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Disco Dracula

Disco Dracula

Titel: Disco Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich. »Aber was mache ich? Spaziere mit einem Kollegen durch einen Stall. Wo gibt es noch Gerechtigkeit?«
    Er murmelte noch mehr, das jedoch verstand ich nicht. Dafür prüfte ich die Leiter. Die Lampe gab ich dem Kommissar. »Halten Sie mal, Meister.«
    »Klar.«
    Das Holzgestell war zwar alt, doch es schien mein Gewicht auszuhalten, denn als ich mich auf die Sprossen stützte, da ächzten sie nur etwas, sie brachen nicht.
    Ich stieg hoch.
    »Wollen Sie die Lampe zurückhaben?« fragte Schwarz.
    »Die können Sie mir raufbringen.«
    »Auch das noch.«
    Ich kam oben an, ohne dass die Leiter brach. Vor mir lag wirklich ein großer Speicher. Es roch nach Stroh und Holz. Das Dachgebälk über mir war verzweigt. Zahlreiche Holzpfosten und Latten liefen aufeinander zu und vereinigten sich zu einem Wirrwarr, den seltsame Figuren bildete.
    Ich konnte sogar noch aufrecht stehen.
    An den Geräuschen hörte ich, dass Kommissar Schwarz mir nachkam.
    Die Leiter ächzte, das Holz bewegte sich, und dann tauchte das Gesicht des Kommissars am Rand auf.
    Ich streckte den Arm aus und half ihm hoch. Die Lampe hatte er mitgebracht.
    »Danke«, sagte er und gab mir die kleine Leuchte, wobei er sich mit den jetzt freien Händen die Kleidung abklopfte.
    Ich leuchtete im Kreis. Der Strahl huschte über das Gebälk, von dem manchmal Splitter wie spitze Arme vorstachen. Ich ließ mir Zeit, diesen Boden wollte ich genauer untersuchen. Gern hätte ich eine stärkere Lampe gehabt, aber da war nichts zu machen, ich konnte keine herbeizaubern.
    Christian Schwarz stand ein paar Schritte entfernt, hatte die Hände in die Hüften gestützt und gähnte. Damit zeigte er mir, was er von meiner Durchsuchung hielt.
    Ich ließ mich nicht beirren, sondern schlich vor. Der dünne Strahl traf ein seltsam geformtes Holzdreieck im Gebälk. Ich wollte die Hand schon schwenken, als ich es sah.
    Da war nicht nur das Dreieck, sondern auch ein Gesicht. Ein uraltes Gesicht, schrecklich anzusehen und mit offenem Mund, aus dem zwei Vampirzähne stachen…
    ***
    »Da!« sagte ich.
    »Was ist?« fragte der Kommissar. Seine Stimme verriet, dass er sich erschreckt hatte.
    »Ich habe ein Gesicht gesehen.«
    »Wo?«
    Mit der Lampe leuchtete er in die Richtung. Dabei ging ich sogar noch vor, bis meine Stirn über die Kante eines Balken streifte, dann erst blieb ich stehen.
    »Ich sehe kein Gesicht«, sagte der Kommissar.
    »Es war da.«
    »Womöglich ein Vampir, wie?«
    »Genau.«
    Schwarz lachte.
    Sein gutes Recht. Ich jedoch ließ mich nicht beirren. Was ich gesehen hatte, das hatte ich auch gesehen.
    Noch einmal schaute ich genau nach. Auch der Kommissar stand jetzt neben mir. Beide sahen wir das gleiche. Kein Gesicht, dafür Spinnweben, die im Schein der Lampe seltsam silbrig glänzten.
    »Das war's also«, meinte Schwarz.
    »Vielleicht.«
    »Wieso? Wollen Sie noch weiter hier oben herumsuchen?«
    »Sicher, ich habe das Gesicht gesehen. Sie können ja wieder zurückgehen.«
    »Damit Sie sagen, ich sei feige.«
    »Das ist nicht meine Absicht.«
    Geduckt bewegte ich mich weiter voran. Denn das Gebälk wurde hier niedriger. Das Dach dieses Anbaus lief auch schräg, so dass sich Winkel und Nischen gebildet hatten.
    Staub kitzelte meine Nase. Ich hatte Mühe, einen Niesreiz zu unterdrücken. Immer wieder stach der Lampenstrahl ins Leere. Da war wirklich nichts, und ich verlor allmählich die Geduld. Wahrscheinlich hatte ich mich getäuscht.
    Bis ich den dumpfen Schlag hörte.
    Genau hinter mir.
    Geduckt wirbelte ich herum. Der Lichtstrahl zuckte mit, und ich sah wie in einem Blitzlicht eine grauenerregende Gestalt. Es war das Gesicht, das ich vorhin entdeckt hatte.
    Aber ich sah noch mehr.
    Einen zusammenbrechenden Körper. Die unheimliche Gestalt hatte auf den Kommissar eingeschlagen, und er krachte soeben auf die Holzdielen.
    Blitzschnell wechselte ich die Lampe von der rechten in die linke Hand.
    So kam ich schneller an meine Beretta.
    Es blieb ein Versuch. Meine Hand war nicht einmal im Jackettausschnitt verschwunden, als etwas Großes, Schweres auf mich zuflog. Der Unheimliche hatte es geworfen, und der Gegenstand traf mich mit verheerender Wucht.
    Er drehte sich noch in der Luft, so dass ich an Kinn und Brust getroffen wurde.
    Mich schleuderte es zurück. Dabei verlor ich die Übersicht und krachte mit dem Hinterkopf gegen die Kante eines Holzbalkens.
    Auf einmal sah ich Sterne.
    Leider keine echten, und sie wurden immer zahlreicher, bis sie sich zu einer gewaltigen

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