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Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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in meinem Leben nicht mehr in der Lage wäre, zu erröten, doch leider ist das nicht so. Meine Wangen wurden heiß. Marcy lachte.
    „Er ist fantastisc?“, erklärte sie. „Und ich habe extra Batterien für dich gekauft.“
    „Danke. Die hätte ich auch auf dem Heimweg besorgen können.“
    „Vielleicht. Ich wollte aber sicher sein, dass du ihn gleich ausprobieren kannst.“ Ihre blauen Augen funkelten. „Du bist so niedlich, wenn du rot wirst.“
    „Das ist nicht niedlich.“ Ich legte die Akten auf den Tisch und nahm die Tüte entgegen, die schwerer war, als ich erwartet hatte. Plötzlich kam mir ein merkwürdiger Gedanke. „Du hast ihn … doch nicht ausprobiert, oder?“
    Ihr angeekelter Gesichtsausdruck brachte mich zum Lachen. „Nein, igitt, Elle! Iiiih?“
    „War nur eine Frage.“
    „Willst du ihn nicht auspacken?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nicht hier.“
    „Ach komm schon.“
    Marcy sollte als Naturgewalt eingestuft werden. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte man ihr einfach nicht widerstehen. Sie musste mir nur einen bestimmten Blick zuwerfen, und schon gehorchten meine Finger. „Wie machst du das bloß? Ist das der Trick der Jedi-Ritter?“, murrte ich.
    Marcy johlte leise. „Ha, Obi-Wan würde ich auch mal ranlassen.“
    „Gott, du bist derart sexbesessen. Alec Guinness würde sich im Grab rumdrehen.“
    Marcy machte einen Schmollmund. „Besten Dank. Und jetzt hol ihn schon raus.“
    Ich blickte mich um, und als ich niemanden im Flur hörte, öffnete ich die Schachtel. Der Blackjack war in eine Luftpolsterfolie eingepackt und sah nicht sonderlich erotisch aus. Wenn ich nicht gewusst hätte, worum es sich handelte, hätte man ihn auch für eine große schwarze Kerze halten können.
    „Nimm ihn raus!“ Marcy schielte über meine Schulter. „Lass mal sehen?“
    „Ich dachte, du hast ihn dir bereits angeschaut!“ Und doch gehorchte ich schon wieder.
    „Ooooh.“ Marcy schrie begeistert auf. „Er ist so elegant, Elle, genau wie du.“
    „Gute Güte, Marcy.“ Ich schlug mir eine Hand vor die Stirn. „Vibratoren sind nicht elegant?“
    „Dieser schon.“
    Tatsächlich besaß er einen gewissen ästhetischen Charme, so schlank wie er war und in der Farbe von Ebenholz. Ziemlich schwer. Solide. Der kleine schwarze Plastikgriff passte wunderbar in meine Hand, ich dachte, das Ganze gäbe auch eine gute Waffe ab.
    „Stell ihn an?“
    „Marcy, nein!“ Ich drückte den Blackjack schützend an die Brust. „Himmel?“
    Lachend zupfte sie an meinem Ärmel. „Ach bitte, Elle! Probier mal aus, ob er auch funktioniert. Hier, die Batterien sind in der Tüte.“
    Mit ihren langen Fingernägeln öffnete sie das Päckchen und reichte mir eine Batterie nach der anderen. Sie glitten in den Blackjack wie Patronen in eine Pistole, und kurz darauf belohnte uns das Spielzeug mit einem leisen Surren. Es vibrierte in meiner Hand.
    Marcy kicherte, und ich konnte auch nicht mehr ernst bleiben. Verschwörerisch beugten wir uns über ihn, Marcy flüsterte lüsterne Kommentare.
    „Die Damen?“
    Ich presste den noch immer angeschalteten Vibrator an die Brust und versuchte mit hastigen Fingern, den Knopf zu finden. Die Stimme hinter uns gehörte Lance Smith, einer von den Smith, Smith, Smith and Brown. Er war der jüngste Smith, der dritte, ein netter Kerl mit drei kleinen Kindern und einer molligen Frau. Sie mochte die teuren Schokoladentrüffel aus dem Sweet Heaven. Außerdem war er mein Chef.
    „Lanc?“, sagte Marcy. „Zeit für das Meeting?“
    „So ist es. Elle, Sie haben die Unterlagen über die Benefizveranstaltung, richtig?“
    „Natürlich, Lanc?“, entgegnete ich aufgeräumt, ohne mich umzudrehen.
    „Wunderbar. Oh, und wir treffen uns heute im großen Konferenzraum. Dad kommt. Wir sehen uns dann in fünf Minuten.“
    Dad war der älteste Smith. Er hatte sich vor zwei Jahren aus den Geschäften zurückgezogen, kümmerte sich aber nach wie vor um die Wohltätigkeitsarbeit der Firma. Auch er war ein netter Mann, aber er sollte mein Sexspielzeug genauso wenig zu sehen bekommen wie sein Sohn.
    „Wir sollten besser gehen.“ Marcys Augen blitzten vor Belustigung. „Wir dürfen Walt doch nicht warten lassen.“
    Das wäre in der Tat keine gute Idee gewesen. Und weil mein Büro sich im anderen Trakt des Gebäudes befand, weit entfernt von dem Konferenzraum, musste ich einen sicheren Platz finden, wo ich meinen Blackjack verstecken konnte. Ich sah mich um, aber es war zu riskant,

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