Disziplinmanagement in der Schulklasse
Schülerinnen und Schülern ein Klassenkodex ent wickelt wird
auf der Basis des Klassenkodexes Verhaltensbilanzen durchgeführt werden
Feste, Feiern, Fahrten und Aktionen (z. B. Lesenacht) durchgeführt wer den
das Klassenzimmer wohnlich gestaltet wird
die Eltern am Elternabend über die Klassenentwicklung und das Klassen klima informiert werden
die Eltern um Mitarbeit bei der Förderung des Sozialverhaltens gebeten werden.
Hauptinstrument der Klimapflege ist das Gespräch. Hierzu gehören zum einen Gespräche mit einzelnen Schülerinnen und Schülern, in denen man sich mit offenem Ohr nach ihrem Befinden erkundigt und ihnen in der Rolle des aktiven Zuhörers hilft, Bedrückendes von der Seele zu reden. Gelegenheiten hierzu bieten sich in verschiedensten Kontexten, angefangen vom kurzen Pausengespräch bis zum Plausch während eines Klassenausflugs. Zum anderen kann Psychohygiene auch in Form eines Wetterberichts mit der Klasse praktiziert werden. Möglich ist es, diesen mit einer visuellen Klimamessung zu beginnen. Man bittet die Schülerinnen und Schüler, in einem aus vier Feldern bestehenden Klima-Plakat anzukreuzen, wie sie das Klassenklima momentan empfinden.
Das Ergebnisbild wird nun gemeinsam besprochen. Insbesondere sollte geklärt werden, warum manche das Wetter als schlecht empfinden und wie es verbessert werden kann.
Gibt es größere Klimaprobleme, empfiehlt sich eine Ist- und Soll-Analyse, wie sie von Mitschka (2004) konzipiert worden ist. Hierzu teilt die Klassenleitung den Schülerinnen und Schülern einen schriftlich zu beantwortenden Fragebogen mit folgenden offenen Fragen (leicht modifiziert) aus:
Das ist in unserer Klasse gut:
Das ist derzeit das Kernproblem in unserer Klasse:
Was können die Lehrer zur Lösung des Problems beitragen?
Was können die Eltern tun?
Was kann ich, was können wir tun?
Die Ergebnisse dieser anonymen Befragung werden zunächst einmal in einer pädagogischen Konferenz besprochen und interpretiert. Die nächsten Schritte zur Problemlösung könnten so aussehen:
Modell A: Die Lehrpersonen einigen sich in derselben pädagogischen Konferenz unter starker Berücksichtigung der Schülervorschläge auf Lösungsbeiträge. Die Schülerinnen und Schüler stimmen in einer Schülerkonferenz unter Moderation des Klassenlehrers ab, welche Lösungsideen sie verwirk-lichen möchten. Und die Eltern entscheiden auf einem Elternabend darüber, wie sie sich an der Problemlösung beteiligen, wobei auch sie sich an den Vorschlägen der Schülerinnen und Schüler beteiligen sollten.
Modell B: Es findet eine Lehrer-Schüler-Eltern-Konferenz statt, die vom Klassenlehrer moderiert wird. Am Konferenzbeginn schildert er nochmals kurz die Klassenproblematik. Dann präsentiert er die Befragungsergebnisse, und zwar möglichst in prägnanter Form auf Postern. Im Gefolge davon werden die Ergebnisse reflektiert. Entweder durch Vergabe von Klebepunkten oder durch Abstimmung mit dem Stimmzettel, auf den jeder die beste Lösungsidee schreibt, wird ein Maßnahmenkatalog vereinbart. Aus diesem muss klar hervorgehen, wer (Lehrer, Eltern, Schüler) was wann tut. Die Änderungsziele üben mehr Zugkraft aus, wenn sie in Form einer schrift-lichen Vereinbarung (Kontrakt) festgehalten werden.
Egal, ob die Problemlösung nach dem Modell A oder nach dem Modell B angepackt wird, sie sollte zu einem späteren Zeitpunkt erfolgskontrolliert werden. Das heißt, dass die Frage beantwortet wird, ob die vereinbarten Maß-nahmen zu einer Verbesserung des Klassenklimas und des Klassenverhaltens geführt haben. Gegebenenfalls muss der Maßnahmenkatalog nochmals geändert werden.
Eine weitere Möglichkeit der Bestandaufnahme ist die Befragung mit dem Klassenfragebogen (siehe unten). Er besteht aus zentralen Aussagen zum Klassenverhalten, die in positiver Form formuliert sind. Jeder Schüler kreuzt auf seinem Fragebogen an, in welchem Maße diese Aussage auf die Klasse zutrifft. Die Befragung wird anonym durchgeführt. Der erste Auswertungsschritt besteht darin, pro Frage Mittelwerte zu errechnen.
Wenn man zum Beispiel den Mittelwert für die Frage 1 errechnen möchte, addiert man die angekreuzten Punktwerte und dividiert sie durch die Anzahl der Schüler. Die einzelnen Mittelwerte kann man zu einem Profil verbinden. Aus dem Profil wird ersichtlich, wie weit die Klasse in den einzelnen Verhaltensbereichen vom Idealzustand entfernt ist. Darüber hinaus ist es auch möglich, wenn man ein entsprechendes Computerprogramm
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