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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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dieses Gebettele und Gezetere und Gemurre, das schon viel zu lange dauert. Nehmen Sie sich einen Drink. Ich bleibe beim Tee.«
    Sullamora gehorchte.
    »Es geht uns dreckig«, fuhr der Imperator hinter Sullamoras Rücken fort. »Die Tahn vernichten meine Flotten schneller, als ich sie zusammenstellen kann. Das werden Sie ändern.«
    »Vielen Dank für die Ehre, Euer Majestät. Welche Art von Verwaltung steht mir zur Seite?«
    »Mir egal. Wenn Sie wollen, können Sie ihre sämtlichen Gauner und Bauernfänger aus Ihren eigenen Firmen mitbringen.«
    »Welches Budget steht mir zur Verfügung?«
    »Sobald Ihnen die Credits ausgehen, sagen Sie mir Bescheid, dann besorge ich mehr.«
    »Wie sieht es mit der Finanzkontrolle aus?«
    »Es gibt keine. Aber wenn ich Sie dabei erwische, dass Sie mich berauben oder dass Sie Schrott produzieren, bringe ich Sie um. Eigenhändig.«
    Der Imperator scherzte nicht.
    Sullamora wechselte das Thema: »Darf ich Sie etwas fragen, Sir?«
    »Schießen Sie los.«
    »Sie wollten mir doch erklären, wozu Sie zehn meiner Linienschiffe brauchen.«
    »Das werde ich auch tun, Tanz.« Er machte eine kleine Pause. »Als dieser Krieg ausbrach, habe ich einige Fehler begangen. Einer davon war, dass ich meine Leute dort draußen in den Randwelten überschätzt habe.«
    »Aber, Sir … Sie haben die 1. Garde dorthin geschickt.«
    »Richtig. Das sind meine besten Soldaten.«
    »Sie werden gewinnen.«
    »Von wegen. Sie kriegen kräftig den Arsch versohlt. Die Garde – oder was davon noch übrig ist – klammert sich an einen winzigen Verteidigungsring auf einem einzigen Planeten. In ungefähr einer Woche werden sie überrannt und vernichtet sein.«
    Sullamora schluckte. Das hörte sich anders an als das, was ihm die Livies erzählten.
    »Ich habe die Garde rausgeschickt, um das Caltor-System zu halten, weil sich die Lage früher oder später ändern wird und ich ein Sprungbrett brauche, um die Tahn-Systeme anzugreifen.
    Ich hab’s versaut. Ich habe mit größerer Unterstützung von Seiten meiner Verbündeten gerechnet. Ich wusste auch nicht, dass ‚die Tahn ganze Flotten von Kriegsschiffen wie billige Spielzeugpanzer produzierten. Fehler. Jetzt muss ich retten, was es noch zu retten gibt.
    Auf der Hauptwelt von Caltor, Cavite, sitzt noch ein ganzer Schwung Imperialer Zivilisten. Ich möchte, dass Ihre Linienschiffe sie dort herausholen. Die Zivilisten und noch einige andere Leute, die ich dringend brauche.«
    Der Imperator blickte forschend in Sullamoras Gesicht und lächelte grimmig. »Es sieht alles ganz anders aus, wenn man mit drin sitzt, Tanz. Sie werden in den nächsten paar Tagen noch viel mehr Tod und Verderben sehen.«
    Sullamora erholte sich allmählich von dem Schlag. Jetzt stellte er die große Frage: »Werden wir diesen Krieg gewinnen?«
    Der Imperator seufzte. Genau diese Frage konnte er allmählich nicht mehr hören. »Ja«, sagte er dann. »Vielleicht.«
    ›Vielleicht‹, dachte Sullamora. Er interpretierte das so, dass der Imperator sich ziemlich unsicher war. »Wenn wir gewinnen …«
    »Wenn wir gewinnen, werde ich verdammt noch mal dafür sorgen, dass die Tahn-Systeme eine andere Regierungsform bekommen. Ich habe nicht vor, mich noch einmal von ihnen vorführen zu lassen.«
    Sullamora lächelte. »Krieg bis aufs Messer, und zwar bis zum Griff!«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich möchte, dass die Tahn eine andere Art von Regierung kultivieren. Ich habe keine Probleme mit ihrem Volk. Ich versuche, diesen Krieg zu gewinnen, ohne irgendwelche Planeten zu zerstäuben, ohne Flächenbombardement und dergleichen. Völker fangen keine Kriege an – das tun immer nur die Regierungen.«
    Sullamora blickte den Imperator an. Er hielt sich selbst für einen Historiker. Und so, wie er heroische Kunst sammelte, so bewunderte er auch heroische Geschichte. Er erinnerte sich an die Aussage eines heroischen Seeadmirals von der Erde, der einmal gesagt hatte: »Zurückhaltung im Krieg ist eine Absurdität.«
    Dem stimmte er voll und ganz zu. Natürlich war er nicht Historiker genug, um zu wissen, dass jener Admiral seine Flotte, abgesehen von einem kleineren Scharmützel, niemals im Kampf befehligt hatte und dass beim Ausbruch des nächsten Krieges sowohl er als auch die Superschiffe, die er hatte bauen lassen, völlig überflüssig und schon lange im Ruhestand waren.
    »Verstehe, Euer Hoheit«, sagte er unterkühlt.
    Der Imperator konnte mit Sullamoras frostiger Antwort nichts anfangen. »Wenn der Krieg

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