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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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dort gefallen. Weil sonst niemand da war, wäre mein kleiner Thronfolger fast ertrunken.
    Doch das Schwein ist hineingesprungen und hat ihn rausgezogen.
    Ich höre ihm zu und sage dann: ›Das ist wirklich ein Wunder, aber …‹
    Da schneidet er mir wieder das Wort ab: ›Vor zwei Jahren sind meinem Großvater im A-Grav-Gleiter sämtliche Kontrollen ausgefallen. Der Gleiter saust los und direkt auf ein Viadukt zu.‹ «
    »Viadukt?« fragte Tapia.
    »Na ja, das ist eine berechtigte Frage, Mädel. Ich komme später darauf zurück. Um aber fortzufahren: Ich stimme also meinem Pächter vollauf zu: ›Dieses Schwein ist wirklich ein Wundertier. Aber wegen diesem …‹ Und wieder fällt er mir ins Wort.
    ›Ein Jahr später, mitten im tiefsten Winter – und es war ein besonders harter Winter, Sie erinnern sich, Lord, Kilgour.‹ Und ich sage: ›Klar doch erinnere ich mich.«
    Und er sagt: ›Meine Hütte fängt Feuer. Wir schlafen alle tief und fest und wären wohl verbrannt. Aber dieses Schwein stürmt ins Haus, weckt uns alle und rettet uns das Leben.‹
    An diesem Punkt wird’s mir dann aber doch zuviel. ›Jetzt mach mal halblang, Mann!‹ rufe ich. ›Ich bin ja ganz deiner Meinung, das ist ein ganz außergewöhnliches Wunderschwein. Was mich jetzt aber viel brennender interessiert ist: Wo kommt dieses Holzbein her?‹
    Da schaut mich der Häusler an und sagt: ›Mein lieber Mann, ein wunderbares Schwein wie das isst man doch nicht auf einmal auf!‹ «
    Tapia und Foss, beide tief in Gedanken über vorsätzlichen Mord versunken, stapften weiter durch den Schnee. So war Alex auf dem ganzen Marsch.
    Sein womöglich schlimmster Charakterzug war seine unausrottbare gute Laune. Mit unablässigen Beschwörungen wie: »Nur noch fünf Kilometer, Skipper« ging er ihnen auf die Nerven. Ganz besonders jetzt, wo sie durch Schnee wateten, der sich in Eismatsch verwandelte.
    Eismatsch? Sten schaute nach vorne und sah, dass sich vor ihnen plötzlich keine weiteren Gipfel mehr erhoben. Das Tal ging in hügeliges Vorgebirgsland über. In der Mitte des Tals ragten sogar schon große Steinbrocken aus dem Schnee heraus.
    Sie hatten es geschafft.
    Jetzt musste Sten nur noch seine kampfunerfahrenen Leichtmatrosen durch die Frontlinien der Tahn und nach Cavite-City hineinführen.
    Das reinste Kinderspiel.

 
Kapitel 61
     
    Als der Boden sich nicht mehr so stark neigte und die Temperatur über 15 Grad Celsius stieg, pellten sie sich aus den Anzügen. Kilgour hüstelte höflich.
    »Das Universum riecht mordsmäßig nach Käsfüßen«, stellte er fest. »Die Tahn werden uns an unserem Gestank auf die Spur kommen.«
    Er übertrieb kaum. Sie stanken wie ein Misthaufen. Das hielt jedoch nur solange an, bis sie den ersten Viehtank erreichten. Kilgour verjagte die drei mageren Rindviecher und rannte ohne Zögern ins Wasser; unterwegs riss er sich den Overall vom Körper. Die anderen folgten ihm dicht auf den Fersen.
    Sten gab ihnen eine Stunde, um den gröbsten Dreck abzuschrubben, dann machten sie sich wieder auf den Weg. Als nächstes brauchten sie unbedingt Verpflegung und einen sicheren Ort, an dem sie beratschlagen konnten, wie man sich am besten zu den eigenen Reihen durchschlug.
    Die Navigation bereitete keine großen Probleme; sie mussten nur auf die Rauchsäulen zuhalten, die das Schlachtfeld rund um Cavite-City markierten. Das Land war karges vertrocknetes Weideland, auf dem hier und dort ein heruntergekommener Bauernhof stand. Die meisten Höfe waren ohnehin verlassen. Sten spähte diejenigen aus, die noch bewohnt aussahen, doch sie hatten kaum genug, um ihre Bewohner durchzubringen, geschweige denn, um Sten und seine Leute zu versorgen.
    Dann trafen sie auf Wohlstand: grüne Felder, an deren Horizont sich Wirtschaftsgebäude abzeichneten. 2000 Meter vom Hauptgebäude stellte sich der Wohlstand jedoch als Tragödie heraus. Die Felder rings um den Hof waren verwahrlost. Sten ließ seine Leute ausschwärmen und äußerst vorsichtig weiter vorrücken. Als zwischen ihnen und dem Gebäude noch 500 Meter lagen, ließ er seine Leute in einem der jetzt ausgetrockneten Bewässerungsgräben, die das Land fruchtbar gemacht hatten, Stellung beziehen.
    Er und Alex gingen weiter.
    Mitten im Hof war ein kleiner artesischer Teich zu sehen. Um ihn herum lagen an die fünfzehn Körper verstreut. Sten und Alex duckten sich hinter einen Schuppen und warteten ab.
    Am Hauptgebäude klappte eine Tür. Sten entsicherte seine Waffe. Wieder das

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