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Disziplinmanagement in der Schulklasse

Disziplinmanagement in der Schulklasse

Titel: Disziplinmanagement in der Schulklasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gustav Keller
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und die Zahl der Stimmen daneben geschrieben. Schließlich muss noch geklärt werden, wer den Vorschlag wann umsetzt.
    Bis der Klassenrat gut funktioniert, sollte der Klassenlehrer durch spar-same Hilfen und Unterstützung für einen geordneten Ablauf sorgen. Wichtig ist auch, dass er hinterher mit der Klasse die Sitzung bewertet und aufzeigt, was noch verbessert werden muss.
    Aus Evaluationen geht hervor, dass die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich in der Form eines Klassenrates regelmäßig zu besprechen, begrüßen. Nicht so zufrieden sind sie mit dem Ablauf und den Ergebnissen. Sie wünschen sich eine straffere Gesprächsleitung. Daraus ist zu entnehmen, dass auf das Einüben moderatorischer Fertigkeiten besondere Mühe verwendet werden muss.
    Zur Störungsprävention tragen schließlich auch außerunterrichtliche Aktivitäten bei wie
Klassenfeste
Wandertage
Klassenfahrten
Schullandheimaufenthalte.
    Solche Veranstaltungen und Unternehmungen können das Wir-Gefühl und das Miteinander fördern helfen. Vorausgesetzt, sie werden gut gemanagt. Gutes pädagogisches Event-Management bedeutet vor allem, auf die Interessen der Klasse einzugehen und sie an der Entscheidungsfindung, Planung und Durchführung aktiv zu beteiligen.
    Anleitung zur Moderation des Klassenrats
Führe zunächst die Anerkennungsrunde durch.
Rufe die Tagesordnungspunkte in der Reihenfolge auf, wie sie auf der Liste stehen.
Frage zuerst, ob es das Problem noch gibt. Falls ja, soll derjenige, der es in die Liste eingetragen hat, erläutern. Ergänzungen durch andere Personen sind möglich.
Fordere die Klasse auf, Lösungsvorschläge zu nennen. Bitte einen Schüler, diese an die Tafel zu schreiben.
Lass abstimmen (Wer ist dafür? Wer dagegen? Enthaltungen?) und schreibe die Stimmenzahl dahinter.
Stelle fest, welcher Vorschlag angenommen worden ist, und kläre, wer ihn umsetzen muss. Sorge dafür, dass dies protokolliert wird.
Schließe die Sitzung zum vereinbarten Zeitpunkt. Was nicht mehr bearbeitet werden konnte, kommt auf die Tagesordnung des nächsten Klassenrates.
Verhaltensregeln
    Ohne klare Regeln und Grenzen geht es nicht!
    Jürg Rüedi
    Disziplin erkennt man daran, dass Regeln eingehalten werden. Verhaltensregeln beziehen sich auf Erwartungen an das Verhalten von Schülerinnen und Schülern. Die Vereinbarung von Verhaltensregeln ist eine wichtige Voraussetzung für einen störungsfreien Unterricht. Durch klare Regeln und angemessene Konsequenzen kann Unterrichtsstörungen wirksam vorgebeugt werden.
    Wenn Verhaltensregeln vereinbart werden, wissen die Schülerinnen und Schüler, welches Verhalten erwünscht ist und welches nicht. Und sie wissen auch, welche Konsequenzen folgen, falls sie die Verhaltensvorschrift nicht beachten. Das Regelwissen sollte sich im Lauf der Zeit zu einem Regelbewusstsein weiterentwickeln. Darunter ist zu verstehen, dass man nicht nur die Regeln kennt, sondern sich mit ihnen identifiziert, weil sie sinnvoll sind für die Lerngemeinschaft.
    Die Implementierung von Verhaltensregeln für den Unterricht setzt voraus, dass sich die Lehrerinnen und Lehrer sowohl auf der Klassenebene als auch auf Schulebene darüber einig sind, welches Verhalten sie von den Schülerinnen und Schülern erwarten. Erst wenn dieser Grundkonsens hergestellt ist, können Regeln eingeführt werden. Das gute Regularium erkennt man an folgenden Merkmalen:
Sie werden möglichst am Schuljahresbeginn eingeführt.
Sie sind alters- und situationsgerecht.
Die Regeln beziehen sich auf die häufigsten Störungen.
Sie sind positiv, verständlich, kurz und konkret formuliert.
Sie werden in der Ich-Form ausgedrückt.
Wenige Regeln sind wirksamer als viele Regeln.
Die Schülerinnen und Schüler werden an der Erarbeitung beteiligt.
Es ist klar, welche Konsequenzen ein Regelverstoß zur Folge hat.
Bei Regelverstößen wird sofort und konsequent reagiert.
Die Regeln werden verschriftlicht und allen bekannt gegeben.
    Der Erfolg von Verhaltensregeln hängt nicht nur vom Erwartungskonsens der Lehrpersonen ab, sondern auch und vor allem vom Umsetzungskonsens. Das heißt, dass alle in der Klasse unterrichtenden Lehrpersonen die Regeln möglichst gleich anwenden.
    Nach der Einführung von Verhaltensregeln muss immer mal wieder bilanziert werden, ob die Regeln sinnvoll und praktikabel sind. Fällt die Überprüfung negativ aus, wird die Regel aus dem Regularium entfernt. Zur Bilanz gehört auch die Frage, ob eine neue Regel eingeführt werden muss. Es kann

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