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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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sie wurden entweder zusammen mit den Agenten vernichtet, oder die Tahn flohen und ließen ihr Geräte einfach stehen und liegen. Das restliche Dutzend oder so wurde ebenfalls identifiziert und ausgeschaltet, als sie versuchten, beim zweiten Angriff die Bombenziele anzupeilen.
    Der Bombenregen ging auf die Stadt nieder; vom militärischen Standpunkt aus gesehen richtete er kaum Schaden an: nur drei bedeutende Ziele wurden beschädigt. Die Stadt selbst erlitt jedoch schwere Zerstörungen, und unter der Zivilbevölkerung gab es 6000 Tote zu beklagen. Das Militär definiert seine Ziele höchst selbstsüchtig.
    Doch auch die Tahn kamen nicht ungeschoren davon. Stens drei verbliebene Schiffe und ein Schwarm Patrouillenboote erwarteten die Bombenschiffe auf ihren vermuteten Stationen im Orbit. Zwölf Einsatzschiffe der Tahn wurden zerstört. Die Tahn waren davon ausgegangen, dass ihre Angriffe die Luftabwehr von Cavite außer Gefecht setzen würden, und hatten deshalb nur zweit- und drittklassige Schiffe entsandt.
    Es folgten noch drei Angriffswellen, erneut im von den Tahn diktierten Intervall von drei Stunden. Bei allen drei Attacken erlitten die Angreifer erhebliche Verluste. Alle drei Bombardements verliefen ziemlich planlos.
    Und noch mehr Zivilisten starben, sowohl Imperiale als auch Tahn.
    Dann änderte Lady Atago ihre Taktik.
    Genau wie Sten.
     
    »Sie ging in ihres Vaters Garten,
    Holt’ sich einen Apfel, rot und grün;
    Sie könnt’ auf Sir Hugh nicht länger warten,
    Musst’ ihn zu sich zieh’n.«
     
    Alex hörte auf zu murmeln und sah zu Foss hinüber. »Was gibt’s da zu glotzen, Soldat?«
    »Ich wusste nicht, dass Sie eine Fremdsprache sprechen, Sir.«
    »Machen Sie sich gefälligst nicht über meine Art zu sprechen lustig. Immer dran denken, dass der Bericht für die Probezeit noch nicht geschrieben ist.«
    »Wirklich? ›Im All hier draußen, lassen wir die Beförderung sausen. Also Kopf hoch, Jungs und leckt mich‹«, zitierte jetzt Foss. »Sir.«
    Die Person, die es da mit einem Äpfelchen zu locken galt, war natürlich nicht Sir Hugh, sondern der Tahn-Kommandant. Und Sten hatte nicht vor, es mit einem Apfel zu versuchen, weder grün noch rot. Statt dessen hatte er unter jedem der drei Einsatzschiffe eine lange, stromlinienförmige Hülle anbringen lassen. Diese Hüllen enthielten jeweils eine komplette EAS-Ausrüstung, die eigentlich für einen Zerstörer gedacht und weit leistungsfähiger, wenn auch nicht ganz so raffiniert wie die Abwehreinrichtung der Einsatzschiffe der Bulkeley -Klasse war. Von den Hüllen und den Einsatzschiffen wurden über Kabel von einem halben Kilometer Länge Signale nach unten zu wunderbar gestalteten Polyedern geleitet. Die Einsatzschiffe standen etwa 200 Meter über dem Hauptlandefeld.
    »Glaubst du wirklich, das haut hin?«
    »Warum denn nicht?« erwiderte Sten.
    »Ach, dann denk mal andersherum. Angenommen, es funktioniert zu gut.«
    »Dann macht es Rumms!«
    »Ich hab nichts dagegen, ersetzbar zu sein – aber es ist nicht sehr lustig, wenn man als ausradierbar angesehen wird.«
    Nachdem die ferngelenkten Bombardements der Tahn keine große Wirkung mehr hatten, ging Sten davon aus, dass als nächstes ein eher konventioneller Angriff erfolgen würde.
    So kam es auch. Vier Tahn-Zerstörer stießen in die Atmosphäre und feuerten von Bord aus ferngesteuerte Raketen aus allen Rohren, 1000 Meter über der Planetenoberfläche und ungefähr 400 Kilometer von Cavite-City entfernt.
    »Ich habe einen Abschuss … viele Abschüsse …«, verkündete Foss plötzlich mit seiner monotonen Stimme, die Augen fest auf den Monitor gerichtet.
    Ähnliche Berichte kamen von der Claggett und der Richards herein.
    »An alle Schiffe … bereit halten«, befahl Sten. »Auf meinen Befehl … aktivieren … jetzt!«
    Foss berührte einen Schalter, und die elektronische Abwehrhülse erwachte summend zum Leben.
    Die Bombenpiloten der Tahn navigierten ihre Raketen sowohl mittels Radar als auch per Direktsicht, die von den Sensoren in ihre Kontrollhelme gespeist wurde. Die Sichtsensoren ließen sich extrem leicht stören. Ohne sich groß darüber zu wundern, konzentrierten sich die Piloten voll auf ihre Radarführung.
    Ihre Sensoren durchstießen den Radarmüll von Cavite und hielten nach ihren Zielobjekten Ausschau. Dieser Schlag war gegen die Überreste der 23. Flotte und die wenigen Schiffe, die Mahoney noch geblieben waren, gerichtet.
    Die gut ausgebildeten Tahn-Piloten fanden ihre Ziele …

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