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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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ihre Waffencomputer sorgten dafür, dass nicht alle Raketen auf das gleiche Ziel losgingen … jetzt wurden die Ziele in den Augen der Bombenpiloten immer größer.
    Die schmalen Zielerfassungsstrahlen machten es ihnen unmöglich, die Bewegung dieser eigentlich stationären Schiffe wahrzunehmen.
    »Halbe Geschwindigkeit«, befahl Sten.
    Die Einsatzschiffe stiegen höher hinauf.
    »Habt ihr sie?«
    »Ähm … ja, das sind sie. Alle Raketen kommen genau so, wie vorausgesagt.«
    »Jetzt … volle Kraft! Und jetzt … AM 2 !«
    Die Einsatzschiffe rasten ins All hinaus.
    Die Raketen waren sehr dicht an den Imperialen Schiffen dran jedenfalls dachten das die Bombenpiloten. Wem sie sich da näherten, waren die Radargespenster der Polyeder, nicht die auf dem Landefeld stehenden Schiffe der 23. Flotte. Fast alle Raketen hatten jetzt ihre eigenen Zielerfassungsmechanismen aktiviert und versuchten deshalb, den Schiffen zu folgen.
    Die Stabilisierungsleitsysteme kippten, und die Raketen gerieten außer Kontrolle. Die wenigen, die noch unter Fernlenkung flogen, verloren ihre Ziele und flogen noch eine Zeitlang weiter, solange ihre Piloten herauszufinden versuchten, was da eigentlich vorging. Ein Kriegsschiff kann nicht einfach verschwinden.
    Sechs Raketen gelang es, die falschen Ziele noch einige Sekunden lang zu verfolgen, bis ihnen der Treibstoff ausging und sie sich selbst zerstörten.
    Nachdem sie einige AEs hinter sich gebracht hatten, ordnete Sten an, den Antrieb zu drosseln, zählte durch – und dann konnte er sicher sein, dass sie mit ihrem Trick durchgekommen waren. Er wusste allerdings, dass sie diesen Scherz nur einmal anwenden konnten.
    Er fragte sich, was als nächstes geschehen würde.

 
Kapitel 54
     
    Zeit wurde für Sten und die Besatzungen seiner Schiffe zu einem immer verschwommeneren Begriff. Ihre inneren Uhren und Kalender bestanden aus Erinnerungsfetzen, die halbbewußt in fortschreitender Erschöpfung gemurmelt wurden: Das war der Tag, an dem wir Patrouille geflogen sind. Nein, da haben wir ja die Minensucher begleitet. Weißt du noch, das war, als die Sampson in die Luft flog. Quatsch! Damals haben wir doch so lange völlig lautlos im Hinterhalt gelegen.
    Nichts konnte mehr mit Bestimmtheit gesagt werden. Jeder von ihnen hätte sein Leben im Paradies für zwei Schichten ungestörten Schlafs hingegeben, für eine Mahlzeit, die nicht kalt aus einem Metalltablett gelöffelt wurde, oder – das durfte man noch nicht einmal flüsternd erwähnen – für ein heißes Bad.
    Die Schiffe stanken fast ebenso penetrant wie die Raumfahrer nach Angst, Treibstoffdünsten, Ozon, Schweiß und überhitzter Isolierung. Außerdem ging allmählich alles aus dem Leim. Auf der Richards war die Abschuss Vorrichtung für die Kali defekt, was jedoch nicht viel ausmachte, da nur noch drei der großen Raketen übrig waren. Die beiden Schnellfeuerkanonen der Claggett konnten nur noch im Wechsel betrieben werden, und ihr dreifach gesicherter Schlachtcomputer hatte eine Gehirnhälfte verloren. Stens eigenes Schiff, die Gamble , verfügte nur noch über sechs komplett funktionstüchtige Goblin-Werfer.
    Sämtliche Yukawa-Antriebsaggregate hatten ihre regulären Service-Intervalle um viele, viele Stunden überschritten und mussten dringend überholt werden. Die AM 2 -Antriebe funktionierten noch einwandfrei, was niemanden groß verwunderte, da sie über ungefähr soviel bewegliche Teile verfügten wie ein Ziegelstein.
    Die Navigationscomputer machten ihnen jedoch Sorgen vorausberechnete Kurse mussten viermal überprüft und dann gemittelt werden. Zumindest dann, wenn genug Zeit dafür blieb.
    Dabei wurden die Streitkräfte der Tahn immer stärker und verwegener. Sten hoffte schon beinahe darauf, dass der Tag der Invasion endlich kam.
    Inzwischen flogen sie unermüdlich ihre Missionen. X Schiffe eskortieren … patrouillieren im Sektor Y … eskortieren von Gardeeinheit Z und Feuerschutz geben, bis ihre vorgeschobene Feuerstellung gesichert ist.
    Routineaufträge.
     
    Auf einer dieser Routinemissionen begegneten sie dem Geisterschiff. Ein stationärer Sensor hatte einen anfliegenden Transporter auf einem höchst ungewöhnlichen Kurs gemeldet. Der Transporter antwortete auf keinen Kommunikationsversuch, ebenso wenig reagierte sein IFF innerhalb der dafür vorgeschriebenen Zeit auf die automatische Abfrage. Trotzdem wurde das Schiff sowohl vom Radar als auch mittels einer direkten Aufnahme als Standardmodell eines Imperialen

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