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Disco Dracula

Disco Dracula

Titel: Disco Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie. Es waren zwei Männer.«
    »Können wir sie haben?« flüsterte Gaby.
    Da lachte der Blutsauger schaurig auf. Das Lachen klang ebenso hohl wie seine Stimme. Allerdings schwieg er und nannte nicht den Grund seiner Heiterkeit.
    »Hat man euch gesehen«, wollte er wissen.
    »Nein«, antwortete Gitti.
    »Das ist gut«, kicherte Drago, »das ist sogar sehr gut. Sie werden ahnungslos sein.« Er drehte sich um und streckte den Arm aus. »Seht ihr die Tür? Von dort werden Sie kommen und die Särge holen. Sie ist nicht verschlossen, ich habe es genau nachgeprüft, und du, Roland, wirst dafür Sorge tragen, dass man die Särge nicht öffnet, wenn sie nach oben geschafft werden.«
    Bittl nickte.
    »Dann kommt«, sagte Drago. »Wir wollen endlich in den Totenkisten Platz nehmen. Sie sind unsere Heimat.« Er selbst ging vor und stieg wieder in seinen Sarg.
    Gitti und Gaby machten es ihm nach. Das Kerzenlicht beleuchtete die schaurige Szene, wie sich die drei Blutsauger in ihre Ruhestätten begaben.
    Roland Bittl wartete so lange, bis sie lagen. Die weiblichen Vampire hatten die Zähne gefletscht, und sie grinsten den Discjockey an.
    Er nickte.
    »Schließ die Särge!« Drago hatte den Befehl gegeben.
    Augenblicklich befolgte Roland Bittl ihn. Zuerst nahm er sich den schwersten Deckel vor und wuchtete ihn auf das Unterteil, in dem Drago lag.
    Dann schloss er die beiden anderen. Die weiblichen Vampire grinsten noch immer, und in ihren Augen stand ein gieriges Funkeln der Vorfreude auf viel Blut.
    Dumpf klappten die Sargdeckel zu.
    Roland Bittl richtete sich auf. Er hatte es geschafft. Noch einmal schaute er sich um.
    Bis auf die drei Särge befand sich nichts mehr in dem alten Gewölbe. Es lag einsam und verlassen, und kein Mensch konnte wissen, welch eine makabre Fracht sich in den drei auf dem Boden stehenden Totenkisten befand.
    Roland Bittl verließ den Horror-Keller. Allerdings nahm er einen anderen Weg als zuvor. Er stieg die Treppen hoch.
    Vorbereitet war alles. Die Schau konnte beginnen…
    ***
    Heinz Grattner war nervös. Nicht wegen des Besuchs, der ließ sich gut an. Die Reklame hatte gewirkt. Grattner hatte nämlich Handzettel drucken und sie verteilen lassen. Und die Besucher kamen in Scharen.
    Schon um zwanzig Uhr drängten sie sich vor dem Eingang. Das Mädchen an der Kasse konnte kaum so schnell nachkommen, wie die Gäste in die Disco strömten.
    Nur einer fehlte.
    Eigentlich der wichtigste Mann. Derjenige, der alles in die Reihe bringen sollte.
    Roland Bittl!
    Er war noch nicht da, und aus diesem Grund stand Heinz Grattner wie auf heißen Kohlen. Er rauchte Kette und trank bereits den dritten Whisky.
    Silvia kam aus der Küche und gesellte sich zu ihm. Sie trug das lange Haar offen und hatte sich ein weißes T-Shirt übergestreift. Die Jeans saß hauteng.
    Grattner warf ihr einen schnellen Blick zu. »Und? Hat er sich gemeldet?«
    Silvia schüttelte den Kopf.
    »Verdammt!« fluchte Grattner. »Wenn der mich hängen lässt, ist was im Busch.« Grattner hatte Silvia die Anweisung gegeben, zu telefonieren.
    »Ich kann es ja gleich noch mal versuchen«, sagte sie.
    »Wird doch keinen Zweck haben.« Er gab ihr einen Klaps. »Geh wieder in die Küche.«
    »Okay.«
    Heinz Grattner saß so, dass er den Eingang im Auge behalten konnte.
    Da strömten die Gäste herein. Mädchen, Jungen, manche älter, andere wieder blutjung, gerade fünfzehn oder sechzehn, aber von seinem Discjockey sah Grattner nichts.
    Der Bedienung schob er sein Glas hin. »Gib mir noch einen Kleinen, Sina.«
    Sina, das Mädchen mit den schwarzen Haaren und im roten Kleid heute, schenkte nach. »Ärger?« fragte sie.
    »Nein!«
    Sie schwieg. Wenn ihr Chef so redete, dann hatte er Ärger. Er wollte ihn nur nicht zugeben.
    Heinz Grattner führte soeben sein Glas zum Mund, als er neben sich eine bekannte Stimme hörte.
    »Cheerio, Alter!«
    Fast wäre Heinz Grattner das Glas aus der Hand gerutscht. Er konnte es kaum glauben, aber neben ihm stand Roland Bittl. »Das gibt es doch nicht«, sagte er. »Bist du es wirklich oder dein Geist.«
    Bittl nahm auf dem Hocker Platz. Er setzte sich so, dass sein Gesicht im Dunklen blieb. »Ich bin es wirklich.«
    Heinz Grattner legte seine Hand dorthin, wo unter der Brust das Herz schlägt. »Und ich dachte schon, du lässt mich hängen, du verdammter Hundesohn.«
    »Was ich versprochen habe, halte ich.«
    »Willst du was trinken?«
    »Danke, im Augenblick nicht.«
    Grattner nickte. »Wo warst du eigentlich?«

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