausfand.
    Ich wollte nicht mit Steve tanzen.
    Ich warf Dan einen Blick zu. Er hätte genauso gut mit einem Besen tanzen können, so wenig Aufmerksamkeit schenkte er inzwischen der Frau in seinen Armen. Unsere Blicke trafen sich. Das Lied war zu Ende, Dan ließ Ceci auf der Tanzfläche stehen, kam zu uns und nahm meine Hand.
    „Entschuldigen Si?“, sagte er freundlich. „Ich denke, dieser Tanz gehört mir.“
    Ohne ein weiteres Wort nahm er mich in den Arm und hielt mich fest. Mein Kopf passte perfekt an seine Schulter, er drückte die Lippen in mein Haar. „Mir gehörst d?“, flüsterte er, und wir tanzten solange, bis die Musik wieder schneller wurde.
    Er zog mich aus dem Raum, vorbei an einem missmutigen Steve, der sich an der Bar einen Schnaps gönnte, und

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